Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juli 2013 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
+2,0%. Im Juni war sie noch bei +2,2% gelegen. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang war einerseits
ein Nachlassen des Preisauftriebs bei Nahrungsmitteln und die weiterhin moderate Preisentwicklung bei Treibstoffen,
andererseits fielen im Jahresvergleich Verbilligungen bei Bekleidungsartikeln etwas stärker aus als zuletzt.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Juli 2013 lag bei 107,6. Gegenüber
dem Vormonat (Juni 2013) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,5% zurück.
Treibstoffpreise (-0,6%) dämpfen Inflation nur geringfügig
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +3,8%; Einfluss:
+0,46 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Nahrungsmittel verteuerten sich gegenüber dem
Vorjahr durchschnittlich um 4,4%. Im Juni waren es noch 5,1% gewesen. Ausschlaggebend dafür war der Rückgang
der Teuerung bei Gemüse (Juli +4,4%; Juni +10,5%). Gegenüber Juli 2012 verteuerten sich Brot und Getreideerzeugnisse
um 3,0%, Fleisch um 6,3%, Milch, Käse und Eier insgesamt um 3,1% und Obst um 5,7%. Alkoholfreie Getränke
verbilligten sich hingegen durchschnittlich um 0,6% (Bohnenkaffee -3,4%).
In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +2,2%; Einfluss: +0,42 Prozentpunkte)
erhöhten sich die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen insgesamt um 2,0%. Die Wohnungsmieten stiegen
durchschnittlich um 2,6%, die Betriebskosten für Miet- und Eigentumswohnungen jeweils um 4,0%. Haushaltsenergie
verteuerte sich insgesamt nur um 2,0% (Strom +3,6%). Gegenüber Juli 2012 kostete Fernwärme um 5,2% und
Gas um 0,1% mehr Heizöl verbilligte sich um 2,2%.
Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,0%; Einfluss: +0,25 Prozentpunkte) wies
bei Bewirtungsdienstleistungen durchschnittliche Preisanstiege von 3,5% auf. Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen
gingen hingegen insgesamt um 0,4% zurück.
In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +0,7%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte) verteuerten sich
Verkehrsdienstleistungen insgesamt um 3,0%, die Preise für Instandhaltung und Reparaturen stiegen durchschnittlich
um 3,1%. Treibstoffe kosteten im Jahresabstand insgesamt um 0,6% weniger (Juni: -1,4%) und dämpften deshalb
die Inflation nur noch um 0,02 Prozentpunkte. Gebrauchte Pkw verbilligten sich im Jahresvergleich um 4,1%.
Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
-1,1%; Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem Bekleidungsartikel bei, die sich im Jahresabstand
um 2,2% verbilligten. Im Juni hatten sie nur um 0,7% weniger gekostet.
-0,5% gegenüber Juni 2013 aufgrund von Schlussverkäufen
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", deren Preise
aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 12,7% (Einfluss: -0,73 Prozentpunkte) zurückgingen
(Bekleidungsartikel -15,6%, Schuhe -7,0%).
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich
+1,0; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +7,8%) waren dafür ausschlaggebend.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Juli 2013: +2,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Juli
2013 bei 118,03. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,1% (Juni 2,2%). Die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten
resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Deutliche Preisanstiege
in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen
den HVPI merklich gegenüber dem VPI steigen. Auch teurere Flugtickets (höhere Gewichtsanteile im HVPI
als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI. Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie
für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften
hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Juli 2013 bei +2,2%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Juli 2013 2,2% (Juni 2,4%).
Der Indexstand des PIPH lag bei 108,1. Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten wurde überwiegend von
Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege", bei Sozialschutzdienstleistungen sowie bei
Nahrungsmitteln (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Preisanstiege in den Ausgabengruppen
"Erziehung und Unterricht" sowie "Restaurants und Hotels" (jeweils geringere Gewichtsanteile
im PIPH) dämpften hingegen den PIPH gegenüber dem VPI.
Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf über dem Durchschnitt
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,3% (Juni: 3,6%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen
wöchentlichen Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um 2,1% (Juni: 2,2%).
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