Nachholen des Lehrabschlusses im Mittelpunkt der Förderschiene „von der Hilfskraft zur
Fachkraft“
Wien (rk) - Unter dem Titel „von der Hilfskraft zur Fachkraft“ präsentierte Wiens Vizebürgermeisterin
Renate Brauner am 14.08. in einem Mediengespräch im INTERSPAR-Hypermarkt in Wien Mitte die neue Förderinitiative
von waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) und AMS Wien für Wiener Unternehmen. Brauner stellte
das neue Förderprogramm gemeinsam mit Sabine Oberhauser, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB
sowie Renate Schreiner, INTERSPAR-Regionaldirektorin für Wien vor.
„Für Unternehmen, die ihre Hilfskräfte in Personalentwicklungsmaßnahmen einbeziehen und damit höher
qualifizieren wollen, gibt es seit 1. April ein gemeinsames neues Unterstützungsangebot von waff und AMS Wien.
Dafür hat der waff seine Förderrichtlinie für die Unterstützung von Unternehmen komplett umgestellt.
Die neue Fachkräfte-Initiative stößt bereits auf großes Interesse von Wiener Unternehmen“,
zeigte sich Vizebürgermeisterin Renate Brauner erfreut. INTERSPAR ist eines der ersten Unternehmen, das das
neue Förderangebot für seine MitarbeiterInnen in Anspruch nehmen will. Aber auch Gastronomiebetriebe,
Betriebe aus der Baubranche sowie aus dem IT-Dienstleistungsbereich zeigen konkretes Interesse bzw. haben bereits
Förderanträge gestellt. Darüber hinaus sind ähnlich wie mit INTERSPAR Kooperationen mit weiteren
Unternehmen im Lebensmittelbereich sowie der Tourismusbranche in Vorbereitung.
Qualifikation ist nicht nur für die ArbeitnehmerInnen der Schlüssel zu bessern Jobchancen, gut ausgebildete
ArbeitnehmerInnen sind auch der entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes
Wien. Alle Wirtschaftsprognosen sind sich darin einig: Gering Qualifizierte, die jetzt schon die Hauptlast der
Arbeitslosigkeit tragen, werden es nicht nur am Arbeitsmarkt in Zukunft noch schwerer haben, sie fehlen auch der
Wirtschaft als Fachkräfte.
Dazu Vizebürgermeisterin Renate Brauner: „Deswegen entwickeln wir im Rahmen des von mir initiierten Qualifikationsplans
Wien 2020 Schritt für Schritt ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um die Wiener ArbeitnehmerInnen gut
für die Anforderungen von Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu rüsten.“ Mit dem Qualifikationsplan Wien 2020
soll der Anteil an Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss bis 2020 deutlich reduziert werden.
Brauner: „Nachholen des Lehrabschlusses steht im Mittelpunkt der Fachkräfte-Initiative“
Brauner weiter: „Wir setzen dabei sowohl bei der Ausbildung der Jugendlichen und der gezielten Unterstützung
von ArbeitnehmerInnen durch punktgenaue und auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Weiterbildungsberatung
und -förderung an, als auch bei den Unternehmen. Sprich, wir unterstützen Unternehmen, die speziell qualifizierte
neue MitarbeiterInnen suchen oder ihre MitarbeiterInnen weiter qualifizieren wollen.“
„Mit der gemeinsamen, neuen Initiative von waff und AMS wollen wir Wiener Unternehmen motivieren, aus ihren Hilfskräften
Fachkräfte zu machen,“ brachte es Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner auf den Punkt. Der Schwerpunkt
liegt daher auf dem Nachholen des Lehrabschlusses. Gefördert wird aber auch, wenn es um die Verbesserung der
Sprachkompetenz geht.
Brauner: „Berufliche Weiterbildung schafft win win Situation für Unternehmen und MitarbeiterInnen“
Brauner weiter: „Mir ist es ganz wichtig die Weiterbildungsangebote direkt zu jenen Menschen zu bringen, die
sie brauchen. Ein Weg geht über die Betriebe, die wir dabei verstärkt als Partner gewinnen wollen, so
wie INTERSPAR. Mit der neuen Fachkräfte-Initiative schaffen wir eine win win Situation, von der Unternehmen
wie auch MitarbeiterInnen in gleichem Maße profitieren.“ Brauner zeigte sich auch davon überzeugt, dass
die neue Initiative gerade auch Klein- und Mittelbetrieben Vorteile bringen kann: „Investitionen in die Weiterbildung
von MitarbeiterInnen bleiben gerade in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten oftmals auf der Strecke. Und da helfen
wir jetzt ganz bewusst, konkret und gemeinsam. Ich lade alle Wiener Unternehmen ein, das neue Angebot zu nutzen.“
ÖGB-Oberhauser: „Wichtiger weiterer Schritt, um ArbeitnehmerInnen in der Arbeitswelt bestmöglich zu unterstützen“
„Eine gute Ausbildung und ständige Weiterbildung sind die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben und
gute Einkommen“, unterstrich ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Sabine Oberhauser. Für Oberhauser
ist die neue Fachkräfte-Initiative ein weiterer wichtiger Schritt, um ArbeitnehmerInnen in der Arbeitswelt
bestmöglich zu unterstützen. „Gleichzeitig haben die ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen, die dieses
umfassende Förderangebot in Anspruch nehmen, eine Vorbildfunktion für alle, die sich weiterbilden wollen.
Denn lebenslanges Lernen ist für den Einzelnen und die Einzelne von Vorteil, stärkt aber gleichzeitig
auch den Wirtschaftsstandort Österreich und Wien“, so Oberhauser.
INTERSPAR-Regionaldirektorin Schreiner: „Neue Fachkräfte-Initiative kommt uns sehr gelegen, denn gut qualifizierte
MitarbeiterInnen sind Erfolgsfaktor“
Renate Schreiner, INTERSPAR-Regionaldirektorin für Wien: „Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger,
qualifiziertes Personal zu finden. Im Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds haben wir einen kompetenten
Partner gefunden, um geeignete MitarbeiterInnen für unsere derzeit 10 INTERSPAR-Hypermärkte in Wien zu
gewinnen. Auch bei der Weiterbildung bestehender MitarbeiterInnen wollen wir eng mit dem waff kooperieren – eine
erfolgreiche Zusammenarbeit, die sowohl unsere ArbeitnehmerInnen, wie auch INTERSPAR weiterbringt. Deswegen kommt
uns die neue Förderinitiative von waff und AMS sehr gelegen.“
Göschl, Meißl: „Wichtig, dass MitarbeiterInnen ohne abgeschlossene Berufsausbildung generell Möglichkeit
zur innerbetrieblichen Weiterbildung erhalten“
„Uns ist generell wichtig, dass MitarbeiterInnen ohne abgeschlossene Berufsausbildung die Möglichkeit
zur innerbetrieblichen Weiterbildung erhalten. Mit unserer gemeinsamen Initiative fördern wir daher auch Unternehmen,
wenn es nicht um das Nachholen eines Bildungsabschlusses geht,“ ergänzten AMS Wien Vizechef Winfried Göschl
und waff Geschäftsführer Fritz Meißl.
Ein wichtiger Aspekt des gemeinsamen Förderangebots ist daher auch die Stärkung der Sprachkompetenz von
MitarbeiterInnen im Betrieb. Zukünftig können Unternehmen mit einer Förderung rechnen, wenn sie
MitarbeiterInnen mit maximal Pflichtschulabschluss den Besuch von Sprachkursen ermöglichen. Dabei gibt es
keine Einschränkungen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Spanisch, usw., alles was die sprachlichen Fähigkeiten
von MitarbeiterInnen stärkt, kann gefördert werden. Aber auch besser qualifizierte MitarbeiterInnen können
davon profitieren: für sie gibt es Förderungen, wenn sie Deutschkurse besuchen.
Erstmals können aber auch UnternehmerInnen selbst von den Förderungen des waff profitieren. In Betrieben
mit bis zu 10 Beschäftigten kann auch der „Chef“ oder die „Chefin“ eine Förderung für den Besuch
eines Deutschkurses erhalten, um z.B. den fachspezifischen Sprachgebrauch zu verbessern. waff- Chef Meißl:
„Der Weiterbildungstausender für ArbeitnehmerInnen ist ein bereits seit längerem erfolgreich etabliertes
Förderangebot des waff. Jetzt gibt es den Weiterbildungstausender für UnternehmerInnen.“
AMS Wien Vizechef Göschl: „Schon bisher konnte das AMS Unternehmen nicht nur bei der raschen und passgenauen
Personalsuche unterstützen, sondern auch bei betrieblichen Schulungsmaßnahmen speziell für ältere
ArbeitnehmerInnen sowie Frauen mit höchstens Lehrausbildung oder mittlerer Schule bzw. WiedereinsteigerInnen
nach der Kinderbetreuung – und zwar durch die attraktive Qualifizierungsförderung für Beschäftigte.“
„Durch das neue Förderangebot des waff, das die bestehenden Fördermöglichkeiten des AMS ergänzt,
haben wir nunmehr alle Lücken geschlossen“, erklärten AMS Wien Vizechef Göschl und waff-Geschäftsführer
Meißl unsisono.
Ab Herbst startet Fachkräfte-Initiative bei INTERSPAR
Im Rahmen der Fachkräfte-Initiative mit INTERSPAR informieren und beraten die ExpertInnen von waff und
AMS in einem ersten Schritt jeweils vor Ort in zentralen Wiener INTERSPAR–Hypermärkten die MitarbeiterInnen
über konkrete Weiterbildungsmöglichkeiten. So soll den MitarbeiterInnen z.B. die Möglichkeit geboten
werden, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern oder den Lehrabschluss nachzuholen, oder auch ihre Kenntnisse in der
Warenkunde aufzufrischen sowie neueste Verarbeitungstechniken kennenzulernen. Davon ausgehend können dann
die Förderpakete geschnürt werden. Der Startschuss erfolgt Anfang Oktober im INTERSPAR-Hypermarkt im
Donauzentrum.
Von den insgesamt 60 INTERSPAR-Hypermärkten in Österreich befinden sich 10 in Wien. Dort sind über
1.000 MitarbeiterInnen beschäftigt. Darüber hinaus werden 36 Lehrlingen Lehrlinge in den Wiener-Hypermärkten
aktuell ausgebildet.
|