Von Äthiopien bis Nicaragua

 

erstellt am
26. 08. 13
14.00 MEZ

BM Töchterle und StS Lopatka präsentieren neue Förderschiene für Forscher – Gezielte Unterstützung für Post-Doktorand/innen aus EZA-Ländern - neue Förderschiene im Rahmen der Ernst Mach-Stipendien - rund 300.000 Euro pro Jahr, bis zu 200 Post-Doktorand/innen
Wien (bmwf) - Studierende und Forschende aus außereuropäischen Entwicklungsländern (EZA-Ländern) finden in ihrer Heimat oft unzureichende Rahmenbedingungen für ihr Studium und ihre Forschungstätigkeit vor. Das betrifft insbesondere auch Post-Doktorand/innen (Postdocs) bei ihren Forschungsarbeiten. Mit einer neuen Förderschiene, die im Rahmen der Ernst Mach-Stipendien eingerichtet wird, sollen sie künftig gezielt unterstützt werden. Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle und Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka präsentierten am 26.08. diese neue Stipendieninitiative in einem gemeinsamen Pressegespräch, zu dem sie von Geschäftsführer Dr. Martin Ledolter in den Räumlichkeiten der Austrian Development Agency (ADA) begrüßt wurden. "Wir ermöglichen damit eine nachhaltige Unterstützung von Studierenden und Forschenden aus Ländern, wo die Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung aus unterschiedlichen Gründen nicht optimal sind", so Töchterle. Lopatka betont: "Die neuen Nachbetreuungsstipendien des BMWF bilden eine optimale Ergänzung zu den EZA-Studienprogrammen. Mit dem zentralen Kooperationsprogamm APPEAR (Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development) fördert Österreich Hochschulpartnerschaften mit EZA-Ländern mit insgesamt neun Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren."

Antragsberechtigt sind Post-Doktorand/innen aus allen außereuropäischen EZA-Ländern, die an einer Hochschule in einem Entwicklungsland forschen und/oder lehren und in ihrer bisherigen Laufbahn ein durch den Österreichischen Austauschdienst (OeAD-GmbH) administriertes Stipendium der Republik Österreich erhalten haben. Damit soll eine nachhaltige Unterstützung für die wissenschaftliche Laufbahn dieser Alumni gewährleistet werden. Bei Stipendienantritt müssen mindestens fünf Jahre seit dem letzten Stipendienaufenthalt in Österreich vergangen sein. Die Forschungsstipendien werden über den Österreichischen Austauschdienst (OeAD-GmbH) mit Mitteln des Wissenschafts- und Forschungsministeriums abgewickelt. Gesamt stehen rund 300.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.

Die Stipendien werden für die Dauer von ein bis drei Monaten vergeben, das Kontingent beträgt 200 Monate pro Jahr. Damit profitieren künftig jährlich bis zu 200 Post-Dokotorand/innen, sie bekommen eine monatliche Stipendienrate von 1.040 Euro sowie einen Reisekostenzuschuss in der Höhe von maximal 730 Euro. Einreichtermine sind der 1. März 2014 und 1. September 2014, die Bewerbung ist ausschließlich elektronisch unter http://www.scholarships.at möglich. Die Auswahl erfolgt durch eine Expertinnen- und Expertenkommission in Österreich. Sie prüft und bewertet die Anträge nach klar definierten Kriterien, dazu zählen etwa das aktuelle Forschungsvorhaben und bisherige Lehr- und Forschungstätigkeiten. Weitere Informationen sind unter http://www.oead.at abrufbar.

Preis für Entwicklungsforschung
Einen weiteren Impuls im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit hat das Wissenschafts- und Forschungsministerium kürzlich mit dem erstmals verliehenen "Preis für Entwicklungsforschung" gesetzt. Die Entwicklungsforschung ist ein vielfältiges Feld und befasst sich mit aktuellen und zukünftigen globalen Herausforderungen. Gewonnene Erkenntnisse können unmittelbare Auswirkungen auf die Lebenssituation zahlreicher Menschen in den ärmsten Ländern der Welt haben. Der Preis für Entwicklungsforschung soll dazu beitragen, Bewusstsein und Anerkennung in diesem Forschungsfeld zu schaffen. Er besteht aus einem Haupt- und einem Nachwuchspreis und wird von der Kommission für Entwicklungsforschung bei der OeAD-GmbH (KEF) aus den Mitteln des BMWF alle zwei Jahre an wissenschaftlich tätige Personen bzw. Institutionen verliehen, die eine besondere Leistung in Bezug auf Forschung mit Fokus auf Entwicklungsländer erbracht haben (Publikationen, Projekte und Initiativen).

Studierende aus EZA-Ländern in Österreich
Die Zahl der Studierenden aus Entwicklungsländern an österreichischen Hochschulen ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich angestiegen. Studierten 2002 rund 11.000 Personen aus Entwicklungsländern an Universitäten und Fachhochschulen (Universitäten 10.931, Fachhochschulen 101), waren es im Wintersemester 2012 bereits rund 23.500 Studierende (Universitäten 22.211, Fachhochschulen 1.281).

Wissenschaft und Forschung können einen substantiellen Beitrag im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit leisten. Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen kooperieren mit Forschungsinstitutionen aus EZA-Ländern und schaffen durch gezielte Forschungsprojekte Fortschritt. So gibt es beispielsweise ein Projekt zur Medizinischen Weiterbildung in Mosambik mit der Vienna School of Clinical Research oder zur Tropenforschung, Klimaforschung oder endogenen regionalen Entwicklung, welche vom BMWF finanziert werden.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at