Starker Anstieg illegaler Migrantinnen und Migranten aus Pakistan (Plus von 96 Prozent) und
Syrien (Plus von 92 Prozent)
Wien (bmi) - Am 23.08. präsentierte Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit dem Generaldirektor
für die öffentliche Sicherheit Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler und dem Leiter des Büros für Schlepperkriminalität
im Bundeskriminalamt Oberst Gerald Tatzgern, B.A. M.A. den Jahresbericht 2012 über die organisierte Schlepperkriminalität
in Österreich.
Genereller Anstieg an geschleppten Menschen Der Vergleich mit 2011 zeigt klar, dass sowohl die Zahl der aufgegriffenen
Menschen von 21.232 auf 24.375, einem Plus von 15 Prozent, als auch die Zahl der geschleppten Menschen von 9.812
im Jahr 2011 auf 12.426 im Jahr 2012 (Plus von 26 Prozent) gestiegen ist. Auch die Zahl der Aufgriffe bei rechtwidrig
nach Österreich eingereisten und rechtswidrig hier aufhältigen Personen ist von 11.132 auf 11.714 (ein
Plus von 5 Prozent) gestiegen. Die Zahl der 2012 festgenommenen Schlepper (235) ging im Vergleich zum Vorjahr 2011
(288) zurück.
Afghanen, Russen und Pakistani weiter als führende Nationalitäten bei den Geschleppten Die meisten geschleppten
Menschen kommen noch immer aus Afghanistan (3.035 Personen), aus der Russischen Föderation (1.813 Personen)
und aus Pakistan (1.705 Personen). Den signifikant größten Anstieg gab es mit einem Plus von 95,8 Prozent
aus Pakistan (Anstieg von 1.242 auf 2.432 Personen).
Die meisten Geschleppten kommen über Ungarn 43 Prozent aller geschleppten Menschen in Österreich reisten
nachweisbar illegal aus Ungarn ein. Ungarische Staatsbürger sind auch führend bei den festgenommenen
Schleppern, 27 der 235 Beschuldigten stammen aus Ungarn.
Maßnahmen des Bundeskriminalamtes: SOKOS und FIMATHU Mit 1.Jänner 2013 wurden unter der Leitung des
Bundeskriminalamts die Sonderkommission (SOKO) Schlepperei Nord in der Landespolizeidirektion Niederösterreich
(Sitz in Traiskirchen) und die SOKO Schlepperei Süd in der Landespolizeidirektion Burgenland (Sitz in Eisenstadt)eingerichtet.
Ziel der Sonderkommissionen ist, Schleppernetzwerke durch gemeinsame, internationale Steuerung von großen
Ermittlungsverfahren nachhaltig auszuschalten. Bis dato haben diese Ermittler über 4.000 Aktivitäten
gesetzt.
Im ersten Halbjahr 2013 haben sich mit Bosnien-Herzegowina, Griechenland und EULEX/Kosovo drei weitere Mitgliedsstaaten
dem Projekt FIMATHU angeschlossen. FIMATHU ist eine Schlepperdatenbank, die den Ermittlern helfen soll, Daten abzugleichen
und Informationen auszutauschen. Denn neue Abläufe der Schlepperorganisationen und steigende Aufgriffszahlen
erfordern gemeinsame, europäische Maßnahmen. Zusammen mit Europol und dem Nachbarland Ungarn wurde daher
2011 von Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner das Projekt FIMATHU (Facilitation-Illegal-Migration-effected-Austria-Hungary)
initiiert und das Bundeskriminalamt mit der Umsetzung betraut. Rund 100.000 Daten hat die österreichische
Polizei seitdem in diese Datenbank eingespeichert.
Der gesamte Jahresbericht 2012 ist unter Berichte und Statistiken auf der Homepage des Bundeskriminalamts auf http://www.bundeskriminalamt.at abrufbar.
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