Positive Machbarkeitsstudie präsentiert - Neue Chance für Tourismusstandort Wien
- Experte rechnet mit rund 600.000 Besuchern pro Jahr
Wien (wkw) - Die Überlegungen für eine Seilbahn auf den Kahlenberg als neue Tourismusattraktion
nehmen weiter Form an. Genau ein Jahr nachdem Josef Bitzinger, oberster Repräsentant der Wiener Tourismus-
und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, seine Idee zum 1. Mal präsentiert hat, liegt nun eine positive
Machbarkeitsstudie zum Projekt vor.
Seilbahn Kahlenberg als Tourismusmagnet
Initiator Bitzinger blickt gespannt auf die weitere Entwicklung des Projektes. Vorteile würde es genug bringen:
"Die Seilbahn auf den Kahlenberg wäre mit Sicherheit ein Tourismusmagnet, der den heutigen Anforderungen,
Stichwort SMART-City-Konzept, entspricht, da es sich um eine umweltfreundliche Erschließung des Kahlenbergs
mit Null-Emission, geräuscharm und auch noch barrierefrei handelt." Weiters sei der Spaßfaktor
bei einer Stadtseilbahn von hohem Stellenwert. So gibt es beispielsweise Gondeln mit Glasböden, die spektakuläre
Blicke erlauben.
Seilbahn als Transportmittel zum Naherholungsgebiet für Wienerinnen und Wiener
Doch nicht nur im Touristenprogramm würde eine Seilbahn einen fixen Platz einnehmen, sondern auch für
die Wiener Bevölkerung wäre dieses neue Transportmittel von hoher Attraktivität. "Der Kahlenberg
ist mit seiner einzigartigen Aussicht ein beliebtes Ausflugsziel für Wienerinnnen und Wiener sowie für
Touristen und Gäste aus den anderen Bundesländern. Eine Seilbahn wäre eine beliebte Alternative
zu den üblichen Transportmitteln und würde einen weiteren Anreiz für einen Besuch schaffen. Zusätzlich
können die Gäste die einzigartige Aussicht über die Dächer Wiens bei der Fahrt mit der Seilbahn
genießen", so Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien.
So könnte sie aussehen: Die Hardfacts zur Seilbahn auf den Kahlenberg
Die positive Machbarkeitsstudie, welche vom renommierten Seilbahnunternehmen Doppelmayr erstellt wurde, zeigt deutlich,
wie die Seilbahn auf den Kahlenberg aussehen könnte: - Startpunkt bei der U6-Bahnstation "Neue Donau"
- Endpunkt Parkplatz Kahlenberg - Streckenführung: Entlang der Autobahn bis zur Ablenkung, die sich am nördlichen
Ufer der "Neuen Donau" zwischen Jedleseer Brücke und Landesgrenze befindet. Von dort aus über
die "Neue Donau", die Donauinsel, die Donau, den Kuchelauer Hafen und das Kahlenbergerdorf bis zum östlichen
Ende des Parkplatzes am Kahlenberg. - Fahrzeit: ca. 19 Minuten (ca. 11 Min. bis zur Mittelstation Nordufer, ca.
8 Min. vom Nordufer bis zur Bergstation) - Personenbeförderungsvolumen: 1.000 Personen pro Stunde, ausbaubar
bis zu 1.500 Personen pro Stunde - 63 Kabinen à 10 Personen, Aufstockung bis zu 94 Kabinen möglich
- 600.000 erwartete Besucher pro Jahr (gerechnet aufgrund von Erfahrungswerten anderer Seilbahnprojekte)
Stadtseilbahnen funktionieren
"Seilbahnen in Städten funktionieren und finanzieren sich von selbst, wenn sie einmal in Betrieb gegangen
sind. Das zeigt uns die Erfahrung mit bestehenden internationalen Projekten", bestätigt Michael Bitterl,
Seilbahnexperte von Doppelmayr Seilbahnen. Erfolgsbeispiele gibt es genug, verfügen doch Tourismusmetropolen
wie Barcelona, New York oder Hong Kong über eine eigene Stadtseilbahn.
Das jüngste Beispiel einer erfolgreichen Stadtseilbahn befindet sich im deutschen Koblenz, wo eine Seilbahn
zur Bundesgartenschau 2011 vorerst nur bis 2014 errichtet werden durfte, um den prestigeträchtigen Welterbe-Status
des Oberen Mittelrheintals nicht zu gefährden. Nach einem überwältigenden ökonomischen und
ökologischen Erfolg mit mehr als 5,6 Mio. Fahrten während sechs Monaten gab sogar die UNESCO schließlich
grünes Licht für den Fortbestand der Seilbahn. "Welterbe-Status und Seilbahn schließen sich
also nicht aus. Weiters zählt Koblenz nur ca. 110.000 Einwohner und hat viel weniger Touristen als Wien und
die Seilbahn funktioniert dort blendend", so Bitterl.
Nächster Schritt: Gespräche mit Behörden und Investoren
Die reine Bauzeit für eine Stadtseilbahn beträgt im Normalfall etwa ein Jahr. Mit einem weiteren Jahr
ist für sämtliche Bewilligungen zu rechnen. Mit der Zustimmung von Stadtverwaltung, Grundstückeigentümern
sowie der Umsetzung durch eine Betreibergesellschaft könnte ein derartiges Projekt innerhalb von zwei Jahren
umgesetzt werden. "Die Wiener Hotelbetten müssen gefüllt werden, und Besucherrekorde mit mehr als
12 Mio. Nächtigungen pro Jahr fallen nicht vom Himmel. Da müssen wir längerfristig schon etwas mehr
bieten als Sissi und Franzl", so Bitzinger.
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