Italienischer Ministerpräsident: Österreich Vorbild bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
- Kanzler Faymann Säule der Stärke in der Europäischen Union
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann hat 21.08. seinen italienischen Amtskollegen Ministerpräsident
Enrico Letta im Bundeskanzleramt empfangen. Der Kanzler unterstrich den guten persönlichen Kontakt und die
gute politische und nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit Italien auch in schwierigen Zeiten. Es gebe sowohl historisch
als auch gegenwärtig viele Gemeinsamkeiten und gemeinsame Projekte wie den Brennerbasistunnel und die Finanztransaktionssteuer.
Enrico Letta hob ebenfalls die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Österreich und Italien hervor. Österreich
sei in der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ein Vorbild in Europa, Kanzler Faymann eine "Säule der
Stärke in der Europäischen Union".
Schwerpunktthema des Arbeitsgesprächs war der gemeinsame Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa.
Im zweiten Halbjahr 2014 wird Italien die EU-Ratspräsidentschaft innehaben und dabei den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit
ins Zentrum rücken. Österreich habe hier als best practice-Beispiel große Erfolge erzielt. Letta
zähle bei seiner Ratspräsidentschaft auf Kanzler Faymann als wichtige Stimme. "Der österreichische
Bundeskanzler ist einer der Regierungschefs mit der größten Autorität in der EU", so Letta.
Faymann betonte, dass man in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit in Europa so hoch sei, noch nicht von einem
Ende der Krise sprechen könne. "Daher sind die Anstrengungen in der EU, die Arbeitslosigkeit - insbesondere
die Jugendarbeitslosigkeit - zu bekämpfen, auf Platz 1 der Agenda", betonte Faymann.
Neben einem sparsamen Umgang mit öffentlichen Geldern müssten auch Investitionen eine Hauptrolle spielen,
"denn Wirtschaftswachstum kann man nicht nur durch Sparen herbeiführen", sondern man müsse
in entscheidende Schlüsselbereiche wie Bildung und Ausbildung, Forschung und Entwicklung sowie Infrastruktur
investieren. "Kein europäisches Land, auch nicht Österreich, kann sagen, dass es nicht abhängig
von der Entwicklung anderer Länder ist. Eine Million Arbeitsplätze sind in Österreich direkt oder
indirekt vom Export abhängig", sagte Kanzler Faymann, und folgerte: "Das macht den Gedanken der
Solidarität sowohl vom menschlichen als auch vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt zur Aufgabe unserer gemeinsamen
europäischen Politik."
Die Finanztransaktionssteuer (FTS), die auch Italien unterstützt, sei ein Beispiel für eine gemeinsame
Forderung für mehr Fairness. Viele Menschen hätten das Gefühl, dass weltweit vieles durch die Krise
noch ungerechter geworden sei, daher seien Signale der Politik, wie die FTS zu unterstützen, ein "wichtiges
und richtiges Symbol", sagte Faymann.
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