Wien (onb) - Rosa Albach-Retty glänzte in ihrem 105-jährigen bewegten Theaterleben in über 300
Rollen. Kind einer berühmten deutschen Schauspielfamilie und Großmutter von Romy Schneider, feierte
sie ihre größten Erfolge auf Wiener Bühnen: 1905 erhielt sie den Titel „Hofschauspielerin“ am Burgtheater.
Kurz vor ihrem 33. Todestag am 26.8.2013 erwarb die Österreichische Nationalbibliothek zwei weitere, sehr
private Handschriften dieser Theaterlegende: ihr Stammbuch und ihr Poesiealbum.
Das Stammbuch hatte Rosa zu ihrem 11. Geburtstag geschenkt bekommen. Die Eintragungen darin stammen von ihren Lehrern
und Freundinnen, aber auch sie selbst hat Texte verfasst. Das Schmuckstück des Stammbuches bildet der besonders
schön gestaltete Ledereinband mit goldgeprägten Deckelbordüren und einer silberfarbenen Metall-Deckelplatte.
Das Titelblatt besteht aus einer Rose mit der Beischrift „Rosa Retty 1885“.
Das Poesiealbum stammt vermutlich aus der Zeit zwischen 1900 und 1914. Darin notierte die bereits erfolgreiche
junge Schauspielerin eigene lyrische und epische Texte. Der Deckel des Albums, der aus Metall gefertigt wurde und
mit einer Messingschleife versehen ist, ziert das Monogramm „A R“.
Die Österreichische Nationalbibliothek erwarb beide Werke für ihre Sammlung von Handschriften und alten
Drucken, wo sich bereits zahlreiche weitere Objekte aus Albach-Rettys Nachlass befinden.
Rosa Albach-Retty wurde 1874 in Hanau am Main in eine traditionsreiche Schauspieldynastie geboren. Ihre Theaterkarriere
begann 1890 am Berliner Lessingtheater, wo sie erste Erfolge feierte. Schon 1895 kam sie nach Wien ans Deutsche
Volkstheater und später ans Wiener Burgtheater, in dem sie 1928 Ehrenmitglied wurde. Anlässlich ihres
100. Geburtstages veröffentlichte sie 1974 ihre Autobiografie „So kurz sind 100 Jahre“. 1980 starb sie in
Baden bei Wien und erhielt ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
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