Die Dachgleiche für das neue Gebäude in der Juchgasse 22 ist ein weiterer Schritt
in der Umsetzung des Wiener Spitalskonzepts 2030
Wien (rk) - Die Dezentralisierung der Psychiatrie wird im Zuge des Wiener Spitalskonzepts 2030 schrittweise
umgesetzt. "Mit der Dachgleiche des neuen Gebäudes in der Juchgasse 22 für die PatientInnen aus
den Bezirken 3, 4 und 11 kommen wir dem Ziel - nämlich dem Ausbau der psychiatrischen Regionalabteilungen
- wieder ein Stück näher", so Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely anlässlich
der am 22.08. stattfindenden Dachgleichenfeier. "Künftig wird es in jeder der sieben zentralen Spitalsorganisationen
psychiatrische Regionalabteilungen geben, die den PatientInnen eine wohnortnahe Betreuung ermöglichen",
erklärt Wehsely. "Die Menschen können weiterhin ihre Alltagsgeschäfte in ihrem eigenen Umfeld
erledigen und bleiben so in ihrem sozialen Netzwerk integriert", ergänzt KAV-Generaldirektor Wilhelm
Marhold. Neben den bereits bestehenden Abteilungen im Donauspital und im Kaiser-Franz-Josef-Spital wird es demnächst
eine psychiatrische Abteilung im neuen Krankenhaus Nord geben. Insgesamt stehen in den Spitälern der Stadt
Wien 996 Plätze für Menschen, die eine psychiatrische Versorgung benötigen, zur Verfügung.
Die Gesamtkosten für das Projekt Juchgasse 22 belaufen sich auf rund 56,8 Millionen Euro. Voraussichtlich
im Herbst 2014 können die PatientInnen vom Otto-Wagner-Spital dorthin übersiedeln.
Niedrigenergiehaus mit Grün auf vielen Ebenen
Im fünfgeschoßigen Gebäude finden sich neben einer psychiatrischen Abteilung und mehreren Ambulanzen
- darunter eine Schmerzambulanz für PatientInnen mit chronischen Schmerzsyndromen - Verwaltungsbüros,
ein öffentliches Café und Technikräume. Bis zu 60 Personen können in zwei psychiatrischen
Stationen und einer Gerontopsychiatrie aufgenommen werden - diese steht vor allem für ältere Patientinnen
ab dem 65. Lebensjahr zur Verfügung. Bis zu sechs PatientInnen können zudem tagesklinisch versorgt werden.
Die Bettenstationen der psychiatrischen Abteilung und die Verwaltungsbüros werden in den Obergeschoßen
angesiedelt. Am Dach des Gebäudes entsteht ein Aufenthalts- und Therapiebereich für PatientInnen. Das
Erdgeschoß und die umliegenden Grünräume werden öffentlich zugänglich sein. Die Untergeschoße
nehmen Technikräume und eine Tiefgarage auf.
Jährlich rund 13.000 Menschen in stationärer psychiatrischer Behandlung
In den Spitälern der Stadt Wien werden jährlich rund 13.000 Menschen stationär in psychiatrischen
Abteilungen betreut. Zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen, die zu Spitalsaufenthalten führen
können, zählen Depressionen, Schizophrenien, Suchtkrankheiten und psychische Störungen im Alter
(Demenz). Alle diese Erkrankungen sind gut behandelbar. Der weitaus größte Teil der psychiatrischen
PatientInnen wünscht von sich aus eine stationäre Behandlung. Wien hat seit den 1980er Jahren eine Vorreiterrolle
in der Entwicklung der Psychiatrie. Heute wirken in der Behandlung und Betreuung psychisch Erkrankter stationäre
Versorgung, ambulante Dienste und niedergelassene FachärztInnen zusammen. So ist eine flächendeckende
Versorgung und somit Hilfe für alle Wienerinnen und Wiener gesichert.
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