Beeindruckende Auftritte vier junger Menschen aus ganz Europa und Podiumsdiskussion mit Minstern
und Sozialpartner-Präsidenten
Alpbach/Wien (pwk) - Gut ausgebildet, mobil, innovativ, vernetzt und noch vieles andere mehr und trotzdem
ohne Arbeit und Perspektiven – ist das die Aussicht für eine ganze Generation von Jugendlichen, eine „lost
generation“? Nein, es geht auch anders, sagten und zeigten vier Frauen und Männer in Alter von um oder unter
30 Jahren bei ihren eindrucksvollen Auftritten:
Die Unternehmer Monika Frech aus Deutschland und Michalis Printzos aus Griechenland, die Werbetexterin und Schrifstellerin
María Lillo Felis aus Spanien sowie Thedora Toli (ebenfalls aus Griechenland) schilderten ihre Erfahrungen,
Erfolge aber auch Hindernisse, Befürchtungen und Ängste als Jugendliche in einem krisengeschüttelten
Europa.
Leicht haben sie es alle nicht gehabt, und auch aktuell gibt es Herausforderungen sonder Zahl zu meistern – egal
ob beruflich – etwa Arbeit zu finden, die auch entsprechend entlohnt wird, Wohnraum zu finden, aber auch, Beziehungen
zu Partnern aufrecht zu erhalten, die ins Ausland gingen, um dort Arbeit zu finden. Dazu kommt der Verlust von
Hoffnung und Vertrauen nicht nur in die Politik, sondern in alle Art von Autoritäten und Institutionen nicht
nur in Griechenland, Spanien und Deutschland.
In ihrem Unternehmen werde Neues geschaffen, aber dabei anders gedacht, gesprochen, gearbeitet, Fehler werden belohnt,
führte Unternehmerin Monika Frech aus Deutschland aus. Frechs Vorschlag an Jugendliche lautete, das auch zu
tun und wagemutiger zu sein. Ihr Appell an die Politik: „Lassen Sie das auch zu!“
Mehr riskieren, sich und andere verändern - und zwar von oben nach unten; all das habe nicht nur Auswirkungen
auf uns, sondern auch auf zukünftige Generationen, so Entrepreneur Printzos. Und: Man müsse sich mehr
als bisher auch mit dem Scheitern und dem „V-Wort Versagen“ auseindersetzen.
Sie wollte und will sich nicht von Pessimisten mit deren Pessimismus infizieren lassen und erkannte, dass es Gelegenheit
gab, sich selbst zu helfen, so die Spanierin María Lillo Felis. Sie formulierte: Das Europa, das wir glauben
jetzt zu verlieren, habe wohl nie existiert.
Theodora Toli aus Griechenland und ist nach vielen anderen Berufen jetzt als Projektmanagerin tätig, sieht
ihre und die Zukunft Europas stark abhängig von und verknüpft mit den „europäischen Führungspersonen“.
„Ich gratuliere zu Eurem Mut und dem Weg, den Ihr eingeschlagen habt. Trotz zweier Weltkriege war die Generation
vor uns keine verlorene Generation, sondern hat Europa wieder aufgebaut. Dank der EU können wir heute in Frieden
leben, dafür stehen wir vor anderen Herausforderungen. Eine der größten Aufgaben Europas in den
nächsten Jahren wird die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sein. Dafür brauchen wir frische
Ideen und Initiativen und können von jungen, erfolgreichen Europäern, wie Ihr es seid, lernen. Vor allem
zeigt aber Euer persönliches Engagement, dass es wichtig ist, zu handeln und nicht zu warten!“, zollte WKÖ-Präsident
Christoph Leitl den Jungunternehmern auf dem Podium Respekt.
Auch ÖGB-Präsident Erich Foglar zeigte sich begeistert vom Beispiel der jungen Europäer: „Diese
Generation ist mobil, gut ausgebildet und kann in jedem Land Europas arbeiten. Es ist daher besonders wichtig,
dass wir die Rahmenbedingungen für die Jungen auf europäischer Ebene verbessern, damit diese ihr Leben
meistern, anständige Gehälter verdienen und ihre Familien versorgen können.“
„Die Politik versucht ein Umfeld zu schaffen, das jungen Menschen in Europa Chancen und Möglichkeiten eröffnet,
ihr Leben zu gestalten. Daher sollte immer, wenn vom Staat Geld ausgegeben wird, auch darauf geachtet werden, ob
es sich um eine Investition für die nächste Generation handelt“, betonte Finanzministerin Maria Fekter.
Solidarität forderte der österreichische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich ein, und
zwar von zwei Seiten: Es reiche aber nicht nur, Solidarität zu üben. Vielmehr müsse man den Menschen
in den Ländern, denen es besser geht, erklären und „übersetzen“, warum diese Solidarität mit
jenen, denen es nicht so geht, notwendig ist.
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