LHStv Geisler plant Förderung für Energiekonzepte
von Tiroler Gemeinden
Innsbruck (lk) - Genügend Umweltwärme, Sonnenenergie und Wasserkraft besitzt die Gemeinde Schwendau,
um sich in Zukunft selbst mit Strom und Wärme versorgen zu können. Schwarz auf weiß bestätigt
jetzt diese Erkenntnis das von der Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs-GmbH im Auftrag des Landes erstellte Ressourcenbewirtschaftungs-
programm. Bei dessen Präsentation in der Hauptschule Schwendau stellte LHStv Josef Geisler fest: „Nach Nassereith
ist die Zillertaler Gemeinde das zweite Tiroler Pilotprojekt, um die realen Entwicklungsmöglichkeiten für
heimische und erneuerbare Energieträger direkt vor Ort aufzuzeigen.“
Grundstein für Klima- und Energiemodellregion Zillertal
Auf diese Weise wird das Wissen über das Vorhandensein und die sinnvolle Nutzung dieser vielfach noch ungenutzten
Ressourcen in Verbindung mit dem effizienten und sparsamen Einsatz von Energie vermittelt. Energiereferent Geisler
kündigte ein Förderprogramm des Landes für die Gemeinden und Regionen Tirols an, um mit weiteren
Ressourcenbewirtschaftungsprogrammen die Energieautonomie und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit in Tirol zu
stärken. So gesehen soll Schwendau zur Pilotgemeinde für die Entwicklung des Zillertals zur Klima- und
Energiemodellregion werden. Dieses Umdenken ist auch im Sinne der Tiroler Energiestrategie notwendig: „Nicht nur
um den Endenergieeinsatz gegenüber heute zu halbieren, sondern auch den Bedarf weitestgehend durch erneuerbare
heimische Energie abzudecken“, sagte Geisler.
Wärmepumpen, Photovoltaik und Wasserkraft
Wasser Tirol-Geschäftsführer Ernst Fleischhacker berichtete, dass für dieses Programm alle in Schwendau
vorhandenen Ressourcen untersucht wurden: „Allein der Umstieg auf Umweltwärme, also Wärmepumpen für
Umgebungsluft, Grundwasser oder Erdreich, könnte einen großen Teil des Wärmebedarfs in der Gemeinde
decken.“ Neben dem Kraftwerk Sidanbach steht außerdem ausbaufähige Wasserkraft von 1,4 GWh/a zur Verfügung,
was elektrische Energie für weitere 350 Haushalte bedeuten würde. „Durch die günstige Ausrichtung
vieler Dachflächen könnte die Photovoltaik theoretisch über 90 Prozent des derzeitigen Strombedarfs
in Schwendau decken“, ergänzte Fleischhacker.
Schwendau bereits e5-Gemeinde
Diese Zillertaler Gemeinde ist kein unbeschriebenes Blatt. Bürgermeister Franz Hauser wies darauf hin, dass
bereits seit 1985 das mittlerweile zur e5, also tirolweit zur besonders energieeffizienten Gemeinde avancierte
Schwendau Sonnenenergie fördert: „Pro Einwohner bestehen 1,5 Quadratmeter an Anlagen für Solarthermie,
damit liegen wir im Tiroler Spitzenfeld.“ Leo Satzinger, Vorstand der für Energierecht zuständigen Landesabteilung,
kann nur bestätigen: „Engagierte Gemeinden wie Schwendau sind für die Realisierung der ambitionierten
Ressourcenbewirtschaftungsprogramme des Landes wichtig, um gemeinsam den Weg in Richtung eines energieautonomen
Tirols gehen zu können.“
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