Wirtschafts- und Energieminister diskutierte beim Europäischen Forum Alpbach zum Thema
"Neue Energien für Europa – zwischen Kooperation und Wettbewerb".
Alpbach/Wien (bmwfj) - "Wir müssen die Erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren noch
stärker an die Marktreife heranführen, um unsere Vorreiterrolle zu stärken. Dafür müssen
wir das Fördersystem schrittweise wettbewerbsorientierter gestalten und auch die Infrastruktur ausbauen",
sagte Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner am 28.08. beim Europäischen Forum Alpbach im
Rahmen des Arbeitskreises zum Thema "Neue Energien für Europa – zwischen Kooperation und Wettbewerb".
Dabei diskutierte Mitterlehner mit OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss, Siemens-Energievorstand Michael Süß
und Eveline Steinberger-Kern, Bereichsleiterin Energie von Siemens Österreich.
Aufgrund der Energiewende müsse es in Zukunft eine stärkere Abstimmung auf europäischer Ebene geben,
um neben der Versorgungssicherheit auch leistbare Energiepreise zu sichern. "Wenn es an einzelnen Tagen sogar
negative Strompreise gibt, gleichzeitig aber Industrie und Haushalte hohe Energiekosten haben, besteht Handlungsbedarf.
Daher müssen wir die Ökostromtechnologien weiterhin in Richtung Marktreife führen und uns langfristig
in Richtung eines harmonisierten europäischen Marktsystems bewegen. Gleichzeitig müssen die Netze und
Speicher gestärkt werden, weil mit der Energiewende gesicherte Stromkapazitäten zunehmend durch volatile
Kapazitäten aus Wind und Sonne ersetzt werden", so Mitterlehner.
Ein wichtiger Standortvorteil Österreichs ist ein ausgewogenes Ökostromgesetz, das die Erneuerbaren Energien
ambitioniert, aber gleichzeitig möglichst effizient ausbaut. In Österreich ist der Anteil der Erneuerbaren
Energien am Stromverbrauch aktuell auf 73 Prozent gestiegen. "Wir bekennen uns zum Ausbau der Erneuerbaren
Energien. Allerdings gibt es bei uns anders als in Deutschland eine gedeckelte, degressive Fördersumme und
haben wir auch die Tarife angepasst, um den Weg zur Marktreife zu forcieren und das System für die Konsumenten
leistbar zu halten", so Mitterlehner, der im Zuge der Alpbacher Gespräche auch die österreichische
Anti-Atom-Linie bekräftigte.
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