Bis zu 7.600 Proben werden ab nun in einer der weltweit größten Anlagen täglich
analysiert
Wien (rk) - Bluttests, Urintests und vieles mehr: Das Fachpersonal am Klinischen Institut für Labormedizin
des AKH Wien arbeitet unter Hochdruck daran, PatientInnenbefunde möglichst schnell zu erstellen. Eine neue,
hochmoderne Laborstraße unterstützt sie jetzt dabei. Die automatisierte Anlage bearbeitet bis zu 7.600
Proben pro Tag und ist damit eine der größten weltweit. Darüber hinaus ist sie besonders effektiv,
weil viele Analysen parallel laufen. "Die neue, hochmoderne Laborstraße ist ein gutes Beispiel für
eine erfolgreiche, wirtschaftliche und zukunftssichere gemeinsame Investition von AKH und MedUni Wien zum Nutzen
der PatientInnen", erklärte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bei der Besichtigung am 29.08.
Durchlauf in drei Phasen
So werden durch die Laborstraße an einem beispielhaften Tag aus 7.300 Röhrchen 44.500 Analyseresultate
gewonnen. Der automatisierte Ablauf erfolgt in drei Phasen. In der Probenvorbereitung werden die mit einem Barcode
versehenen Röhrchen identifiziert, dokumentiert, geöffnet und bei Bedarf zentrifugiert. Außerdem
werden Teile der Probe gegebenenfalls in so genannte Sekundärröhrchen umgefüllt. In der Analyse-Phase
finden auf Basis des breiten Testportfolios bis zu 170 klinische und immunologische Tests statt. Die Lagerung schließlich
erfolgt in einem Kühlschrank mit Roboterarm. Dort werden die Proben archiviert und können für weitere
Untersuchungen automatisch wieder zur Verfügung gestellt werden.
"Die Zusammenführung der Tests auf einer Laborstraße und der - dank modernster Technik - geringe
Bedarf an Probenmaterial erlaubt es uns, viele Test aus einer einzigen Probe durchzuführen," erklärt
der Leiter des Klinischen Instituts für Labormedizin Oswald Wagner.
Schneller zu präzisen Ergebnissen bei geringeren Kosten
Die resultierenden Bearbeitungszeiten sind bei einem derart großen Probenaufkommen, wie es das AKH Wien hat,
beachtlich: Von der Registrierung der Probe im Labor bis zur Bereitstellung des Ergebnissen für die technische
und medizinische Freigabe dauert es bei Notfallproben im Durchschnitt 34 Minuten, bei Eilproben 45 Minuten und
bei Routineproben 85 Minuten. Für die Projektkoordinierung war Georg Männer, Klinisches Institut für
Labormedizin, zuständig: "Das Vorhaben war nicht zuletzt auf Grund seiner Größe eine besondere
Herausforderung. Von der Raumplanung bis zur Aufstellung der Geräte verlief aber alles nach Plan und konnte
ohne wesentliche Verzögerungen fertiggestellt werden." Der Umbau des Core Labors kostete 5,9 Mio. Euro
Durch die neue Laborstraße und den verminderten Reagenzmittelverbrauch ergeben sich Kosteneinsparungen von
rund 700.000 Euro jährlich.
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