Gemeinnützige Organisationen zu Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt
Wien (bpd) - "In Österreich engagieren sich etwa 1,9 Millionen Menschen freiwillig in gemeinnützigen
Organisationen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in unserem Land, denn ihre Arbeit hat eine nachhaltige Wirkung
für die Gesellschaft. Die gemeinnützigen Organisationen stellen auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor
dar und bilden ein Gegengewicht zu kurzfristiger Profitorientierung", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am
28.08. nach dem Arbeitstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern von gemeinnützigen Organisationen und Mitgliedern
der Bundesregierung im Bundeskanzleramt. Der Bundeskanzler hatte Organisationen wie Caritas, Diakonie, Amnesty
International sowie Umwelt- und Tierschutzorganisationen eingeladen, um Vorschläge zur Stärkung der Gemeinnützigkeit
und der demokratischen Einbindung zu diskutieren.
Im heutigen Arbeitsgespräch sei man übereingekommen, die Kooperation zwischen Regierung und den NGOs
zu vertiefen, so der Bundeskanzler: "In dieser Partnerschaft, einer Sozialpartnerschaft mit den NGOs, können
wir künftig eine kontinuierliche Zusammenarbeit etablieren. So können die Ministerien die inhaltlichen
Kompetenzen der Organisationen besser nutzen und deren Erfahrung schon vor dem Gesetzwerdungsprozess einbringen.
Diese Form der Zivilpartnerschaft sollte im nächsten Regierungsprogramm verankert sein", betonte Faymann.
Zur Umsetzung der neuen Partnerschaft werde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der Vertreterinnen und Vertreter
der Gemeinnützigen ihre Vorschläge nun weiter ausarbeiten. "In dieser Arbeitsgemeinschaft können
unterstützende Maßnahmen für die Arbeit der Gemeinnützigen entwickelt werden, wie zum Beispiel
langfristige Finanzierungsmodelle und steuerliche Anerkennung", sagte Faymann.
In der gemeinsamen Pressekonferenz mit Alexander Egit von Greenpeace, Barbara Weber von Amnesty International,
Michael Chalupka von der Diakonie Österreich und Werner Kerschbaum vom Roten Kreuz wurden zentrale Forderungen
der Organisationen angesprochen. Wichtig wären insbesondere bessere steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen,
mehr Transparenz in der staatlichen Verwaltung, systematische Einbeziehung der Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse
und eine höhere Vergütung für das freiwillige Sozialjahr.
Bundeskanzler Faymann dankte den Vertreterinnen und Vertretern abschließend für ihre Vorschläge:
"Wir setzen auf Zusammenarbeit und gemeinsame politische Lösungen. Ich sehe es als meine Aufgabe als
Bundeskanzler, jene Kräfte einer Gesellschaft zu stärken, die Nachhaltiges leisten."
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