Zufriedenstellendes Ergebnis in herausforderndem Marktumfeld Periodenüberschuss vor
Steuern 573 Millionen (-39 Prozent) nach Wegfall von Vorjahressondereffekten von 272 Millionen
Wien (rzb) - Der Konzern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) er wird vom Spitzeninstitut
der Raiffeisen Bankengruppe Österreich und seinen Beteiligungen gebildet, darunter der Teilkonzern Raiffeisen
Bank International, die Verbundunternehmen und UNIQA erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2013 einen Periodenüberschuss
vor Steuern von 573 Millionen. Das ist gegenüber der Vergleichsperiode ein Rückgang um 359 Millionen
(-38,5 Prozent), der in erster Linie auf Sondereffekte im Jahr 2012 zurückzuführen war. Der Periodenüberschuss
nach Steuern ging von 733 auf 419 Millionen (-42,9 Prozent) und der Konzern-Periodenüberschuss von 497
auf 248 Millionen (-50,1 Prozent) zurück. Die Betriebserträge erreichten 2.825 Millionen, was einem
Plus von 159 Millionen (+6 Prozent) entspricht. Die Bilanzsumme sank um 4,4 Prozent auf 139,5 Milliarden. Die
Core Tier 1 Ratio ging im gleichen Zeitraum von 10,9 Prozent auf 10,2 Prozent zurück.
In herausfordernden Zeiten geht es nicht darum, von Rekord zu Rekord zu eilen. Vielmehr ist es wichtig, eine solide
Bank zu sein und das sind wir für unsere Kundinnen und Kunden ebenso wie für unsere Eigentümer
und unser Umfeld. Auch das Ergebnis des ersten Halbjahres 2013 reflektiert unser stabiles Grundgeschäft und
die gute strategische Ausrichtung, sagt RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner.
Sondereffekte aus 2012
Die RZB erzielte im ersten Halbjahr 2013 trotz des anhaltend schwierigen Marktumfelds und gedämpfter Konjunkturerwartungen
einen Periodenüberschuss vor Steuern von 573 Millionen. Der damit gegenüber der Vergleichsperiode eingetretene
Rückgang um 359 Millionen beruhte in erster Linie auf Sondereffekten im Jahr 2012. Dazu zählten etwa
der Verkauf von Anleihen sowie der Rückkauf von hybridem Kernkapital mit einem Gesamteffekt von insgesamt
272 Millionen. Außerdem stieg im ersten Halbjahr 2013 der Marktwert der RBI-Schuldverschreibungen und Verbindlichkeiten.
Dieser negative Bewertungseffekt war um 76 Millionen höher als im Vergleichszeitraum 2012.
Der Return on Equity vor Steuern ging um 6,7 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent zurück. Ausschlaggebend dafür
ist der zum Vergleichszeitraum deutliche Rückgang im Periodenergebnis vor Steuern um 38,5 Prozent und das
gleichzeitig leicht geringere durchschnittliche Eigenkapital (-2,7 Prozent).
Deutlich gestiegener Zinsüberschuss
Positiv wirkte sich auf die Geschäftsentwicklung vor allem ein Anstieg im Provisions- und Zinsüberschuss
aus. Die Nettozinsspanne stieg im Jahresabstand um 39 Basispunkte auf 3,02 Prozent. In den ersten sechs Monaten
2013 stieg der Zinsüberschuss gegenüber der Vergleichsperiode 2012 um 8 Prozent oder 142 Millionen
auf 1.939 Millionen. Innerhalb der Betriebserträge sind die Zinserträge mit einem Anteil von 69 Prozent
die größte Ertragskomponente. Steigende Betriebserträge und die positive Entwicklung des Zinsüberschusses
bestätigen die gefestigte Position der RZB. In einem fordernden Umfeld und trotz enormer regulatorischer Belastungen
erzielte die RZB auch im ersten Halbjahr 2013 ein sehr respektables Ergebnis, so Rothensteiner.
Massiv gestiegen sind z.B. die Aufwendungen für Bankenabgaben, die sich von 84Millionen auf 117 Millionen,
davon 59 Millionen in Österreich, erhöhten. Die Bankenabgaben wirken als Substanzsteuern besonders
schädlich auf die Kreditinstitute. Sie behindern den regulatorisch geforderten Kapitalaufbau und können
somit direkt und indirekt dämpfend auf die Kreditvergabe wirken, erklärt Rothensteiner.
Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen stiegen im Periodenvergleich um 12 Prozent von 407 Millionen auf
455 Millionen. Hier war es in der Vergleichsperiode zu Nettoauflösungen von Portfoliowertberichtigungen
im Ausmaß von 91 Millionen gekommen, während im ersten Halbjahr 2013 Nettodotierungen von 20 Millionen
erforderlich waren. Die Dotierungen zu Einzelwertberichtigungen blieben mit 443 Millionen um 12 Prozent unter
dem Niveau der Vergleichsperiode.
Ergebnisbeitrag verdoppelt
Erfreulich war im vergangenen Halbjahr auch der um 48 Millionen auf 88 Millionen mehr als verdoppelte Ergebnisbeitrag
der at-equity bewerteten Unternehmen. Dieser war vorwiegend auf die deutlich verbesserte Ergebnissituation in der
UNIQA Versicherungen AG zurückzuführen.
Der Provisionsüberschuss stieg um 65 Millionen, einerseits durch Preisanpassungen in einigen Märkten,
andererseits aber auch durch höhere Transaktionsvolumina. Das Handelsergebnis, das mit 5 Prozent den geringsten
Anteil an den Betriebserträgen hat, ging um 7 Prozent auf 144 Millionen zurück.
Verwaltungsaufwendungen entwickelten sich moderat
Während die Betriebserträge um 159 Millionen stiegen, erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen
um 108 Millionen (+7 Prozent) auf 1.663 Millionen. Der überwiegende Teil des Anstiegs ist der Integration
der Polbank zuzuschreiben. Zudem waren Gehaltsanpassungen in Russland und kollektivvertragliche Erhöhungen
in Österreich dafür verantwortlich. Positive Effekte ergaben sich in einigen Ländern aus laufenden
Kostensenkungsprogrammen. So sank beispielsweise die Anzahl der Geschäftsstellen im Jahresabstand um 96 auf
3.056.
Da die Betriebserträge höher stiegen als die Verwaltungsaufwendungen, erhöhte sich das Betriebsergebnis
um 4,6 Prozent auf 1.162 Millionen.
Bilanzsumme leicht zurückgegangen
Die Bilanzsumme der RZB ging seit Jahresanfang um 4 Prozent oder 6,5 Milliarden auf 139,5 Milliarden zurück.
Im Jahresabstand fiel der Rückgang mit 11 Prozent oder 17,7 Milliarden deutlicher aus. Im Wesentlichen ist
dies auf den fortgesetzten Abbau von Überliquidität zurückzuführen.
Die konsolidierten Eigenmittel der RZB sanken im Vorjahresvergleich um 341 Millionen auf 12.326 Millionen.
Das lag vor allem an negativen Währungsentwicklungen in Russland und Polen. Die ergänzenden Eigenmittel
verringerten sich aufgrund von Emissionstilgungen um 120 Millionen auf 3.174 Millionen. Die solide Überdeckunsquote
der RZB betrug nach dem ersten Halbjahr 77,0 Prozent, was einer Überdeckung von 5.363 Millionen entspricht.
Bezogen auf das Gesamtrisiko ergab sich eine Core Tier 1 Ratio von 10,2 Prozent
(-0,7 Prozentpunkte) und eine Kernkapitalquote (Tier 1, gesamt) von 10,7 Prozent
(-0,8 Prozentpunkte). Die Eigenmittelquote sank leicht von 14,5 Prozent auf 14,2 Prozent.
Mitarbeiter und Niederlassungen
Mit Ende Juni 2013 beschäftigte die RZB 59.502 Mitarbeiter. Das entspricht einem Rückgang um 2,0
Prozent seit Jahresbeginn. Die Anzahl der Geschäftsstellen reduzierte sich im gleichen Zeitraum von 3.115
auf 3.066 (-1,6 Prozent).
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