Niessl: Wollen die beste Bildung für eine erfolgreiche Zukunft
Eisenstadt (blms) - Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres standen aktuelle bildungspolitische Themen für das
Schuljahr 2013/2014 im Mittelpunkt einer Pressekonferenz von Landeshauptmann Hans Niessl und Mag. Dr. Gerhard Resch,
Amtsführender Präsident des Landesschulrates für Burgenland. „Wir sind in vielen Bereichen das Bildungsland
Nummer 1. Diese Position wollen wir nicht nur festigen, sondern auch weiter ausbauen. Wir wollen die beste Bildung
für eine erfolgreiche Zukunft. Das ist kein Lippenbekenntnis, denn auf Grundlage des Regierungsübereinkommens
ist die Bildung zu jenen wenigen Bereichen zu zählen, in denen die Gelder nicht gekürzt werden. Wir sparen
nämlich dort, wo es möglich ist und investieren dort, wo wir es für wichtig und notwendig erachten“,
betont Landeshauptmann Hans Niessl. Das Burgenland hat mit 46% die höchste Maturantenquote aller Bundesländer,
ist die Nummer Eins bei ganztägigen Schulformen – 49% der Schülerinnen und Schüler können auf
dieses Angebot zurückgreifen - und übernimmt bei der Neuen Mittelschule eine Vorreiterposition. Mit Beginn
des neuen Schuljahres wird auch die letzte verbliebene burgenländischen Hauptschule, Jennersdorf, als Neue
Mittelschule geführt, damit ist das Angebot flächendeckend. In der Diskussion um ein neues Lehrerdienstrecht
stellt Niessl klar: „Das ist absolut notwendig. Moderne Bildung ist nur mit einem modernen Dienstrecht möglich.
Ich bin davon überzeugt, dass viele junge Pädagoginnen und Pädagogen sofort in ein neues Dienstrecht
wechseln würden. Es muss so schnell wie möglich beschlossen werden.“
Die Zahl der Taferlklassler ist im Burgenland minimal von 2.511 auf 2.496 SchülerInnen zurückgegangen.
„Die durchschnittliche Schülerzahl liegt bei 16,4%. Da ist gut so, weil sich die Pädagoginnen und Pädagogen
jedem Kind mehr widmen können“, betont Niessl. Insgesamt sinkt die Zahl der Volkschüler um 79, von 10.357
auf 10.278.
Auch die Schätzungen für die Neuen Mittelschulen (minus 263) sind auf Grund der demografischen Entwicklung
im Burgenland leicht rückläufig. Bei der AHS-Unterstufe zeichnet sich ein Zuwachs von 87 SchülerInnen
ab, die Zahl aller AHS-Schüler soll um 159 steigen. Für die Berufsbildenden mittleren und höheren
Schulen kommt es im kommenden Schuljahr nach derzeitigen Schätzungen zu einem Gesamtrückgang von 40 SchülerInnen
im Burgenland (von 7.994 im Schuljahr 2012/2013 auf 7954 im Schuljahr 2013/2014).
Rechnet man alle Schultypen zusammen, sinkt die Zahl der SchülerInnen im Burgenland im Vergleich zum letzten
Schuljahr um 327 (von 32.377 auf 32.050).
Im Spitzenfeld bei der Tagesbetreuung
Bei der Tagesbetreuung liegt das Burgenland im Spitzenfeld. Die Betreuungsquote bei AHS und APS liegt bei 49%,
das ist Platz 3 im Österreichranking, hinter Wien (50,7%) und Vorarlberg (49,8%). „Der Österreichschnitt
liegt bei 36,52%. Das Burgenland ist sehr gut aufgestellt. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir hier noch
besser werden. Das hängt aber auch von der Nachfrage ab“, so Niessl.
Sportoffensive an den Schulen
„Wir wollen zusätzlich zu den Turnstunden noch mehr Sport in die Schulen bringen. Das passiert bereits
jetzt mit unserer Bewegungsprogramm ,URFIT‘“, sagt Niessl an. Diese Bemühungen will man nun verstärkt
anknüpfen. Ein Konzept sei bereits in Arbeit. Sportvereine und Experten sollen mit ins Boot geholt werden.
Mehr Berufsorientierung und Bildungsberatung an den Schulen
„In der Neuen Mittelschule wurde für Berufsorientierung und Bildungsberatung bereits ein eigenes Unterrichtsfach
im Lehrplan beschlossen, in der AHS ist die Berufsorientierung und Bildungsberatung im Rahmen des Unterrichts
noch kein eigenes Unterrichtsfach sondern als Unterrichtsprinzip verankert“, erklärt Mag. Dr. Gerhard Resch,
Amtsführender Präsident des Landesschulrates für Burgenland. Resch rechnet damit, dass auch das
neue Unterrichtsfach bald auf für den AHS-Bereich gilt. „Es soll in die neuen Lehrpläne aufgenommen werden.
Beschließen muss es das Parlament in Wien.“
Hohe Zufriedenheit
80% der SchülerInnnen sind mit der Ausbildung an den heimischen Schulen zufrieden. Zu diesem erfreulichen
Ergebnis kommt eine vom Landesschulrat und der Industriellenvereinigung in Auftrag gegebene Studie. 70% Prozent
der SchülerInnnen würden wieder die gleiche Schulwahl treffen.
Sparen in der Schulverwaltung und der Schulaufsicht
In den Jahren 2010 bis heute wurden des Landesschulrates und der Bezirksschulräte 15 von 82 durch den
Bund zugewiesene Planstellen eingespart bzw. nicht nachbesetzt. Außerdem wurden bei der Schulaufsicht 6 Planstellen
nicht nach besetzt. Somit wurden im Bereich des Landesschulrates in den letzten dreieinhalb Jahren über 20%
der Planposten eingespart. Die Vorgabe sei in der Verwaltung zu sparen gleichzeitig aber den operativen Bereich
zu stärken, betont Niessl.
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