Aufschwung im US-Herstellungssektor schafft
 Absatzchancen für Österreich

 

erstellt am
09. 09. 13
14.00 MEZ

WKÖ-Forum: US-Experten präsentierten österreichischen Unternehmen aus dem Anlagen- und Maschinenbereich Chancen auf dem US-Markt dar
Wien (pwk/awo) - Der US-Herstellungssektor ist wieder im Aufschwung. Laufend steigende Produktivität, niedrige Energiepreise und der Trend zur lokalen Fertigung machen das Produzieren in den USA wieder attraktiv. Das schafft Chancen für österreichische Anlagen- und Maschinenlieferungen in die USA sowie für Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung. Unter dem Titel „Made in the USA, again?“ sprachen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am 06.09. Experten aus den USA über Chancen für österreichische Unternehmen im US-amerikanischen Markt. Franz Rössler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Chicago, der die Delegation leitete, sieht „gute Exportchancen für österreichische Unternehmen. Schon jetzt sind die USA mit einem Exportwert von 1,9 Milliarden Euro nach Deutschland der zweitwichtigste Abnehmer österreichischer Maschinen und Anlagen. Chancen bestehen insbesondere bei der Ausstattung und Montage von Produktionsanlagen, und bei der Zulieferung an europäische Investoren in den USA.“

William Strauss, Volkswirt bei der Federal Reserve Bank of Chicago, berichtete dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit im US-Herstellungssektor in den letzten Jahren steige. Hauptgrund dafür seien Zuwächse bei der Produktivität durch immer höhere Automatisierung und die Entschlankung der Unternehmen nach der Wirtschaftskrise. „Mit historisch niedrigen Energiepreisen, vor allem auch aufgrund der gewaltigen Gasfunde, werden auch energieintensive Produktionen, wie die Chemie-, Kunststoff-, oder Stahlindustrie, wieder in die USA zurückkommen,“ zeigte sich Strauss überzeugt. Davon sollten auch österreichische Unternehmen durch Zulieferungen an Produktionseinrichtungen und durch Investitionen in den USA profitieren.

Auch Thomas J. Duesterberg, Executive Director am Aspen Institut, zeigte sich über die langfristigen Aussichten für den US-Herstellungssektor optimistisch. Es gilt aber auch in den USA ähnliche Herausforderungen wie in Europa bei der besseren Qualifizierung von Arbeitskräften, Zugang zu Innovation, und einer Verbesserung der durch die Politik vorgegebenen Standortbedingungen zu meistern. Mit steigender Automatisierung seien auch in den USA immer qualifiziertere Arbeitskräfte gefragt. Brent Weil, Ausbildungsexperte des US-Herstellerverbands National Association of Manufacturers (NAM) sieht große Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem österreichischen Zugang zur Ausbildung. In den USA gebe es kein der österreichischen Lehrlingsausbildung vergleichbares System. Stattdessen müssen Betriebe viel stärker eigene Initiative ergreifen und mit lokalen Berufsschulen kooperieren. Er zollte dem österreichischen Ausbildungssystem großen Respekt. Weiters müsse auch wie in Europa in den USA verstärkt die Jugend auf Karrieremöglichkeiten im Herstellungssektor aufmerksam gemacht werden.

Die Reise der US-Delegation fand im Rahmen des George C. Marshall Programms statt und wurde finanziert vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und von „go-international“, einer Förderinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend und der Wirtschaftskammer Österreich.

 

 

 

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