Musik, Tanz & Poesie aus orientalischen Kulturen von 9. - 31. Oktober 3013
Wien (gamuekl) - "Musik, Tanz und Poesie aus orientalischen Kulturen" ist traditionell als Untertitel
und programmatische Klammer zu Salam.Orient zu lesen. Das Festival - hervorgegangen aus "Salam.Islam"
- findet in dieser Form seit dem Jahr 2005 statt.
Eine ebenso breite wie weite Klammer. Festivalinitiator und -leiter Norbert Ehrlich versteht es dabei, diese weltkulturelle
Materie mit ihren Facetten und Komplexitäten dem Publikum in einer Mischung aus Konzerten, Vorträgen,
Diskussionen und Workshops zu vermitteln.
Und damit einen differenzierten, mitunter neuen, mitunter kontroversiellen Blick auf eben diese "Weltkultur"
zu ermöglichen. Dass mit diesem Blick sowohl die intellektuelle, sachliche Auseinandersetzung wie das sinnliche,
unmittelbare Erfahren geboten werden, gehört dabei zu den großen Stärken von Salam.Orient.
Für 2013 zieht sich dabei der Gedanke, wie weit der Osten denn tatsächlich reicht, durch das Programm,
kulturelle Ortungen und Sichtungen eines "Extrème Orient" lassen sich dabei immer wieder vornehmen.
Zu den Höhepunkten des heurigen Festivals gehört zweifellos der Auftritt des Taksim Trio aus der Türkei
am 17.10. im Konzerthaus. Auf höchstem instrumentalem Niveau werden dabei traditionelle Musik, Klassik und
Jazz miteinander verwoben. Nicht minder faszinierend die chinesische Formation Dawanggang (18.10. Sargfabrik),
die uns Europäer über ihren Avantgarde-Begriff vielleicht ebenso nachdenken lässt wie darüber,
dass der Orient am chinesischen Meer endet. Zeitgleich am 18. 10. kann ein Update iranischer Musik erfahren werden,
wenn im Porgy & Bess Cyminology und Choub konzertieren. Am 24.10. gastiert mit dem aus dem Libanon stammenden
Trompeter Ibrahim Maalouf und seinem Ensemble ein wahrer Ausnahmekönner in der Sargfabrik, in Frankreich ist
Maalouf mit seiner offenen Spielart des Jazz längst ein Superstar. Kurzum, bis zum - nicht nur - musikalischen
Abschluss am 31.10., wenn das Bollywood Masala Orchestra mit seinen 17 Mitwirkenden den "Spirit Of India"
ins Theater Akzent bringt, gibt es beim Salam.Orient 2013 viel zu entdecken.
Dazu wird mit Mohammed Hassan Alwan erstmals zu unserer großen Freude ein Schriftsteller aus Saudi-Arabien
im Rahmen des Festivals lesen (21.10.), konzertieren Marwan Abado und Paul Gulda mit Oud und Cembalo in Leibnitz
in der Steiermark (*)
und gibt es für Kinder und Jugendliche Theateraufführungen ("Der Fliegende Teppich"
17. 10. WienMuseum), Musik- und Tanz-Workshops, etwa vom algerischen Musiker und Tänzer Guem (11.10. Brunnenpassage,
1160) oder von der Experimental Theatre Foundation aus Mumbai/Indien mit dem Stück "Drop by Drop - Water"
(14.10. Dschungel).
Wenn am 9.10. 2013 Ousmane Kane, Professor of Contemporary Islamic Religion and Society an der Harvard Divinity
School/USA zum Thema "Politischer Islam in Westafrika und westliche Interventionen" das heurige Salam.Orient
eröffnet, sind spannende Tage bei der Wahrnehmung der vielfältigen kulturellen Zeichen eines anderen,
heutigen "Orients" garantiert.
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