Kunsthistorisches Museum Wien präsentiert
 Ansichtssache #6

 

erstellt am
09. 09. 13
14.00 MEZ

David Ryckaerts "Dulle Griet" im Fokus der Gemäldegalerie
Wien (khm) - Bereits zum sechsten Mal rückt die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien im Rahmen der Ausstellungsreihe "Ansichtssachen" ein außergewöhnliches Bild der Sammlung, das aus Platzgründen nur selten gezeigt werden kann oder das durch jüngere Forschungsergebnisse zu einer erneuten Betrachtung einlädt, in den Fokus und präsentiert sich so als lebendinger Ort der Forschung und Wissensvermittlung.

Von 5. September bis 1. Dezember 2013 steht diesmal ein halb schaurig, halb komisches Bild des flämischen Barock, die "Dulle Griet" (Tolle Grete) des Antwerpener Malers David Ryckaert im Mittelpunkt: Gemalt um 1650/60, zeigt es eine hexenhafte Frau, vor deren Raserei die spukhaften Ausgeburten der Hölle angstvoll zurückweichen. Lange als einfache Hexendarstellung missgedeutet, widmete sich Ryckaert mit seiner "Dullen Griet" tatsächlich einer populären und vieldeutigen Frauenfigur der niederländischen Kultur, die ein Jahrhundert zuvor bereits Pieter Bruegel d. Ä. in einem seiner bekanntesten Werke verewigt hatte. Welch schillernde Bedeutung die "Dulle Griet" in der niederländischen Kunst und Kultur besaß und wie sie etwa auch als Projektionsfläche männlicher Ängste diente, wird von Kuratorin Gerlinde Gruber genauso sorgfältig nachgezeichnet wie Ryckaerts Auseinandersetzung mit der Bildtradition dieser Figur.

 

 

 

Informationen: http://www.khm.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at