Mehr BesucherInnen als je zuvor und erhöhte Subvention seitens der Stadt - Grund zur Freude
hat das TAG - Theater an der Gumpendorfer Straße
Wien (tag) - "Das Publikum war sehr zufrieden mit den Inhalten der vorigen Theater-Saison und für
84 Prozent hat das TAG einen besonderen Stellenwert", hat sich Geschäftsführer Ferdinand Urbach
in einem Pressegespräch am Freitag gefreut. Er bezog sich auf eine Umfrage von tausend BesucherInnen, die
online befragt wurden, sowie vor und nach Vorstellungen im TAG - Theater an der Gumpendorfer Straße (6.,
Gumpendorfer Straße 67, Eingang Esterházygasse). Was ihn noch mehr freute: "Wir haben erneut
eine Konzeptförderung für die nächsten vier Jahre seitens der Stadt Wien bekommen. Das zeigt den
Respekt für unser Haus". Urbach hoffte darauf, dass ab Jänner 2014 eine "quasi städtische
Trägerstruktur das TAG in die öffentliche Hand überführt". Die Förderung mache vorerst
jedenfalls den Kopf frei für die künstlerische Arbeit.
Dazu stellte der neue Leiter Gernot Plass die Fragen: "Was kann Theater heute noch leisten? Wie erzeugt man
überregionales Interesse? Wie kann man als kleines Haus in einer heterogenen Theaterlandschaft bestehen, noch
dazu ohne Abo? Wie lockt man smarte Menschen ins Theater?" Plass setze erneut auf ein "Konzept, das zwischen
Ur- und Erstaufführungen einerseits und Klassikern auf der anderen Seite experimentelles, Improvisations-
und Sprechtheater bietet".
Zwischen Freude, Angst und Respekt
Die neue Saison werde wieder Klassiker "überschreiben" und startet heuer am 30. Oktober mit
einer Uraufführung des Königsdramas "Heinrich 4 - Jetzt retten wir mal Jesus", frei nach William
Shakespeare. Inszeniert von Gernot Plass, der das Zepter der künstlerischen Leitung für die nächsten
vier Jahre übernommen hat. Er war für den "Nestroy-Preis" nominiert, hat am TAG "selbst
gespielt, inszeniert, sogar die kaufmännischen Agenden betreut". Mit der Übernahme der Leitung wechsle
seine "Gefühlslage zwischen Freude, Angst und Respekt", vor allem vor seiner Vorgängerin Margit
Mezgolich. Sie ist verantwortlich für das zweite Stück "Von Mäusen und Menschen" nach
John Steinbeck, das als Koproduktion mit dem Herrenseetheater Litschau am 14. November Premiere hat. Der gebürtige
Litauer Arturas Valudskis sei bekannt für seine minimalen Theatermittel und dafür, dass das Publikum
einbezogen werde. Sein "Varieté Volant oder Der Teufel rennt am schnellsten" wird am 4. Dezember
uraufgeführt. In Anlehnung an den Bunuel-Film hat am 15. Jänner "Der diskrete Charme der smarten
Menschen" Premiere. Diese Eigenproduktion sei ein "herausforderndes Theaterexperiment" unter der
Regie von Ed. Hauswirth. Am 7. März wird das Robinson-Crusoe-Projekt "Zwaa auf ana Insel" wiederaufgenommen
und am 19. März schließt die Saison mit der Eigenproduktion "Mister Christo", das den Zorn
der Rache thematisiert.
Ab November werden auch die Improvisationsformate "Sport vor Ort" und "Crumbs" zu sehen sein
sowie die Arenaformate "TAGebuch Slam" und "Drama Slam". Die Sitzkonzertreihe "Theater:Gig"
und Workshops runden das Programm im TAG ab.
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