WEF-Ranking

 

erstellt am
04. 09. 13
14.00 MEZ

Mitterlehner: Standort stärken statt weiter belasten
Wirtschaftsminister: Standort-Ranking zeigt Erfolge und Handlungsbedarf - Unternehmen entlasten, Umsetzung neuer Ideen erleichtern - Steuerdebatte schadet Österreich
Wien (bmwfj) - Nach dem Aufstieg um drei Plätze im Vorjahr hat Österreich im neuen Standort-Ranking des World-Economic-Forums seinen 16. Platz unter nunmehr 148 statt zuvor 144 Ländern verteidigt. Im Vergleich der Euro-Länder liegt Österreich auf Platz vier. "Das respektable Ergebnis in einem der renommiertesten Rankings bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, darf aber kein Grund für tatenlose Selbstzufriedenheit sein. Der internationale Wettbewerb wird härter, daher müssen wir Schwachstellen wie eine zu hohe Steuerlast und die mangelnde Flexibilität in der Arbeitswelt dringend angehen, um Wachstum und Arbeitsplätze langfristig zu sichern", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu den Ergebnissen des am 04.09. veröffentlichten Global Competitiveness Report. Erfreulich ist, dass sich das Bruttoinlandsprodukt erneut besser entwickelt hat, als der Durchschnitt der vom WEF als "fortschrittlich" bezeichneten Volkswirtschaften. In der Klassifikation des Entwicklungsstatus bezeichnet das WEF Österreich als "innovationsgetrieben", und das Kompetenzenprofil des Wirtschaftsstandortes Österreich deckt sich komplett mit dem von innovationsgetriebenen Volkswirtschaften.

Besonders gut schneidet Österreich beim Ablauf der Produktions- und Geschäftsprozesse, der Qualität der unternehmerischen Tätigkeit, den Forschungsausgaben der Betriebe, den Patentanmeldungen, der Stromversorgung, der niedrigen Inflation und der Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ab. Zu den Schwächen zählen laut dem WEF-Ranking insbesondere die restriktiven arbeitsrechtlichen Regelungen und die hohe Steuerbelastung. Das Arbeitsrecht haben die 15.000 weltweit befragten Manager heuer deutlich schlechter bewertet als im Jahr davor. "Daher lehnen wir neue Steuern ab und setzen uns für flexiblere Arbeitszeiten ein, die Betrieben und Mitarbeitern Vorteile bringen und langfristig Arbeitsplätze sichern", betont Mitterlehner. "Wer hingegen andauernd neue Steuern fordert und aus ideologischen Gründen ein unternehmerfeindliches Klima erzeugt, schadet dem Standort Österreich. Denn damit werden die völlig falschen Signale an internationale Investoren ausgesendet. Wir haben schon jetzt eine zu hohe Steuer- und Abgabenquote, die gesenkt und eben nicht erhöht werden sollte", so Mitterlehner.

"Anstatt seine Umverteilungsfantasien zu pflegen, sollte sich daher auch der Regierungspartner darauf konzentrieren, wie wir unsere Leitbetriebe und KMU als Partner stärken und eine neue Gründerwelle auslösen", bekräftigt Mitterlehner. "Ebenfalls verbessern müssen wir die im internationalen Vergleich zu geringe Versorgung mit Risikokapital, was auch im aktuellen Ranking als Schwäche festgehalten ist. Die Umsetzung neuer Ideen muss erleichtert werden", so Mitterlehner. Eine zentrale Maßnahme dafür ist die insgesamt mit 110 Millionen Euro dotierte Jungunternehmeroffensive, die heuer mit Gründerfonds und Business-Angel-Fund erfolgreich gestartet ist. Fortgesetzt wird auch die Internationalisierungs-Offensive, die die Erschließung neuer Märkte mit neuen Produkten vorantreibt.

Der umfangreiche Bericht des World Economic Forums vergleicht mittlerweile 148 Länder nach einem gewichteten Index von 114 Indikatoren in 12 verschiedenen Kategorien. In die Bewertung fließt neben den zahlreichen statistischen Indikatoren auch eine Befragung von 15.000 nationalen und internationalen Managern ein.


 

 Schieder: WEF-Ranking bestätigt erfolgreichen Weg Österreichs
Politische Stabilität, Investitionen in Wachstum und Beschäftigung und eine sozial ausgewogene Konsolidierung sind Erfolgsrezept
Wien (sk) - Von "abgesandelt" und "ramponiert" keine Spur: Österreich hat im am 04.09. veröffentlichten Standort-Ranking des World-Economic-Forums den 16. Platz unter 148 Staaten verteidigt - nach dem Aufstieg um drei Plätze im Vorjahr. Finanzstaatssekretär Andreas Schieder sieht darin eine Bestätigung für den erfolgreichen Kurs der SPÖ-geführten Bundesregierung: "Der Global Competitiveness Report zeigt, dass wir auf die Herausforderungen der Wirtschafts- und Finanzkrise richtig reagiert haben. Politische Stabilität, Investitionen in Wachstum und Beschäftigung und eine sozial ausgewogene Konsolidierung sind das Erfolgsrezept dafür, dass der österreichische Standort auch weiterhin im Spitzenfeld liegt. Bundeskanzler Werner Faymann hat in den vergangenen Jahren unser Land mit sicherer Hand geführt. Dieser Weg muss beibehalten werden." In diesem Zusammenhang appelliert Schieder an die "Pessimisten aus den Reihen des Koalitionspartners, die Erfolge der letzten fünf Jahre anzuerkennen", wie das auch der VP-Wirtschaftsminister und der Tiroler VP-Landeshauptmann bereits artikulierten.

Die Verlängerung der erhöhten Bankenabgabe, der verstärkte Kampf gegen Steuerbetrug, die Finanztransaktionssteuer sowie ein gerechter Beitrag von MillionärInnen würden der positiven Standortentwicklung keinesfalls einen Abbruch tun, sondern auch dazu beitragen, dass die Verursacher der Krise in die Pflicht genommen werden. "Wir müssen die Kaufkraft weiter stärken und brauchen eine Entlastung der Mittelschichten, für die die SPÖ auch einen Vorschlag zur Gegenfinanzierung auf den Tisch gelegt hat", so Schieder, der damit die Forderungen nach einer "gerechten und wachstumsfreundlichen Strukturreform im Steuersystem" bekräftigt.


 

 Lichtenecker: WEF-Ranking zeigt hohen Reformbedarf auf
Grüne: Regierung redet Situation schön
Wien (grüne) - "Die Jubelmeldungen von Regierungsmitgliedern über die aktuelle Platzierung Österreichs im WEF-Ranking sind überzogen. Der weite Abstand zu den wettbewerbsfähigsten Ländern wie der Schweiz oder Finnland, die auch gleichzeitig Innovation Leader sind, zeigt deutlich, dass Österreich einen sehr hohen Reformbedarf hat", kritisiert Ruperta Lichtenecker, Wirtschaftssprecherin der Grünen.

Österreich ist in den letzten Jahren beim Innovation Union Scoreboard der EU von Platz 6 auf Platz 9 abgestürzt. "Österreich braucht endlich mutige Reformen und nachhaltige Zukunftsinvestitionen - insbesondere in Bildung, Forschung und Innovation, um fit für die Zukunft zu werden", fordert Ruperta Lichtenecker.

"Wir Grünen wollen die österreichische Wirtschaft fit für die Zukunft machen - dazu braucht es konsequente Maßnahmen, wie z.B. die Kosten für den Faktor Arbeit - im Rahmen einer aufkommensneutralen ökologisch-sozialen Steuerreform - zu senken. Weiters braucht es gute, faire und moderne Rahmenbedingungen für Ein-Personen-Unternehmen und Klein- und Mittelbetriebe. Den Unternehmen muss der Zugang zu Finanzierungen mit innovativen Crowdfunding-Modellen, Kleinstkrediten und auch Risikokapital erleichtert werden. Weiters müssen die Unternehmen insbesondere auch im Bereich Forschung und Innovation verstärkt unterstützt werden - z.B. durch eine Anhebung der Forschungsprämie für KMUs auf 15 Prozent und eine Vereinfachung der Förderabwicklung. Auch sollen die UnternehmerInnen selber entlastet werden - z.B. indem wir den Selbstbehalt in der Krankenversicherung streichen, die Mindestbeiträge herabsetzen und die Krankengeldregelung verbessern. Und es ist längst an der Zeit, endlich die Gewerbeordnung zu entrümpeln und modernisieren," betont Lichtenecker.

 

 

 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern (bis zum frühen Nachmittag) vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet
sich in der Regel nach deren Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der
Personen. Die Redaktion

Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin
"Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl
finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at