Gem. Präsentation mit LR Edlinger-Ploder, LR Buchmann, Rektor Smolle und stv. GD Burtscher
– feierliche Inauguration in Graz – Litton künftiger Generaldirektor für BBMRI-ERIC
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle, Wissenschaftslandesrätin
Mag. Kristina Edlinger-Ploder, Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann, Rektor Dr. Josef Smolle (Medizinische
Universität Graz) und Dr. Wolfgang Burtscher, stv. Generaldirektor der Generaldirektion Forschung und Innovation
der Europäischen Kommission, haben am 16.09. gemeinsam das Europäische Biobankennetzwerk BBMRI (Biobanking
and Biomolecular Resources Research Infrastructure) aus der Taufe gehoben. "Die Sammlung und Analyse biologischer
Proben ist zentral, um die Ursachen von Krankheiten zu erforschen und entsprechende Diagnose- und Therapiemöglichkeiten
zu entwickeln", unterstrich Töchterle bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Graz. "Das ist im besten
Sinn des Wortes Forschung für die Menschen und stärkt den heimischen Forschungsstandort", so der
Minister, der am Nachmittag zur feierlichen Inauguration in die Alte Universität lädt, an der u.a. auch
sein estischer Amtskollege Jaak Aaviksoo und Prof. Kurt Zatloukal teilnehmen werden. Zatloukal hat wesentlich zum
Auf- und Ausbau der Biobank Graz, einer der größten in Europa, beigetragen.
Durch das langjährige Engagement der Medizinischen Universität Graz und des Wissenschafts- und Forschungsministeriums
sowie mit Unterstützung der Europäischen Kommission wird Graz zum Zentrum des europäischen Biobanken-Netzwerks
BBMRI. "Damit beginnt das für Österreich bedeutende Projekt der Zusammenarbeit im Rahmen der europäischen
Forschungsinfrastruktur", so Töchterle. Österreich ist an elf europäischen Initiativen, mit
denen Infrastrukturen vernetzt werden sollen, beteiligt; bei BBMRI fungiert Österreich als Koordinator und
Initiator und bildet so das Zentrum dieses Infrastrukturnetzwerks. "Damit werden in Österreich, am Standort
Graz auch die Mittel der Mitgliedsländer des Projekts investiert, und die heimischen Forscherinnen und Forscher
haben Zugang zu modernster Infrastruktur", betonte Töchterle. Das Wissenschafts- und Forschungsministerium
investiert gesamt rund acht Millionen Euro bis 2016.
"Die Grazer Biobank ist in ihrer Form einzigartig und ein Leuchtturmprojekt am Forschungsstandort Steiermark.
Deshalb hat sich das Land Steiermark auch finanziell klar zum weiteren Ausbau bekannt, um die Expertise, über
die wir hier verfügen, bestmöglich zum Nutzen für unsere Gesellschaft einbringen zu können"
so die Forschungslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder, die sich auch als Gesundheitslandesrätin über
diesen Erfolg freut.
"Ich freue mich, dass es gelungen ist, Graz zum Zentrum des Biobankennetzwerkes zu machen", so Dr. Christian
Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur. Dieses Zentrum wird sich im ZWT ansiedeln, dem Zentrum
für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin. Das ZWT wird vom Wirtschaftsressort gemeinsam mit der
Med-Uni mit Gesamterrichtungskosten in Höhe von 23,5 Millionen Euro errichtet. "Die Steiermark setzt
seit acht Jahren den Fokus der Entwicklung des Standortes auf 'Wachstum durch Innovation' und unterstützt
die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft in den COMET-Kompetenzzentren. Im steirischen Stärkefeld der
Humantechnologien gibt es das K2-Zentrum ACIB, das K1-Zentrum RCPE sowie das K-Projekt BioPersMed, das sich auch
im Zusammenhang mit der Biobank zu einem K1 mit einem Forschungsvolumen von 40 Millionen Euro entwickeln möchte.
Vom europäischen Biobankennetzwerk erwarten wir uns also eine weitere Dynamisierung am Standort und auch als
Europalandesrat freut es mich, dass sich ein europäisches Headquarter in der Steiermark niederlässt.
Die harte Arbeit an der Entwicklung der Steiermark als innovativsten Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Österreichs
wurde aktuell wieder bestätigt: einmal mehr hat die Steiermark mit 4,6 Prozent die österreichweit mit
Abstand höchste Forschungs- und Entwicklungsquote vorzuweisen. Eine schöne Auszeichnung für 2013,
das Jahr in dem die Steiermark Europäische Unternehmerregion ist."
"Die Biomarker-Forschung auf der Basis von Biobanken schafft die Voraussetzungen für eine personalisierte
Medizin. Damit wird es möglich, für unsere Patientinnen und Patienten optimale, zielgerichtete individuelle
Therapien zu entwickeln", so Dr. Josef Smolle, Rektor der Medizinischen Universität Graz. "Wir freuen
uns, dass diese zukunftsweisende europäische Infrastruktur an unserem Standort angesiedelt wird und damit
unseren Forscherinnen und Forschern exzellente Bedingungen zur Verfügung gestellt werden können."
Nach Durchführung eines internationalen Ausschreibungs- und Auswahlverfahrens haben die Delegierten der Mitgliedsländer
im Vorbereitungsgremium zu BBMRI-ERIC Prof. Jan-Eric Litton als künftigen Generaldirektor für BBMRI-ERIC
bestätigt. Litton ist Professor für biomedizinische Computertechnologie am renommierten Karolinska Institut
in Stockholm, Schweden. In den vergangenen Jahren hat er das nationale Biobankennetzwerk in Schweden aufgebaut.
Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Datenbanken und Biocomputing war er von Beginn der Vorbereitungsphase
in den Aufbau von BBMRI involviert.
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