Pressegespräch der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung zu "Verhütungsvielfalt
und Gesundheitskompetenz spielerisch entdecken"
Wien (bpd) - "Die Selbstbestimmtheit von Mädchen und Frauen ist mir als Frauenministerin ein zentrales
Anliegen. Das Wissen über unterschiedliche Verhütungsmethoden ist eine der Voraussetzungen für diese
Selbstbestimmtheit und die körperliche Integrität von Frauen. Daher sehe ich mich als eine Verbündete
der Österreichische Gesellschaft für Familienplanung, wenn es um die Förderung von Aufklärung
und Beratung, besonders der Jugendlichen, geht", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 16.09.
bei der Presskonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) zum Thema "Verhütungsvielfalt
und Gesundheitskompetenz spielerisch entdecken". ÖGF-Präsidentin Barbara Maier informierte gemeinsam
mit Claudia Linemayr-Wagner und Christian Egarter, beide ebenfalls ÖGF, über die Risiken von Teenagerschwangerschaften,
die Möglichkeiten moderner Verhütung und über den Bedarf an adäquater Aufklärung.
Die Arbeit der ÖGF sei ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung über Familienplanung und zur Prävention
von ungewollten Schwangerschaften, so die Frauenministerin: "Es ist ganz entscheidend, dass junge Frauen und
Männer ausreichend über ihren Körper Bescheid wissen und die Möglichkeiten der Verhütung
kennen. Die ÖGF leistet schon seit Jahren Pionierarbeit, wenn es um Aufklärung, Beratung, Workshops und
mobile Betreuung in Schulen geht." Gerade das Angebot der "First Love"-Ambulanzen", das jungen
Menschen anonym und kostenlos zur Verfügung steht, sei ein Beispiel für effiziente Betreuung. "Wir
brauchen aber nicht nur ausreichend viele solcher Ambulanzen in jedem Bundesland, wir müssen auch die Sexualpädagogik
besser in den Lehrplänen verankern", sagte Heinisch-Hosek.
Für Jugendliche sei es wichtig, dass Informationen auch spielerisch vermittelt werden. Dafür sei von
der ÖGF ein neues Mobile Game mit dem Namen "SpermEx" entwickelt worden. Das Spiel könne kostenlos
als Applikation auf Smartphones geladen werden und umfasse auch eine Wissensdatenbank zum Thema Verhütung,
informierte die Gynäkologin Claudia Linemayr-Wagner.
"Die Themen Aufklärung, Verhütung und Gesundheitskompetenz sollten in der kommenden Legislaturperiode
noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden", so die Frauenministerin. "Ich wünsche
mir, dass junge Menschen künftig in Einrichtungen wie den "First Love"-Ambulanzen Verhütungsmittel
gratis erhalten. Das wäre ein wichtiger Fortschritt in der Empfängnisverhütung und darf nicht an
finanziellen Mitteln scheitern", sagte Heinisch-Hosek abschließend.
Die ÖGF ist ein überparteilicher Verein, dessen Mitglieder aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Soziologie,
Sozialarbeit und Pädagogik stammen. Ihr gemeinsames Anliegen ist die sexuelle und reproduktive Gesundheit
der Bevölkerung. Zu den Arbeitsschwerpunkten der ÖGF zählen die Information über moderne Verhütungsmethoden,
Notfallkontrazeption, Schwangerschaftsabbruch und sexuell übertragbare Infektionen. Angeboten werden auch
anonyme und kostenlose Beratung und Untersuchungen in öffentlichen Krankenhäusern und Ambulatorien sowie
für Jugendliche in den "First Love"-Ambulanzen.
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