Präsident Penz: "Eine Seele der Waldviertler Kulturlandschaft"
St. Pölten (nlk) - Stift Zwettl steht heuer ganz im Zeichen des 875-Jahr-Jubiläums. Dieses Jubiläum
wurde am 15.09. mit einem Pontifikalhochamt und einem Festakt in der Stiftskirche gefeiert. Der Festakt bildete
zugleich den Abschluss der Renovierung der Stiftskirche.
"Stift Zwettl legt nicht nur Zeugnis ab von der frühen Besiedlung dieser Region, sondern ist auch ein
Ort der Bewahrung und der Veränderung. Ein Ort, wo Geschichte und Tradition gepflegt und Reformen in der Zeit
und für die Zeit entstanden sind", sagte Landtagspräsident Hans Penz in seiner Festrede.
Mit der Sanierung der Stiftskirche zolle das Stift und alle, die mitgeholfen hätten, diesem einzigartigen
Juwel Respekt, so der Landtagspräsident. Die 2006 begonnene Generalrestaurierung wurde vor kurzem abgeschlossen.
Im Zuge der umfassenden Restaurierungsarbeiten wurden in der Stiftskirche die Kreuzrippengewölbe und Säulen
ebenso renoviert wie der Hochaltar und die 15 Seitenaltäre, Teile der Fassade und des Daches, die historischen
Glasfenster und die berühmte Egedacher Orgel. Auch die Schatzkammer des Zisterzienserstiftes wurde neu gestaltet.
"Denkmäler wie Stift Zwettl gehören zur Seele der Waldviertler Kulturlandschaft; sie sind Impulsgeber
für eine positive geistige, kulturelle und letztendlich nachhaltige Entwicklung der Region", so Penz.
Das Pontifikalhochamt wurde von Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen, dem Apostolischen Nuntius in Österreich,
zelebriert - im Beisein von Pröpsten, Äbten und Diözesanbischof Klaus Küng. Zurbriggen bezeichnete
das Stift als "einen Ort des gelebten Glaubens".
Stift Zwettl besteht ohne Unterbrechung seit seiner Gründung im Jahr 1138 und ist damit nach dem Stift Rein
und Stift Heiligenkreuz das drittälteste existierende Zisterzienserkloster weltweit. Im 18. Jahrhundert erfuhr
die Klosteranlage eine massive Barockisierung; in dieser Zeit wurde unter anderem die barocke Westturmfassade von
Joseph Munggenast errichtet. Auch die Stiftsbibliothek, für deren farbenprächtige Deckenfresken der Barockmaler
Paul Troger verantwortlich war, stammt aus dieser Zeit. Die Kosten für die Restaurierung der Stiftskirche
werden mit rund sieben Millionen Euro beziffert.
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