Wien (rk) - Von 19. bis 22. September 2013 ist es wieder soweit - die Weltbesten des Reitsports geben sich beim
Vienna Masters die Gerte in die Hand. Zum zweiten Mal schlägt damit die Global Champions Tour - die Formel
1 des Springreitens - ihre Zelte vor dem Wiener Rathaus auf. Damit reiht sich Wien in die begehrte Liste der Austragungsplätze
ein. Weitere Städte sind London, Cannes, Monte Carlo oder Shanghai. Dabei geht es für die Reitstars nicht
nur um den Titel "Global Champion", sondern auch um ein Preisgeld von 600.000 Euro.
Spitzensport vor traumhafter Kulisse
Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, wie ein altes Sprichwort besagt. Und Glück
werden die WettbewerbsteilnehmerInnen, neben ihrem Können, auch brauchen. 27 der 30 weltbesten SpringreiterInnen
haben ihr Kommen zugesagt. Das liegt einerseits am hohen Preisgeld, andererseits an der einzigartigen Kulisse vor
dem Wiener Rathaus. Bleibende Eindrücke für ReiterInnen, aber auch für das Publikum. Letztes Jahr
ließen sich 20.000 Reitsportbegeisterte diesen Event nicht entgehen. Neben Olympiasieger Steve Guerdat und
Europameister Rolf-Göran Bengtsson wird heuer etwa wieder die Milliardenerbin und griechische Springreiterin
Athina Onassis an den Start gehen.
Auch Fans der hohen Dressur dürften nicht enttäuscht werden, immerhin werden Reiterinnen wie Adelinde
Cornelissen oder Isabell Werth um den Sieg im "Vienna Dressage Masters" kämpfen. Für Unterhaltung
auf höchstem Niveau sorgen zwischen den Bewerben die Vorführungen der Spanischen Hofreitschule, ein Kinderprogramm
und ein Show-Teil. Damit möglichst vielen "Pferdenarren" der Besuch des Vienna Masters 2013 ermöglicht
werden kann ist Donnerstag, Freitag, Samstag der Eintritt bis jeweils 14.00 Uhr frei.
1200 Tonnen Sand aus Melk und Udine
Organisatorisch ist eine Veranstaltung dieser Größe keine leichte Aufgabe. Einige Eckdaten unterstreichen
das. Für die heiklen Pferdebeine kommt nicht irgendein Sand in Frage, denn die erwarteten 260 Sportpferde
sind Millionen wert. Die Tiere sollten nicht rutschen und die Unterlage muss bei der Landung nach dem Sprung dämpfen.
Insgesamt machen sich 80 LKW-Züge in Richtung Rathausplatz auf. Ihre Ladung ist unter anderem eine fein abgestimmte
Sandmischung, die aus Melk und der italienischen Stadt Udine stammt. Weiters sorgen 1.500 Ballen gefüllt mit
Sägespänen für ein weiches Nachtlager in den Boxen rund ums Rathaus. 3.500 Sitzplätze werden
aufgebaut, 130 ReiterInnen buchten mit ihren Betreuungsteams vier Hotels komplett aus. Wenn alles startklar ist,
werden nicht nur die 500 VIP-Gästen daran Gefallen finden.
Eine Lebenseinstellung wird zum Milliarden-Wirtschaftsfaktor
Das liebevolle Wort "Pferdenarr" kommt nicht von ungefähr. Einmal vom "Virus Pferd"
erfasst, beschäftigt das Thema meist ein Leben lang. Seit tausenden von Jahren begleiteten diese edlen Geschöpfe
die Menschheit. So befand etwa Prophet Mohammed über das Pferd: "Alle Schätze der Welt, liegen zwischen
Deinen Augen." Kaiser Maximilian erklärte: "Der Sattel ist meine Heimat, der Steigbügel meine
Residenz" und Winston Churchill wusste: "Das Äußere eines Pferdes hat etwas an sich, was dem
Inneren eines Menschen wohltut." Bis vor einigen Jahrzehnten war das Pferd in der Landwirtschaft, im Krieg,
bei der Jagd oder als Fortbewegungsmittel unverzichtbar. Erst durch die Industrialisierung entwickelte sich der
Freizeit- und Sportsektor Pferd.
Früher eine Freizeitbeschäftigung, die nur finanzstarken Kreisen vorbehalten war, ist es heute Breiten-
und Familiensport. Der Umgang mit dem sensiblen Tier lehrt Dinge wie Geduld, Fürsorge, Respekt und Konsequenz.
Zudem ist das Pferd in Österreich auch wieder ein starker Wirtschaftsfaktor geworden. Laut einer Studie von
"Pferd Austria" hängen gesamtwirtschaftlich ein Produktionswert von 1,26 Milliarden Euro, eine Wertschöpfung
von 674 Millionen Euro und 24.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt von den Tätigkeiten rund ums Pferd
ab. Das betrifft vor allem den Tourismus und die Landwirtschaft.
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