Lungauer Getreidekasten im Rennen um
 "Europa Nostra Award"

 

erstellt am
12. 09. 13
14.00 MEZ

Schellhorn: Besonders schönes und gelungen restauriertes Bauwerk für Bewerbung ausgewählt
Salzburg (lk) - Das Land Salzburg bewirbt sich mit einem besonders schön restaurierten gemauerten Getreidekasten aus St. Andrä im Lungau um den Preis der Europäischen Union für den Erhalt des kulturellen Erbes, den "Europa Nostra Award" 2014. Der Getreidekasten steht auf dem Hof der Familie Rottensteiner, dem "Holzerbauer" in St. Andrä im Lungau, und stammt aus dem Jahr 1764, teilte Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn am 12.09. mit.

Gemauerte Getreidekästen erfüllten in der Vergangenheit einen besonderen Zweck. Da Bauernhäuser aus Holz immer wieder Bränden zum Opfer fielen, wurden das überlebenswichtige Saatgut, Lebensmittel und auch Wertgegenstände zwar im Hofverband, aber dort in frei stehenden gemauerten Getreidekästen gelagert. Die ersten Getreidekästen aus Stein und Putz wurden schon im 16. Jahrhundert errichtet. Man findet diese Bauwerke nur im Lungau sowie in den angrenzenden Dörfern des Pongaus, der Obersteiermark und Oberkärntens.

Der für den Preis eingereichte Getreidekasten ist ein besonders schönes Exemplar mit reichen Verzierungen an den Ecken und Geschossen und Malereien mit Heiligenbildern und Soldaten aus den Franzosenkriegen. Der Getreidekasten wurde im Jahr 2009 aufwändig und mit Unterstützung des Landes Salzburg aus dem Budget "Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes" (15.000 Euro) restauriert.

Bei den Restaurierungsarbeiten, die von Restaurator Heinz Michael und Malermeister Martin Holzer durchgeführt wurden, kamen nach der Entfernung einer 1910 angebauten Schmiede weitere Bemalungen aus dem Errichtungsjahr 1764 zum Vorschein. Sie wurden freigelegt und restauriert.

Die schwierige Auswahl des Einreichungsobjektes aus der Fülle gelungener Restaurierungen im Land Salzburg traf Dr. Christian Haller vom Referat für Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes. Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn bedankt sich bei allen, die zur gelungenen Restaurierung und Einreichung beigetragen haben. "Es handelt sich um ein besonders schönes, historisch interessantes und gelungen restauriertes Kleinod. Hoffen wir gemeinsam auf eine europäische Anerkennung dafür."

 

 

 

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