Linz: Europäische Woche der Mobilität

 

erstellt am
12. 09. 13
14.00 MEZ

Linz (stadt) - Vom 16. bis zum 22. September wird auch heuer wieder in vielen Ländern die Europäische Woche der Mobilität begangen. Grundsätzlich wird in dieser Woche verstärkt auf umweltfreundliche und sanfte Mobilitätsformen hingewiesen und die immer größer werdende Bedeutung des Öffentlichen Verkehrs gerade in Ballungsräumen steht im Mittelpunkt zahlreicher Aktionen.

In Linz ist wie in anderen Großstädten auch dem Verkehr rund ein Drittel der Kohlendioxidbelastung zuzuschreiben. Den AutofahrerInnen sollen daher umweltfreundliche Alternativen näher gebracht werden. Es soll vor allem durch Bewusstseinsbildung und Motivation ein Umdenken erreicht werden.

Um dieses Thema also in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, treten prominente TeilnehmerInnen zu einer Vergleichsfahrt an. Am 20. September wird eine klassische PendlerInnen-Fahrt von Haid in die Linzer Innenstadt nachgestellt. Gefahren wird mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad und dem Auto. Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger und die designierte Verkehrsreferentin Karin Hörzing werden die TeilnehmerInnen vor dem Alten Rathaus im Empfang nehmen. Veranstaltet wird dieser sicherlich spannende Wettbewerb von ÖBB, Klimabündnis Oberösterreich gemeinsam mit den Städten Ansfelden und Linz.

Ausbau Öffentlicher Verkehr
In kaum einer Stadt Österreichs wurde in den vergangenen Jahren so viel für den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel unternommen wie in Linz. Alleine zwischen 1990 und 2010 wurde das Liniennetz der LINZ AG von 131,6 auf 190,3 Kilometer erweitert, das entspricht einem Ausbau von 45 Prozent.

Die Rekordzahl von über 102,5 Millionen Fahrgästen, die die LINZ LINIEN im Vorjahr transportierten, machen deutlich, wie wichtig das öffentliche Verkehrsangebot in Linz ist. Das gilt insbesondere für die Straßenbahn mit mehr als 100.000 Fahrgästen täglich.

Zur Beliebtheit der „Öffis“ in Linz haben auch der kontinuierliche Ausbau und die laufende Modernisierung der Fahrzeugflotte der LINZ LINIEN beigetragen. Die Optimierung des Liniennetzes durch Nachtlinien und Stadtteilbusse trugen ebenfalls zu der Aufwärtsentwicklung der Fahrgastzahlen bei.

Über 1.000 neue Umwelttickets
Zu einem beachtlichen Erfolg hat das mit 1. Juli 2013 eingeführte Umweltticket geführt. Die um 100 Euro vergünstigte Jahreskarte findet bei den StadtbewohnerInnen enormen Anklang. Bis 11. September entschieden sich bereits 1140 LinzerInnen für das neue Angebot. Zusätzlich sind etwa 4000 Linzer Jahresnetzkarten-BesitzerInnen auf die subventionierte Karte umgestiegen.

Die Fahrt mit Bim und Bus für JahreskartenbesitzerInnen mit Hauptwohnsitz Linz ist billiger und damit noch attraktiver geworden: Ermöglicht wird dies durch eine Umweltsubvention der Stadt Linz von 100 Euro jährlich für übertragbare Jahresnetzkarten der LINZ LINIEN. Durch die Förderung der Stadt Linz zugunsten der Umwelt kostet die Jahreskarte seit Anfang Juli 2013 für ein Jahr nur mehr 285 Euro und ist damit um 100 Euro günstiger als im Vorjahr. Die LinzerInnen erhalten somit die weitaus günstigste Jahreskarte in ganz Österreich. Dieses einzigartige Angebot wurde – wie die Verkaufszahlen zeigen - entsprechend gewürdigt und trägt damit maßgeblich zur Attraktivierung der Öffentlichen Verkehrsmittel in Linz bei.

Vizebürgermeister Verkehrsreferent Klaus Luger und die Initiatorin dieses Angebotes, Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger, sind einer Meinung, dass diese Entwicklung alle Erwartungen übertrifft. Damit wurde das erklärte Ziel, mehr LinzerInnen für eine umweltfreundliche Mobilität zu begeistern, erreicht.

Am 4. September stellten die LINZ AG LINIEN der 1.000sten Neukundin ein Um-weltticket aus. Die frischgebackene Umweltticket-Besitzerin Emilie Ing wurde von Vizebür-germeister Klaus Luger und Stadträtin Eva Schobesberger sowie LINZ AG-Vorstandsdirektor Erich Haider und Peter Kühnl, Leiter LINZ AG LINIEN-Ticketbüro, im Ticketbüro auf der Landstraße empfangen.

Günstige Sondertarife
Ab dem kommenden Schuljahr wird in Oberösterreich im oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV) eine verkehrsverbundweite Netzkarte für SchülerInnen und Lehrlinge zum Preis von 60 Euro eingeführt, das neue Jugendticket NETZ. Zu dessen Initiatoren zählte auch Vizebürgermeister Klaus Luger in seiner Eigenschaft als Linzer Jugendreferent. Mit dieser neuen Netzkarte für SchülerInnen und Lehrlinge bis zum 24. Lebensjahr zum Preis von nur 60 Euro können ab dem Schuljahr 2013/14 alle Verbundlinien in Oberösterreich genutzt werden. Auch AktivpassbesitzerInnen, SeniorInnen und StudentInnen können in Linz zu vergünstigten Tarifen das Angebot der Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.

Straßenbahn nach Traun
Nach der Führung der Straßenbahn zum Harter Plateau ist der Weiterbau der Verlängerung nach Traun bereits fixiert. Mit der aktuellen Planung für dieses Projekt sollen nach 2015 weitere 4,3 Kilometer Strecke dazukommen. Mit der Verlängerung wird künftig auch die Plus-City mit der Straßenbahn erreichbar sein. Vorläufige Endstation der Tram soll das Schloss Traun sein. Mit der neuen Straßenbahn entsteht auch eine Verknüpfung mit Obus und Bus. Die Trauner Kreuzung soll somit zur Nahverkehrsdrehscheibe ausgebaut werden.
Zweite Straßenbahnachse durch Linz

Die zweite Schienenachse für die Straßenbahn und zur besseren Anbindung der künftigen Regionalbahnen an den Hauptbahnhof Linz ist eines der zukunftsweisenden Verkehrsprojekte für den Großraum Linz. Ohne zweite Schienenachse würde in der Stadt der Straßenbahnverkehr nicht mehr ausbaubar sein.

Das Projekt lässt sich in vier Teilabschnitte unterteilen: Linz-Urfahr, Donauquerung, Linz-Mitte-Süd sowie Anschluss Hauptbahnhof.

Der Anschluss zur Westbahn für die Anbindung der über die zweite Schienenachse geführten Mühlkreisbahn an den Hauptbahnhof ist derzeit noch Planungsgegenstand in der Verkehrsabteilung des Landes Oberösterreich. Über die – teils unterirdische, teils auch oberirdische - Trassenführung im Abschnitt Linz-Mitte und –Süd haben sich Land Oberösterreich und Stadt Linz bereits geeinigt. Hier ist nur noch der Startschuss für die Arbeiten zur Einreichplanung ausständig. Zudem fehlt noch die Freigabe der notwendigen Mittel durch die Landesregierung. Für die Trassenführung in Urfahr hat das Land Oberösterreich gemeinsam mit der Stadt Linz und den LINZ LINIEN eine vertiefende „Verkehrsuntersuchung Linz/Urfahr“ beauftragt, die eine weitestgehende Beibehaltung der Verkehrsströme als Ergebnis erbrachte.

Autofreier Hauptplatz im Probebetrieb
Seit Ende August läuft das Pilotprojekt für einen „Autofreien Hauptplatz“. An Samstagabenden, Sonn- und Feiertagen darf der Hauptplatz darf am Samstag, von 18 bis 24 Uhr und An Sonn- und Feiertagen von 0 bis 24 Uhr mit Autos und Motorrädern beziehungsweise Mofas nicht befahren werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind Taxis, Busse und RadfahrerInnen und der AnliegerInnenverkehr.

Neue Begegnungszonen
Bereits Anfang 2009 wurden in der Klosterstraße und in der Herrenstraße so genannte Mischverkehrsflächen als „Begegnungszonen auf Probe“ eingerichtet. Linz war damit eine der ersten Städte, in denen dem „Shared Space“ dem gleichberechtigten Miteinander von FußgängerInnen, RadfahrerInnen und motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen höchstes Augenmerk geschenkt wurde. In Begegnungszonen stehen allen MobilitätsteilnehmerInnen gemeinsame Verkehrsflächen zur Verfügung, die von allen gleichberechtigt genutzt werden können.

Seit April dieses Jahres ist in der Straßenverkehrsordnung (StVO) der Begriff der Begegnungszone rechtlich verankert. Ein entsprechendes Konzept der Stadt Linz sieht langfristig weitere 27 zusätzliche Standorte für Begegnungszonen in den Stadtteilen vor.

Die aktuell größte Begegnungszone entstand vor kurzem in der südlichen Landstraße zwischen Bismarckstraße und Musiktheater. In den kommenden Wochen werden in drei weiteren zentralen Innenstadtbereichen Begegnungszonen eingerichtet: in der Klosterstraße, in der Rathausgasse und in der Herrenstraße.

Attraktivierung des Radverkehrs
Neben dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs widmet die Stadt Linz auch den RadfahrerInnen viel Aufmerksamkeit. Von 80 Kilometer Radwegen im Jahr 1988 wurde das Radwegenetz auf 145,5 Kilometer im Jahr 2012 ausgebaut. Das entspricht einem Zuwachs von 82 Prozent und damit beinahe einer Verdoppelung. Vor allem der Vergleich mit dem Straßennetz macht dies deutlich: Dieses wurde im Vergleichszeitraum nur um 16 Prozent erweitert. „1988 war nur jeder siebente Kilometer des Straßennetzes ein Radweg, heute ist es bereits jeder vierte“, zieht das städtische Verkehrsreferat Bilanz.

Seit 2011 wird jeder neue Straßenkilometer auf Fahrradtauglichkeit hin überprüft. Dazu führt die Stadt Linz ihr Programm zur Schließung von noch bestehenden Lücken im dicht ausgebauten Radwegenetz weiter.

Linz fährt Rad
Den Umstieg vom motorisierten auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad zu forcieren, ist ein weiterer Schwerpunkt in der städtischen Verkehrspolitik. Ein wichtiges Unterstützungsprojekt dazu ist die Aktion „Linz fährt Rad“, die nun schon seit mehreren Jahren von der Linzer Mobilitätsberatung organisiert und durchgeführt wird.

Dabei verzichten MitarbeiterInnen der Unternehmensgruppe Linz, der Landesregierung, aus verschiedenen Linzer Krankenhäusern sowie aus Linzer Firmen und Organisationen auf das Auto für ihren Arbeitsweg. Im Zeitraum von April bis Oktober treten die einzelnen Teams kräftig in die Pedale. Ihre gemeinsame Kilometerleistung entscheidet schlussendlich über das Sieger-Team, das mit Preisen belohnt wird

Klimaschutz Aktivitäten
Bereits im ersten Jahr nach der Gründung in Frankfurt/Main trat Linz im Jahr 1991 als erste Stadt Österreichs dem Internationalen Klimabündnis bei und in Linz werden breit gestreute Maßnahmen für den Klimaschutz gesetzt.

Nachhaltige Energienutzung ist eines der wesentlichen Themen für eine gelungene Umweltpolitik. Daher wird gerade ein Energieeffizienz-Programm für die Stadt Linz erstellt. Um eine finanzielle Unterstützung für dieses umfangreiche Vorhaben zu erhalten, beschloss der Gemeinderat im Herbst 2012 einstimmig die Teilnahme der Stadt am Förderprogramm des Landes Oberösterreich. Als „Energiespargemeinde“ kann nun ein konkreter Maßnahmenkatalog mit begleitenden Aktivitäten und Serviceleistungen für die ganze Stadt erarbeitet werden.

Klimameilenkampagne
Jedes Jahr lädt Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger alle Linzer PflichtschülerInnen ein, an der Klimameilenkampagne des österreichischen Klimabündnisses teilzunehmen. Kinder und Jugendliche in ganz Europa sind aufgerufen, ihren Schulweg umweltfreundlich zurückzulegen. Jeder mit Bahn, Bus, Roller, Fahrrad oder zu Fuß bewältigte Schulweg wird mit einer „Klima-meile“ belohnt. Jene Linzer Schule, die die meisten Klimameilen gesammelt hat, wird für ihren besonderen Beitrag zu einer kindersicheren und umwelt-freundlichen Stadt prämiert

Luftqualität
Entscheidend für die Luftgüte in Linz wird in den nächsten Jahren der Umgang mit dem Thema Verkehr sein. In den vergangenen Jahren machte im Raum Linz – wie in anderen Gebieten Europas auch – die Einhaltung von zwei Grenzwerten Schwierigkeiten, nämlich die Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid (NO2) und die Tagesmittelwerte für Feinstaub (PM10). In Österreich sind die Grenzwerte für Stickstoffdioxid im Immissionsschutzgesetz-Luft schärfer formuliert als EU-weit.

Unter Mitwirkung der Stadt Linz hat das Land Oberösterreich 2012 ein Programm zur Erreichung der Ziele des österreichischen Immissionsschutzgesetzes-Luft erstellt, das die laufenden oder geplanten Maßnahmen zur Verringerung der Belastung an Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) enthält.

 

 

 

Informationen: http://www.linz.at

 

 

 

 

 

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