Töchterle und Zeilinger präsentieren "Österreichisches
 Zentrum für Digitale Geisteswissenschaften"

 

erstellt am
11. 09. 13
14.00 MEZ

Gezielte Stärkung der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften - Volumen von rund drei Millionen Euro
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle und ÖAW-Präsident Anton Zeilinger haben am 11.09. das "Österreichische Zentrum Digitale Geisteswissenschaften" aus der Taufe gehoben. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ÖAW-Vizepräsident Michael Alram unterstrichen sie, dass sie "die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften gezielt stärken wollen: Damit können die neuen Möglichkeiten, die sich durch die digitale Erfassung und wissenschaftliche Bearbeitung von Texten und Artefakten bieten, vermehrt genutzt werden." Das Zentrum hat eine starke europäische und internationale Anbindung, da es die österreichische Koordinationsrolle für zwei Projekte (DARIAH, CLARIN) zur verstärkten europäischen Vernetzung von Infrastrukturen übernehmen soll und damit in den Aufbau europäischer Infrastrukturnetzwerke für die Geistes-und Kulturwissenschaften eingebettet wird. Töchterle sieht im "Österreichischen Zentrum Digitale Geisteswissenschaften" auch eine "stimmige Verstärkung des GSK-Schwerpunktes im kommenden EU-Rahmenprogramm HORIZON 2020, der auf Initiative Österreichs gemeinsam mit Deutschland und anderen Ländern erfolgreich verankert wurde".

Die wissenschaftliche Erhebung, Erschließung und Sicherung von Datenbeständen des kulturellen Erbes sowie deren forschungsgeleitete Aufbereitung und Analyse zählen zu den wichtigsten Aufgaben der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Digitale Methoden und Technologien haben die Forschung im Bereich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften und des kulturellen Erbes nachhaltig verändert und bereichert. Dieser Tatsache wird mit dem "Österreichischen Zentrum Digitale Geisteswissenschaften" Rechnung getragen. Denn: Die digitale Erfassung und Bearbeitung von umfangreichen Datenbeständen und deren Verknüpfung erschließen neue Dimensionen, auch für die wissenschaftliche Analyse, für Theoriebildung und Methodenreflexion. "Dadurch werden die Forschungspotenziale der Geistes-, Sozial-, und Kulturwissenschaften erheblich erweitert", so Töchterle. Das "Österreichische Zentrum für Digitale Geisteswissenschaften" soll im Jänner 2014 gestartet werden und hat ein Volumen von rund drei Millionen Euro für drei Jahre. Die Kosten werden zwischen dem Ministerium und der ÖAW geteilt: rund 1,6 Millionen Euro steuert das Ministerium im Kontext der Förderung europäischer Infrastrukturnetzwerke bei, die restlichen Mittel bringt die ÖAW in Kooperation mit weiteren beteiligten Institutionen auf. Neben mehreren Partnern in Österreich umfasst das Netzwerk auch eine Reihe ausländischer Kooperationspartner, darunter etwa die renommierte Max Planck Gesellschaft in Deutschland oder die Universität Oxford.

"Die ÖAW als eine Institution, an der traditionell vielfältige geisteswissenschaftliche Forschung betrieben wird, ist ein idealer Ort für den Aufbau eines Österreichischen Zentrums für Digitale Geisteswissenschaften. Intensive Netzwerkbildung auf nationaler Ebene im Bereich der Forschungsinfrastrukturen für die Digitalen Geisteswissenschaften und verstärkte Integration dieses österreichischen Netzwerkes auf europäischer und internationaler Ebene werden die Hauptziele dieses Zentrums sein", betont ÖAW-Präsident Anton Zeilinger.

"Im Rahmen des Zentrums wird die wissenschaftliche Digitalisierung von Materialien aller Art einen integralen Bestandteil der Forschungstätigkeit darstellen. Wesentlich ist, dass die langfristige Verfügbarkeit der Digitalisate und der dazu erstellten Forschungsdaten in dynamischer und innovativer Form gewährleistet wird. Nicht zuletzt wird damit auch eine Initiative zur Ausbildung von Jungforschern und -forscherinnen im Bereich der Digitalen Geisteswissenschaften gestartet", ergänzt ÖAW-Vizepräsident Michael Alram.

 

 

 

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