AIT und TU Graz bündeln Stärken in der internationalen
 Bildverarbeitungsforschung

 

erstellt am
10. 09. 13
14.00 MEZ

AIT Austrian Institute of Technology baut langfristige Forschungspartnerschaft mit TU Graz auf dem Sektor Bildverarbeitung aus - Stiftungsprofessur "Mobile Vision" als erster Schritt
Wien (ait) - Das AIT Austrian Institute of Technology und das Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen (ICG) an der TU Graz gehen eine langfristige Kooperation auf dem Gebiet der Bildverarbeitung ein. Ziel ist es, durch die Bündelung der Stärken beider österreichischer Institutionen den Technologiestandort Österreich im Bildverarbeitungsbereich als führend in der internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftsszene zu positionieren. Ein zentraler Schwerpunkt der Kooperation liegt zudem auf der aktiven Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der anwendungsorientierten Forschung.

Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche unterzeichneten die Managing Directors des AIT Austrian Institute of Technology, Dr. Wolfgang Knoll sowie DI Anton Plimon mit dem Rektor der TU Graz, Univ. Prof. Dr. Harald Kainz und Univ. Prof. Dr. Horst Bischof, Vizerektor für Forschung und Professor am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen (ICG) der TU Graz, eine strategische Kooperationsvereinbarung. Durch die Bündelung der Stärken beider Institutionen auf dem Bildverarbeitungssektor - anerkannte AIT-Kompetenz im Bereich der anwendungsorientierten Forschung und wissenschaftliche Exzellenz der TU Graz - wollen die beiden Partner den Technologiestandort Österreich als führend in der internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftsszene positionieren.

Bildverarbeitungstechnologien haben in unserer Wirtschaft und Gesellschaft einen neuen Stellenwert erreicht. Mit der Einführung digitaler Kameras ist der produzierte und kommunizierte Datentransfer von visueller Information in den letzten Jahren ins Unermessliche gestiegen, so ist YouTube bereits alleine für mehr als ein Drittel des weltweiten Datenaufkommens im Internet verantwortlich. Die neuesten mobilen Grafikchips, die sich bereits in jedem preiswerten Smartphone oder Tablet PC befinden, erlauben die Berechnung hochkomplexer Algorithmen, für die man vor weniger als zehn Jahren noch einen Großrechner benötigte. Mit den heutigen Smartphones trägt also bald jeder Mensch eine mobile Computer Vision Workstation mit sich.

Computer Vision kristallisiert sich in unserer von Bildern und Videos geprägten Welt als großer Treiber für wirtschaftlichen Erfolg und als Kerntechnologie der Zukunft heraus. "So werden für den Schutz von kritischen Infrastrukturen wie z.B. Flughäfen immer umfassendere Kamera-Netzwerke realisiert, deren Datenflut jedoch ohne moderne Computer Vision Algorithmen nicht mehr beherrschbar und interpretierbar ist", so Plimon. "Weiters sind anspruchsvolle Hochleistungs-Produktionsprozesse wie z.B. Druckinspektion und deren laufende Qualitätskontrolle ohne Bildverarbeitungstechnologien nicht mehr effizient durchzuführen. Auch die Verkehrssysteme zukünftiger Smart Cities wie z.B. autonome Autos oder Züge bauen wesentlich auf optischer Sensorik auf." Für Harald Kainz, Rektor der TU Graz ist gelungene Vernetzung die Basis, um gemeinsam mehr zu erreichen: "Ziehen zwei Partner an einem Strang, erzielen sie bessere Ergebnisse und breiter sichtbare Erfolge. Die TU Graz kooperiert daher national und international mit den besten Universitäten und Forschungseinrichtungen."

Vor diesem Hintergrund festigen das AIT und ICG ihre Partnerschaft, die sie bisher bereits in vielen gemeinsamen Forschungsprojekten (z.B. im KIRAS-Sicherheitsforschungsprogramm des BMVIT) erfolgreich unter Beweis stellen konnten. Die Fähigkeiten mobiler Endgeräte wie z.B. Smartphones, oder Tablet PCs - von der Berechnung komplexer Algorithmen bis hin zum maschinellen Lernen - sollen gemeinsam erforscht und weiterentwickelt werden, um den österreichischen Technologiestandort an vorderster Stelle zu positionieren. "Diese gemeinsame Fokussierung erlaubt einerseits eine Bündelung der vorhandenen Expertisen zweier international anerkannter Forschungsteams und darüber hinaus eine zielgerichtete Entwicklung bedarfsgerechter und zukunftsorientierter Technologien", so Knoll.

Dem AIT ist es mit dem Safety & Security Department in den letzten Jahren gelungen, eine herausragende Stellung auf dem Gebiet der Hochleistungsbildverarbeitung im Kontext der Sicherheitsforschung einzunehmen. "Eine nachhaltige strategische Forschungskooperation mit den ExpertInnen des ICG an der TU Graz stellt jenen logischen Schritt dar, um gemeinsam auf dem Gebiet der Mobile Computer Vision eine internationale Vorreiterrolle einzunehmen", so Helmut Leopold, Head of Safety & Security Department.

Ein weiterer besonderer Schwerpunkt der Kooperation liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (DiplomandInnen und DissertantInnen) in der anwendungsorientierten Forschung. Umgesetzt werden soll dies im Rahmen einer Stiftungsprofessur am ICG der TU Graz. StudentInnen können sich im Bereich "Mobile Vision" spezialisieren und ihr Studium mit einer Abschlussarbeit an den beiden Partnerinstitutionen AIT und ICG/TU Graz kombinieren. Dazu Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der TU Graz: "Die Stiftungsprofessur erlaubt uns einerseits junge herausragende WissenschafterInnen in diesem zukunftsträchtigem Gebiet nach Graz zu holen und so das Institut und den Standort nachhaltig zu stärken, anderseits wird durch die verstärkte Kooperation mit dem AIT unsere Anwendungskompetenz weiter gestärkt. Wir können so noch rascher neue am Institut entwickelte Methoden in die Umsetzung bringen. Dies führt einerseits zu einer erhöhten wissenschaftlichen Produktivität und andererseits zu einer nachhaltigen Stärkung der Wirtschaft."

AIT Austrian Institute of Technology
Am AIT wurden als Ergebnis der fokussierten Forschungsstrategie im Safety & Security Department mehrere Forschungsgruppen zum umfassenden Forschungsschwerpunkt "Intelligent Vision Systems" gebündelt. Mit rund 70 ExpertInnen konnte sich dieser Bereich international erfolgreich positionieren, stabile strategische Kooperationen mit führenden Industrieunternehmen etablieren und zugleich in Schlüsseltechnologiebereichen wie z.B. "Multikamera-Netze", "3D-Bildverarbeitung" und "optische Qualitätsinspektion" eine anerkannte Rolle auf internationalem wissenschaftlichen Niveau erreichen. Einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bildet die enge Verknüpfung von hochentwickelten wissenschaftlichen Algorithmen einerseits und technologischer Expertise in der effizienten Implementierung (Software und dedizierte Hardware) andererseits.

Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen (ICG)
Das ICG an der TU Graz ist seit mehr als 15 Jahren das führende Institut im Bereich Visual Computing in Österreich und beschäftigt derzeit etwa 75 ForscherInnen. Das Institut genießt eine starke internationale wissenschaftliche Reputation, was durch die hohe Publikationstätigkeit von rund 100 Artikeln pro Jahr in facheinschlägigen Zeitschriften (PAMI, JMIV) und auf internationalen Konferenzen (z.B. CVPR, ICCV) belegt wird. Der renommierte START-Preis - die wichtigste Auszeichnung für junge SpitzenforscherInnen aller Disziplinen - ging bereits zweimal an Forscherpersönlichkeiten des Instituts. Neben der Grundlagenforschung im Bereich der Computer Vision betreibt das Institut seit vier Jahren erfolgreich ein Christian Doppler Labor für Handheld Augmented Reality. Dadurch vereint das Institut die beiden Schlüsselkompetenzen "Mobile" und "Vision", die für eine erfolgreiche Durchführung dieser Kooperation nötig sind.

 

 

 

Informationen:
http://www.ait.ac.at
http://www.tugraz.at

 

 

 

 

 

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