AIT Austrian Institute of Technology baut langfristige Forschungspartnerschaft mit TU Graz
auf dem Sektor Bildverarbeitung aus - Stiftungsprofessur "Mobile Vision" als erster Schritt
Wien (ait) - Das AIT Austrian Institute of Technology und das Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen
(ICG) an der TU Graz gehen eine langfristige Kooperation auf dem Gebiet der Bildverarbeitung ein. Ziel ist es,
durch die Bündelung der Stärken beider österreichischer Institutionen den Technologiestandort Österreich
im Bildverarbeitungsbereich als führend in der internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftsszene zu positionieren.
Ein zentraler Schwerpunkt der Kooperation liegt zudem auf der aktiven Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
in der anwendungsorientierten Forschung.
Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche unterzeichneten die Managing Directors des AIT Austrian Institute
of Technology, Dr. Wolfgang Knoll sowie DI Anton Plimon mit dem Rektor der TU Graz, Univ. Prof. Dr. Harald Kainz
und Univ. Prof. Dr. Horst Bischof, Vizerektor für Forschung und Professor am Institut für Maschinelles
Sehen und Darstellen (ICG) der TU Graz, eine strategische Kooperationsvereinbarung. Durch die Bündelung der
Stärken beider Institutionen auf dem Bildverarbeitungssektor - anerkannte AIT-Kompetenz im Bereich der anwendungsorientierten
Forschung und wissenschaftliche Exzellenz der TU Graz - wollen die beiden Partner den Technologiestandort Österreich
als führend in der internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftsszene positionieren.
Bildverarbeitungstechnologien haben in unserer Wirtschaft und Gesellschaft einen neuen Stellenwert erreicht. Mit
der Einführung digitaler Kameras ist der produzierte und kommunizierte Datentransfer von visueller Information
in den letzten Jahren ins Unermessliche gestiegen, so ist YouTube bereits alleine für mehr als ein Drittel
des weltweiten Datenaufkommens im Internet verantwortlich. Die neuesten mobilen Grafikchips, die sich bereits in
jedem preiswerten Smartphone oder Tablet PC befinden, erlauben die Berechnung hochkomplexer Algorithmen, für
die man vor weniger als zehn Jahren noch einen Großrechner benötigte. Mit den heutigen Smartphones trägt
also bald jeder Mensch eine mobile Computer Vision Workstation mit sich.
Computer Vision kristallisiert sich in unserer von Bildern und Videos geprägten Welt als großer Treiber
für wirtschaftlichen Erfolg und als Kerntechnologie der Zukunft heraus. "So werden für den Schutz
von kritischen Infrastrukturen wie z.B. Flughäfen immer umfassendere Kamera-Netzwerke realisiert, deren Datenflut
jedoch ohne moderne Computer Vision Algorithmen nicht mehr beherrschbar und interpretierbar ist", so Plimon.
"Weiters sind anspruchsvolle Hochleistungs-Produktionsprozesse wie z.B. Druckinspektion und deren laufende
Qualitätskontrolle ohne Bildverarbeitungstechnologien nicht mehr effizient durchzuführen. Auch die Verkehrssysteme
zukünftiger Smart Cities wie z.B. autonome Autos oder Züge bauen wesentlich auf optischer Sensorik auf."
Für Harald Kainz, Rektor der TU Graz ist gelungene Vernetzung die Basis, um gemeinsam mehr zu erreichen: "Ziehen
zwei Partner an einem Strang, erzielen sie bessere Ergebnisse und breiter sichtbare Erfolge. Die TU Graz kooperiert
daher national und international mit den besten Universitäten und Forschungseinrichtungen."
Vor diesem Hintergrund festigen das AIT und ICG ihre Partnerschaft, die sie bisher bereits in vielen gemeinsamen
Forschungsprojekten (z.B. im KIRAS-Sicherheitsforschungsprogramm des BMVIT) erfolgreich unter Beweis stellen konnten.
Die Fähigkeiten mobiler Endgeräte wie z.B. Smartphones, oder Tablet PCs - von der Berechnung komplexer
Algorithmen bis hin zum maschinellen Lernen - sollen gemeinsam erforscht und weiterentwickelt werden, um den österreichischen
Technologiestandort an vorderster Stelle zu positionieren. "Diese gemeinsame Fokussierung erlaubt einerseits
eine Bündelung der vorhandenen Expertisen zweier international anerkannter Forschungsteams und darüber
hinaus eine zielgerichtete Entwicklung bedarfsgerechter und zukunftsorientierter Technologien", so Knoll.
Dem AIT ist es mit dem Safety & Security Department in den letzten Jahren gelungen, eine herausragende Stellung
auf dem Gebiet der Hochleistungsbildverarbeitung im Kontext der Sicherheitsforschung einzunehmen. "Eine nachhaltige
strategische Forschungskooperation mit den ExpertInnen des ICG an der TU Graz stellt jenen logischen Schritt dar,
um gemeinsam auf dem Gebiet der Mobile Computer Vision eine internationale Vorreiterrolle einzunehmen", so
Helmut Leopold, Head of Safety & Security Department.
Ein weiterer besonderer Schwerpunkt der Kooperation liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
(DiplomandInnen und DissertantInnen) in der anwendungsorientierten Forschung. Umgesetzt werden soll dies im Rahmen
einer Stiftungsprofessur am ICG der TU Graz. StudentInnen können sich im Bereich "Mobile Vision"
spezialisieren und ihr Studium mit einer Abschlussarbeit an den beiden Partnerinstitutionen AIT und ICG/TU Graz
kombinieren. Dazu Horst Bischof, Vizerektor für Forschung der TU Graz: "Die Stiftungsprofessur erlaubt
uns einerseits junge herausragende WissenschafterInnen in diesem zukunftsträchtigem Gebiet nach Graz zu holen
und so das Institut und den Standort nachhaltig zu stärken, anderseits wird durch die verstärkte Kooperation
mit dem AIT unsere Anwendungskompetenz weiter gestärkt. Wir können so noch rascher neue am Institut entwickelte
Methoden in die Umsetzung bringen. Dies führt einerseits zu einer erhöhten wissenschaftlichen Produktivität
und andererseits zu einer nachhaltigen Stärkung der Wirtschaft."
AIT Austrian Institute of Technology
Am AIT wurden als Ergebnis der fokussierten Forschungsstrategie im Safety & Security Department mehrere Forschungsgruppen
zum umfassenden Forschungsschwerpunkt "Intelligent Vision Systems" gebündelt. Mit rund 70 ExpertInnen
konnte sich dieser Bereich international erfolgreich positionieren, stabile strategische Kooperationen mit führenden
Industrieunternehmen etablieren und zugleich in Schlüsseltechnologiebereichen wie z.B. "Multikamera-Netze",
"3D-Bildverarbeitung" und "optische Qualitätsinspektion" eine anerkannte Rolle auf internationalem
wissenschaftlichen Niveau erreichen. Einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bildet die enge Verknüpfung von
hochentwickelten wissenschaftlichen Algorithmen einerseits und technologischer Expertise in der effizienten Implementierung
(Software und dedizierte Hardware) andererseits.
Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen (ICG)
Das ICG an der TU Graz ist seit mehr als 15 Jahren das führende Institut im Bereich Visual Computing in Österreich
und beschäftigt derzeit etwa 75 ForscherInnen. Das Institut genießt eine starke internationale wissenschaftliche
Reputation, was durch die hohe Publikationstätigkeit von rund 100 Artikeln pro Jahr in facheinschlägigen
Zeitschriften (PAMI, JMIV) und auf internationalen Konferenzen (z.B. CVPR, ICCV) belegt wird. Der renommierte START-Preis
- die wichtigste Auszeichnung für junge SpitzenforscherInnen aller Disziplinen - ging bereits zweimal an Forscherpersönlichkeiten
des Instituts. Neben der Grundlagenforschung im Bereich der Computer Vision betreibt das Institut seit vier Jahren
erfolgreich ein Christian Doppler Labor für Handheld Augmented Reality. Dadurch vereint das Institut die beiden
Schlüsselkompetenzen "Mobile" und "Vision", die für eine erfolgreiche Durchführung
dieser Kooperation nötig sind.
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