Besuch anlässlich des Weltfriedenstages
Graz (lk) - Mit einer Festveranstaltung im Grazer Landhaus begann am Abend des 19.09. ein Steiermark-Besuch
der Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú. Der Hurrikan "Manuel" hatte Flugausfälle
und gewaltige Verspätungen verursacht, das Publikum musste mehr als drei Stunden auf das Statement der Friedensaktivistin
aus Guatemala warten, der man aber keinerlei Reisestrapazen anmerkte. Zur Begrüßung hatten Landtagspräsident
Franz Majcen und Prof. Herwig Hösele als Vertreter des Forum Alpbach die Bedeutung einer globalen Solidarität
unterstrichen.
Rigoberta Menchú dankte für den Einsatz der Steiermark im Bereich der "Menschenrechte", dem
Hauptthema des Abends. Im selben Atemzug spornte sie aber an, nicht locker zu lassen. In Guatemala, das über
zwei Jahrzehnte vom Bürgerkrieg erschüttert worden war, müssen noch immer dessen Folgen aufgearbeitet
werden. Nachdem tausende Menschen verschleppt, gefoltert oder getötet worden waren, sei es nun am wichtigsten,
den "Menschen ihre Würde zurückzugeben, indem Angehörige und Freunde endlich eine Gewissheit
über das Schicksal der Opfer erhalten", sagte sie.
Das Land Steiermark unterstützt seit drei Jahrzehnten im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit regelmäßig
solche Projekte steirischer Initiativen, darunter auch Vorhaben im Heimatdorf der Friedensnobelpreisträgerin.
Rigoberta Menchú war übrigens schon mehrfach in der Steiermark, das erste Mal bereits bevor sie die
Auszeichnung für ihren gewaltlosen Friedenseinsatz 1992 in Oslo erhalten hatte.
Nach einem Besuch der UNO-Einrichtungen in Wien wird Frau Menchú morgen, Samstag, vormittags einen Festvortrag
zum Weltfriedenstag in der Montanuniversität Leoben halten. Am Sonntagabend findet in Aflenz eine Vernissage
mit fünf Künstlern aus ihrer Heimat Guatemala statt, die in den vergangenen Wochen einen - von der Rigoberta
Menchú-Stiftung unterstützten - Studienaufenthalt in der Steiermark verbracht hatten.
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