LHStv.in Prettner: Ausbau der fachärztlichen Hilfe für kranke Kinderseelen
Klagenfurt (lpd) - Am 20.09. präsentierte Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner gemeinsam mit
dem Präsident der Kärntner Ärztekammer, Josef Huber, der Bereichsdirektorin der Kärntner Gebietskrankenkasse,
Helgard Kerschbaumer, und dem stellvertretenden Direktor der Ärztekammer für Kärnten, Klaus Mitterdorfer,
die äußerst erfreulichen Verhandlungsergebnisse von Ärztekammer und Gebietskrankenkasse zur Versorgung
von kranken Kindern und Jugendlichen auf Kassenbasis. „Auf Basis der kooperativen Zusammenarbeit konnten die ersten
beiden Kassenstellen für Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Klagenfurt und in Villach
genehmigt werden, was einen weiteren Meilenstein in der Kärntner Gesundheitsversorgung und eine wesentliche
Verbesserung für unsere Kinder und Jugendlichen darstellt“, freut sich Prettner. Die Versorgungsschwerpunkte
der zwei neuen Facharztstellen liegen in den Bereichen Diagnostik, medikamentöse Therapie, Krisenintervention,
medizinisch-psychiatrische Folgebehandlung, Therapieplanerstellung und Vernetzung mit anderen Leistungserbringern
im Sinne eines Behandlungsmanagements und der Patientenführung.
Barbara Eichwalder-Schaidinger und Rudolf Winkler werden die beiden Ordinationen auf Kassenbasis bereits im Oktober
in Klagenfurt und Villach eröffnen. „Das Versorgungsnetz für kranke Kinder und Jugendliche wird damit
wesentlich verbessert. Ich hoffe, dass damit die Früherkennung von psychischen Erkrankungen erleichtert und
Kindern viel Leid erspart wird“, betont Huber. „Die neuen Kassenstellen bieten die Chance, dass Eltern mit ihren
Kindern Hilfe auf Krankenschein finden. Wie in vielen medizinischen Fachbereichen gilt in der Psychiatrie ganz
besonders der Grundsatz: Je früher psychische Erkrankungen behandelt werden, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass sie gravierende Auswirkungen im Erwachsenenleben haben“, so Kerschbaumer.
Man schätzt, dass es in Kärnten ca. 10.000 Kinder und Jugendliche gibt, die psychisch krank sind. Damit
diese Kinder zu gesunden Erwachsenen reifen können und eine Chance für ihre Zukunft haben, brauchen sie
dringend Hilfe und professionelle Behandlung. „Niedergelassene Kinderpsychiater können mit ihrer professionellen
Arbeit nicht nur die Lebensqualität und Zukunftschancen der Kinder verbessern, sondern sie stärken auch
die Eltern in der Begleitung ihres kranken Kindes. Vielen ist sehr geholfen, wenn sie über die Ursachen und
Zusammenhänge der Erkrankung aufgeklärt werden und man ihnen auch Strategien vermittelt, wie sie ihrem
Kind helfen können“, erklärt Prettner. Sie fügt hinzu, dass eine frühzeitige erfolgreiche Intervention
durch Kinderpsychiater auch beträchtliche Kosten einsparen kann. „Stationäre Aufenthalte im Krankenhaus
oder in Einrichtungen der Jugendwohlfahrt oder Behindertenhilfe können damit minimiert werden.“ Es sei ein
großer Gewinn an Qualität, wenn die Kinder- und Jugendpsychiater auch den Kindern in den Einrichtungen
zur Verfügung stehen und Ansprechpartner für die Betreuer sind. Die neuen Kassenstellen entsprechen laut
Prettner auch dem Ziel der Gesundheitsreform, den niedergelassenen Bereich zu stärken.
Winkler, der die erste Kassenfacharztstelle in Klagenfurt einnimmt und der Obmann der Fachgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie
in Kärnten ist, weist auf eine europaweit geltende Gesundheitsstrategie hin: „Kinder und Jugendliche sollten
gemeindenah und wenn möglich in ihrem Lebensumfeld außerhalb von Spitälern betreut werden. Niedergelassene
Kinderpsychiater sind dabei ein wichtiges Angebot. Kärnten liegt mit den neuen Kassenstellen im EU-Trend.“
Eichwalder-Schaidinger ermuntert Eltern, dass sie Hilfe für ihre Kinder annehmen: „Der medizinische Fortschritt
hat auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie den positiven Effekt, dass mehr erfolgversprechende Therapieansätze
zur Verfügung stehen als früher. Und das nicht nur bei den Medikamenten.“
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