Linz (lk) - Uwe Schmitz-Gielsdorf ist der neue kaufmännische Geschäftsführer der Oö. Theater-
und Orchester GmbH (TOG). Er tritt somit die Nachfolge von Dr. Thomas Königstorfer an, der mit 1. September
an das Burgtheater nach Wien wechselte. Er wird mit 15. Jänner 2014 seinen Dienst antreten. Bis dahin wird
er, um die nötige Kontinuität zu gewährleisten, ab sofort eine Woche pro Monat in Linz sein. Zudem
wird wie vereinbart Dr. Thomas Königstorfer, gemeinsam mit DI Otto Mierl, bis zur Gesamtabrechnung des Baus
des neuen Musiktheaters Geschäftsführer der Musiktheater Linz GmbH (MTG) bleiben.
Der neue kaufmännische Direktor ist kein Unbekannter in der Branche - er hat viel Erfahrung im Theatermanagement,
sowohl künstlerisch als auch administrativ und ist seit 2009 stellvertretender Intendant und Geschäftsführer
der "Ludwigsburger Schlossfestspiele". Davor war Schmitz-Gielsdorf an bekannten Musikstätten in
Bochum, Düsseldorf und München.
Als kaufmännischer Direktor der TOG ist Schmitz-Gielsdorf insgesamt für die folgenden Spielstätten
- Musiktheater am Volksgarten, Schauspielhaus an der Promenade, u\hof: Theater für junges Publikum im OÖ.
Kulturquartier - und das Bruckner Orchester Linz zuständig - und somit für insgesamt 584 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter verantwortlich.
Uwe Schmitz-Gielsdorf, 1956 in Köln geboren, hat Rechtswissenschaft an der Universität Köln studiert
und mit Ablegung des 2. Juristischen Staatsexamens in Köln die Befähigung zum Richteramt erlangt. 1988/89
hat er an der Musikhochschule Wien Kulturelles Management studiert. 2009 schloss er ein Zusatzstudium der Betriebswirtschaft
an der Fernuniversität Hagen ab. Berufliche Auslandsaufenthalte führten Schmitz-Gielsdorf nach Japan,
Italien, Frankreich und in die USA. Schmitz-Gielsdorf ist Vater von zwei Töchtern.
Schmitz-Gielsdorf arbeitete zunächst als Rechtsanwalt für den Deutschen Bühnenverein. Dort engagierte
er sich besonders im Betriebswirtschaftlichen Ausschuss und arbeitete in der Intendantengruppe mit.
Prof. Dr. Hellmuth Matiasek engagierte Schmitz-Gielsdorf Anfang 1992 als seinen persönlichen Mitarbeiter an
das Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Dort lenkte er den Neubau einer Probebühne und die
Einrichtung einer neuen Studiobühne im Zerwirckgewölbe. Mit Staatsintendant Matiasek kam Schmitz-Gielsdorf
häufig nach Wien, beispielsweise zum Internationalen Hans-Gabor Belvedere-Gesangswettbewerb.
Im Sommer 1996 wechselte Schmitz-Gielsdorf als Direktionsassistent an die Deutsche Oper am Rhein, die Opern und
Ballett in Düsseldorf und in Duisburg an zwei Spielstätten aufführt. Schwerpunkt seiner dortigen
Tätigkeit waren internationale Koproduktionen mit europäischen Opernhäusern in England, Frankreich
und Belgien. Er lenkte den Neubau eines Proben- und Werkstattgebäudes.
2002 folgte Schmitz-Gielsdorf einem Ruf von Dr. Gerard Mortier zur RuhrTriennale. Dieses alle Künste umfassende
Festival im Ruhrgebiet hatte Dr. Gerard Mortier gerade gegründet. Als Mitarbeiter der Geschäftsführung
und Justitiar arbeitete Schmitz-Gielsdorf am Aufbau des Festivals mit. Maßgeblich beteiligt war er an der
Konzertreihe "Century of Song", die internationale Singer-Songwriter wie Van Dyke Parks, Rickie Lee Jones
oder David Byrne zu Neuinterpretationen eigener und fremder Songs einlud. Seine Tätigkeit für die RuhrTriennale
setzte er an der Seite der Intendanten Prof. Jürgen Flimm und dann Prof. Willy Decker fort.
Im Herbst 2009 übernahm er mit Intendant Thomas Wördehoff die Leitung der Ludwigsburger Schlossfestspiele
- Internationale Festspiele Baden-Württemberg. Dort sicherte er die künstlerische Neuausrichtung des
1932 gegründeten Musikfestivals finanziell ab und arbeitete mit zahlreichen Künstlern aus Österreich
zusammen.
Das neue Musiktheater - Aktuelle Umfrageergebnisse
Schmitz-Gielsdorf übernimmt ein Haus, das einen fulminanten Start hingelegt hat, wie auch die aktuelle Studie
zum neuen Musiktheater belegt.
Die Menschen in Oberösterreich haben das neue Haus für sich entdeckt. Ein halbes Jahr nach der Eröffnung
war es Zeit, genauere Daten zur Resonanz des Musiktheaters in der oberösterreichischen Bevölkerung zu
erheben. Daher wurde diesem Thema in der Kulturstudie des Landes breiter Raum eingeräumt. Erste Ergebnisse
liegen nun vor.
Die "Kulturstudie" wird regelmäßig vom Linzer market Institut im Auftrag des Landes Oberösterreich
durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf 763 persönlichen face-to-face Interviews, die von 22. Juli
bis 23. August 2013 in Oberösterreich durchgeführt wurden. Die Ergebnisse der Studie (maximale statistische
Schwankungsbreite +/- 3,62 %) sind repräsentativ für die oberösterreichische Bevölkerung ab
15 Jahren.
Allgemein verbesserte Stimmungslage
Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher schätzen die Stimmung zum Musiktheater deutlich besser
ein, als noch vor einigen Jahren. Dies zeigt sich vor allem darin, dass die meisten klar positivere Signale aus
ihrem sozialen Umfeld zu diesem Bau wahrnehmen, als in den Jahren zuvor (33% gegenüber 23% 2007 bzw. 21% 2006).
Vor allem die Oberösterreicherinnen (38% nehmen die Stimmungslage deutlich besser wahr, im Vergleich zu 28%
der Männer) und Personen ab 50 Jahren attestieren eine positivere Stimmung.
Musiktheater = umfassendes Haus der Musik
- Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher halten das Musiktheater
für ein kulturelles und touristisches Highlight - das neue Musiktheater bereichert die Kulturlandschaft und
lockt Touristen in die oberösterreichische Landeshauptstadt. Insgesamt wirkt die Stadt Linz durch das neue
Musiktheater für die Hälfte der Bevölkerung attraktiver und Oberösterreich kann sich mit dem
neuen Haus auch in den Augen der Menschen besser als Kulturland zwischen Wien und Salzburg positionieren.
- Wichtig auch: das neue Musiktheater wird als umfassendes Haus der Musik wahrgenommen,
in dem alle Sparten (Oper, Operette, Musical und Ballett) gleichermaßen Platz haben. Dieser Meinung sind
62% der Menschen. Nur 15% sind der Meinung, dass "das neue Musiktheater vor allem ein Opernhaus ist, in den
die anderen Sparten kaum Platz haben."
Das Musiktheater - breite Bühne für alle Sparten
In diesem Sinne passt auch, dass 85% der oberösterreichischen Bevölkerung sich das neue Musiktheater
als breit gefächerte Bühne für alle Sparten des Theaters und der Musik wünschen, in dem allen
Formen der zeitgenössischen Bühnenkunst eine Heimat geboten wird. Besonders wichtig ist den Befragten
auch ein populärer Spielplan (83%), um größtmögliche Breitenwirkung zu erzielen. 47% der Menschen
halten die Kosten des Hauses angesichts seiner Bedeutung für das Kultur- und Wirtschaftsland Oberösterreich
für angemessen, 15% stimmen dieser Aussage "gar nicht zu".
Großes Interesse der Menschen an einem Besuch im neuen Haus
- Ein Viertel der Bevölkerung Oberösterreichs hat für die kommende
Spielzeit einen Besuch im Musiktheater fest eingeplant (24% "auf jeden Fall"), ein weiteres Viertel zeigt
sich zumindest interessiert (26% "eher schon") - somit denkt aktuell exakt die Hälfte der Oberösterreicherinnen
und Oberösterreicher an einen Musiktheater-Besuch in der kommenden Spielzeit. Nur ein Fünftel der Menschen
sagt, dass sicher kein Besuch im Musiktheater geplant ist, darunter deutlich mehr Männer (28%) als Frauen
(15%). Besonders groß ist das Interesse am neuen Haus in der Landeshauptstadt.
- Hauptmotivation für einen Besuch ist das Interesse am Neuen - man denkt
an die Architektur und freut sich auf das Erlebnis im neuen Musiktheater, außerdem stehen Musicals programmtechnisch
bei den potentiellen Besucherinnen und Besuchern hoch im Kurs. Gegen einen Besuch spricht für die Skeptiker
vor allem das mangelnde Interesse an Opern und Musicals, darüber hinaus werden anfahrtstechnische und preisliche
Barrieren sowie fehlende Infos zum Musiktheater-Programm genannt..
|