Ungarn darf nicht ständig Spielregeln ändern
Wien (bmeia) - Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des ungarischen Honorarkonsulats in Graz betonte
Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka unter Anwesenheit des ungarischen Staatssekretärs Gergely Pröhle
die enge Beziehung zwischen Österreich und Ungarn. „Mit Ungarn verbindet uns eine Jahrhundert alte gemeinsame
Geschichte, die ein enges Netz an wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Verbindungen geschaffen hat. Auch
während der Zeit künstlicher Grenzen, wie zur Zeit des Eisernen Vorhangs, blieb diese Beziehung aufrecht.
2014 jährt sich zum 25. Mal der Fall des Eisernen Vorhangs, ein Ereignis das wir mit Freude feiern wollen,
denn der ehemalige Grenzraum hat sich zu einem lebendigen und dynamischen Begegnungsraum entwickelt.“
Laut Lopatka seien enge und gute nachbarschaftliche Beziehungen wesentliche Voraussetzungen für Stabilität
in Europa, es dürfe jedoch nicht der größere Kontext außer Acht gelassen werden: „Nur gemeinsam,
mit unseren Nachbarn, in einer erfolgreichen und starken Europäischen Union können wir im globalen Wettbewerb
bestehen und werden als globaler Akteur wahrgenommen. Die EU ist außerdem Garant für unseren wirtschaftlichen
Wohlstand, denn noch immer gehen 70 Prozent unserer Exporte in den EU-Raum mit über 500 Millionen Einwohnern.
Das stärkt die heimische Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze!“
Der Staatssekretär führte weiter aus: „Gerade die ‚Osterweiterung‘ hatte positive Auswirkungen auf die
heimische Wirtschaft. Zwischen 1995 und 2011 sind unsere Investitionen in die neuen EU-Mitgliedstaaten um das Fünfzehnfache
gestiegen! Die Erweiterungsrunde von 2004 hat dazu beigetragen, dass in Österreich 9.000 Arbeitsplätze
pro Jahr geschaffen wurden. Dieser Trend hält weiter an. Wenn wir in Richtung unserer südosteuropäischen
Nachbarn schauen, wiederholt sich die österreichische Erfolgsgeschichte. Hunderte österreichische Betriebe
sind in der Region erfolgreich, in allen Staaten des ‚Westbalkans‘ sind wir unter den Top 3 Investoren. Dieser
‚Pioniergeist‘ ist Garant für die gute wirtschaftliche Situation Österreichs.“
Staatssekretär Lopatka sprach auch die Probleme österreichischer Unternehmen in Ungarn an: „Rechtssicherheit
ist die wesentliche Voraussetzung für unsere Unternehmen, damit sie als Investoren tätig sein können.
Deshalb unterstützen wir auch die Westbalkan-Staaten auf ihrem Weg Richtung EU, da sie dadurch ihre Rechtssysteme
an das der EU angleichen müssen. Die leider doch immer wieder auftretenden Probleme in Ungarn besprechen wir
regelmäßig mit unseren ungarischen Regierungskollegen und wir versuchen gemeinsam Lösungen herbeizuführen.
Wir fordern auf jeden Fall ein, dass europäische Regeln eingehalten werden. Es kann nicht sein, dass Spielregeln
während des Spiels geändert werden. Unser gemeinsames Ziel muss die Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen
in unserer Region sein!“
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