Neben den traditionellen Urlaubszielen im Westen setzen auch andere Regionen immer mehr auf
den Schweizer Herkunftsmarkt
Wien (öw) - Die Schweizer zählen zu den reisefreudigsten Nationen der Welt. „Österreich steht
für unsere acht Millionen Nachbarn aktuell an fünfter Stelle der beliebtesten ausländischen Destinationen.
Mit zuletzt knapp 1,3 Mio. Ankünften und rund 4,6 Mio. Nächtigungen im Jahr 2012 stellt die Schweiz für
uns den drittgrößten ausländischen Herkunftsmarkt nach Deutschland und den Niederlanden dar“, erklärt
Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW). Neben den bekannten Schweizer
„Hochburgen“ Vorarlberg, Tirol und Wien, möchte die Österreich Werbung den westlichen Nachbarn künftig
auch weitere Regionen schmackhaft machen. Wie dies gelingen soll, war Thema bei einem Pressegespräch Dienstag
abends im Schweizerhaus im Wiener Prater.
Österreich profitierte zuletzt vom starken Franken
Pro Jahr machen die als reisefreudig bekannten Schweizer durchschnittlich 2,6 Reisen, wobei 63% davon ins Ausland
führen. „Aufgrund der stabilen Wirtschaftswerte, der niedrigen Arbeitslosenrate und des starken Frankens ist
die Schweiz ein heiß umworbener Markt“, erläutert Carmen Breuss, ÖW-Markt Managerin Schweiz. Davon
konnten zuletzt die benachbarten Euro-Länder, insbesondere Deutschland, Österreich und Italien (Südtirol)
profitieren. In Österreich kommt es derzeit - nach zwei Jahren mit extremen Zuwachsraten aus der Schweiz (Nächtigungen
2011: +13%, 2012 +7%) – zu einer Verflachung des Trends (Jänner bis Juli 2013: Nächtigungen +0,7% bei
leicht rückläufigen Ankünften).
Mehr als die Hälfte der Schweizer Gäste kommen im Sommer nach Österreich. Gab es hier 2012 noch
ein deutliches Plus, kam es in der ersten Sommerhälfte (Mai - Juli) 2013 zu leichten Rückgängen
(Ankünfte: -1,9%, Nächtigungen -1,4%), die vor allem den schlechten Wetterbedingungen am Saisonstart
zuzuschreiben sind. Dennoch besteht für Breuss kein Grund zur Sorge: „Das anhaltende Schönwetter, die
positiven Juli-Zahlen und die große Bedeutung der Monate September und Oktober als Urlaubszeit lassen auf
eine positive Sommersaison 2013 hoffen.“
Schweizer schätzen Natur, Kultur und Gastfreundschaft
Österreich punktet aufgrund einer Reihe an Faktoren bei seinen Schweizer Nachbarn: Natur in Kombination
mit dem attraktiven Kulturangebot, die hohe Qualität der Hotellerie, die zeitgenössische Interpretation
regionaler Küche, das Weinangebot sowie die österreichische Gastfreundlichkeit und Gemütlichkeit.
Damit möchte auch das Burgenland punkten. „Gemessen an Übernachtungen ist die Schweiz nach Deutschland
der zweitwichtigste Auslandsmarkt für das Burgenland geworden“, erklärt Mario Baier, Direktor Burgenland
Tourismus. „Wir erleben beim Schweizer Gast immer wieder, wie bekannt und beliebt der burgenländische Wein
nicht zuletzt wegen seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses ist. Diese Stärke möchten wir nutzen
und über das Segment Wein&Kulinarik in Verbindung mit Natur- und Kulturerlebnis mit hochwertigen Angeboten
die Nächtigungszahlen weiter steigern.“
Großes Potenzial als Ganzjahresdestination
Wien stellt bei den kulturinteressierten Schweizern schon seit Jahren ein beliebtes Reiseziel dar. Rund 150 Direktflüge/Woche
nach Wien, Salzburg und Graz, acht direkte Zugverbindungen täglich ab Zürich nach Wien sowie eine neue
Bahn-Tagesverbindung ab Dezember 2013 nach Graz garantieren eine angenehme Anreise in alle Teile Österreichs.
„Dank des verbesserten touristischen Herbst-Angebotes, der längeren Saisonzeiten und der Verfügbarkeit
der gewünschten Hotelkategorien entwickelt sich Österreich immer mehr zur Ganzjahresdestination für
die Schweizer“, erläutert Breuss.
Attraktive Zielgruppe
Mit vergleichsweise hohen Tagesausgaben (135€ im Sommer, 155€ im Winter) liegen die Schweizer im Spitzenfeld der
ausgabefreudigen Gäste. Rund 60% der Nächtigungen entfallen auf die 4 und 5-Stern-Hotellerie. Die Ansprüche
der Zielgruppe decken sich mit den Angebotsstärken Österreichs. „Schweizer Gäste suchen aktive Bewegung
in der Natur, gefolgt von ‚genießerischen‘ Aktivitäten und Erholung“, erläutert Breuss. Auch der
Aspekt der Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung und fließt zukünftig verstärkt in die Urlaubsplanung
ein. „Die Schweizer legen überdurchschnittlich viel Wert auf ein möglichst ökologisches, ressourcenschonendes
und umweltfreundliches Leben, sowohl im Alltag als auch im Urlaub.
Die Marktstrategie der ÖW berücksichtigt all diese Entwicklungen. „Wir wollen Österreich als Destination
für Natur- und Erholungsurlaub im Sommer stärken, wobei der Gastgeber-Rolle, der Begegnungsqualität
und dem Genuss- und Verwöhn-Element eine entscheidende Rolle zukommt“, so Breuss. Parallel dazu wird Österreich
mit überraschenden und inspirierenden Reiseideen als Kurzreisedestination gestärkt. "Die Schweiz
ist und bleibt einer der wichtigsten Herkunftsmärkte für den heimischen Tourismus. Dank der richtigen
Marktstrategie, den passenden Angeboten und einem abgestimmten Marketing sehe ich hier auch für die Zukunft
noch großes Potenzial", so Stolba abschließend.
|