Ostermayer: Zeigen, wofür Österreich heute
 steht und eintritt

 

erstellt am
18. 09. 13
15.00 MEZ

Buchpräsentation "'Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten.' Hinrichtungen in Wien 1938-1945"
Wien (bpd) - "Dieses Buch hilft uns beim Erinnern an eine der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte. Es ist daher ein wichtiges Projekt, damit junge Menschen erfahren, wozu Menschen fähig waren und zu mahnen, was passieren kann. Dieser gnadenlos bürokratische, sarkastische Titel vermittelt zudem besonders den würdelosen Umgang mit den Opfern", sagte Staatssekretär Josef Ostermayer am 18.09. bei der Präsentation des Buches "'Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten.' Hinrichtungen in Wien 1938-1945" im Bundeskanzleramt. Die Publikation gibt einen Überblick zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung politischer Gegner und Gegnerinnen. Lebensgeschichten, persönliche Dokumente und Fotos sollen ihre Schicksale näher beleuchten.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte Ostermayer an den 11. März dieses Jahres, an dem ein Teil der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof zu einer nationalen Gedenkstätte erklärt wurde. "Diese Eröffnung der Gedenkstätte dient als wichtiger, symbolischer Akt und zeigt, wofür Österreich heute steht und auch, wogegen Österreich heute eintritt. Menschen, die für die Demokratie eingetreten sind, wurden dort nach ihrer Hinrichtung würdelos verscharrt. Umso wichtiger ist es, auch die künftigen Verantwortlichen zu mahnen, diese Gräber zu pflegen und ihr Andenken hochzuhalten." In den vergangenen fünf Jahren habe sich die Regierung ganz besonders für diese Thematik eingesetzt. "Wir haben zum Beispiel für die Rehabilitation der Opfer des Austrofaschismus gesorgt und damit zum Teil symbolische Akte gesetzt, zum Teil rechtlich relevante Aspekte für Opfer und Widerstandskämpferinnen und -kämpfer durchgesetzt", so Ostermayer.

Auch die Zeitzeugen Käthe Sasso und Gerhard Kastelic betonten in ihren Reden die Wichtigkeit des Erinnerns. Die Mahn- und Gedenkstätte Gruppe 40 am Zentralfriedhof und das heute präsentierte Buch seien wichtige Hilfsmittel, um vor allem nachfolgende Generationen auf das Schicksal dieser Tausenden Frauen und Männer aufmerksam zu machen und den Wert der Demokratie hochzuhalten. "Die Opfer verdienen, dass wir ihrer gedenken und uns erinnern. Wir dürfen nie vergessen", sagte Sasso.

"Ich danke neben den Forscherinnen und Forschern auch den Herausgebern, Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner und Kurt Scholz, und dem Mandelbaum-Verlag für die Unterstützung bei der Umsetzung dieses Projektes", so der Staatssekretär, bevor er ein Exemplar des Buches symbolisch an eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern überreichte.

Die Publikation entstand mit Unterstützung und aus Fördermitteln des Bundeskanzleramtes, des Zukunftsfonds der Republik Österreich, dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur sowie der Kulturabteilung der Stadt Wien.

 

 

 

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