Wien (kmuforschung) - Im Jahr 2011/12 wiesen die heimischen KMU der marktorientierten Wirtschaft ein durchschnittliches
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,0 % der Betriebsleistung (vor Ertragsteuer) aus.
In absoluten Zahlen entspricht dies einem Gewinn von rd. Euro 45.700,- je KMU. Der Vergleich mit dem Vorjahr 2010/11
zeigt ein annähernd stabiles Ergebnis vor Steuern (Vorjahr: 3,1 %).
Die Ertragssituation ist in allen Größenklassen vergleichsweise ähnlich - die Schwankungsbreite
liegt zwischen 3,4 % bei den Kleinstbetrieben bzw. 2,9 % bei den Mittelbetrieben.
Im Langfristvergleich profitieren die österreichischen KMU vom niedrigen Zinsniveau (die Finanzierungsaufwendung
liegen um rd. 0,5 %-Punkte unter dem Niveau der Vorkrisenära) und haben Gewinne knapp über dem Niveau
vor der Wirtschaftskrise erreicht (EGT 2007: 2,9 %). Dies zeigen die aktuellsten Auswertungen aus der Bilanzdatenbank
der KMU Forschung Austria auf Basis von mehr als 70.000 Bilanzen österreichischer KMU.
Insgesamt wird durchschnittlich 50,3 % der Betriebsleistung zur Deckung des Materialaufwands in den heimischen
KMU 2011/12 verwendet und etwa 9 % der Betriebsleistung machen 2011/12 bereits die Fremdleistungen aus. Der zweitgrößte
Aufwandsposten sind die Personalkosten mit im Durchschnitt 20,6 % der Betriebsleistung. Sonstige Aufwendungen (15,3
%) fallen unter anderem für Miete, Pacht und Leasing aber auch für Werbung, etc. an. 3,4 % machen Abschreibungen
und 1,2 % Finanzaufwände aus.
Die durchschnittlichen sonstigen Erträge in den österreichischen KMU der marktorientierten Wirtschaft
betragen 2011/12 in Summe 2,1 %.
"Das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft ist somit stabil", so Mag. Peter Voithofer, Direktor
der KMU Forschung Austria. "Diese Stabilität der Klein- und Mittelbetriebe drückt sich in der Folge
auch in entsprechenden Ertragssteuerzahlungen aus, welche zur Stabilität des öffentlichen Haushalts beitragen".
"Die umsichtige und nachhaltige Gebarung vieler KMU ist auch daran abzulesen, dass in diesen wirtschaftlich
herausfordernden Zeiten die Eigenkapitalquote weiter steigt und mittlerweile bei 29 % im Durchschnitt liegt. Dies
ist ein Anstieg von rd. 0,5 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr".
"Positiv zu bemerken ist insbesondere die Stabilität der heimischen KMU auch in wirtschaftlich schwierigeren
Zeiten. Diese Unternehmen bieten Sicherheit für ihre Mitarbeiter und tragen dabei nicht nur zur Beschäftigung,
sondern auch zur Wertschöpfung und zur Wettbewerbsfähigkeit der gesamten österreichischen Wirtschaft
bei." "Dieser Weg, die Schaffung von Eigenkapital und damit Substanz in den Unternehmen, sollte weiter
fortgesetzt werden", so Mag. Peter Voithofer abschließend.
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