Auch heuer wieder Top-Platzierungen für die Österreich-Kandidaten
Wien (blumenbüro) - Die "Entente Florale", der europäische Blumenschmuck- und Lebensqualitätswettbewerb,
zählt seit 1975 zu einem der prestigeträchtigsten Wettkämpfe in Europa. Elf europäische Länder
gehen an den Start - das gemeinsame Ziel: Ihre nachhaltigen Projekte zur Förderung von Lebensqualität,
Umweltschutz und Tourismus sowie ihre florale Ausgestaltung der internationalen Öffentlichkeit zu präsentieren
und die Bevölkerung zur aktiven Beteiligung an den Aktionen zu animieren.
Mit Söll in Tirol in der Kategorie Dorf und mit Kufstein in der Kategorie Stadt haben sich heuer beide österreichischen
Teilnehmer Anfang Juli der europäischen Jury gestellt: Fünf Stunden lang präsentierte sich das charmante
Söll mit seinen vielseitigen Projekten, in Kufstein lernten die internationalen Gäste in einem siebenstündigen
Programm die Besonderheiten der engagierten Stadt kennen. So blieb genug Zeit für die elfköpfige Fachjury
- Experten der Bereiche Gartengestaltung, Tourismus, Umweltschutz und Architektur -, sich ein hervorragendes Bild
des jeweiligen Kandidaten zu machen.
Preisverleihung in Belgien mit höchsten Auszeichnungen für Österreich
Mit großen Erwartungen reisten dann auch die beiden Österreich-Vertreter aus Tirol mit ihren Delegationen
im September nach Nieuwpoort in Belgien, wo die Preise für den europäischen Wettbewerb in einer feierlichen
Zeremonie vergeben wurden. Seit Beginn seiner Teilnahme durch das Blumenbüro Österreich im Jahr 1978
zählt Österreich zu den Favoriten der Entente Florale und wird dieser Rolle mit regelmäßigen
Bestnoten gerecht. So auch in diesem Jahr, wo mit Gold und Silber erneut ein großer Erfolg gefeiert werden
konnte.
"Die Freude bei der österreichischen Gruppe war riesig", bestätigt auch Ök.-Rat Herbert
Titz, Vizepräsident der Entente Florale Europa. "Wir wussten natürlich, dass wir der Jury bei ihren
Besuchen jeweils ein ausgezeichnetes Programm präsentiert hatten - eine Medaille ist aber dann doch eine schöne
Bestätigung unserer langen Arbeit."
Belgien war für Tirol eine Reise wert
Beide Tirol-Kandidaten haben bereits zwei Jahre vor dem Wettbewerbs-Antritt mit ihren Vorbereitungen begonnen,
um ein optimales Ergebnis für sich als Gemeinde und für Österreich zu erzielen. Dass sich das große
Engagement aller Beteiligten gelohnt hat, wurde in Belgien deutlich: mit Silber für Kufstein in der Kategorie
Stadt - eine ausgezeichnete Leistung auch hinsichtlich der starken Mitbewerber Dresden, Birmingham und Zagreb -
und Gold für Söll.
Sowohl Kufstein als auch Söll sind mit einer Abordnung aus Organisatoren, Projektverantwortlichen, Musikkapellen
und Gemeindevertretern zur Preisverleihung angereist und ließen sich die besondere Gelegenheit nicht entgehen,
sich auch am Tag nach der Vergabe der belgischen Öffentlichkeit zu präsentieren, um ihre jeweiligen kulinarischen
und touristischen Besonderheiten vorzustellen.
Das schönste Blumendorf Europas 2013 heißt Söll in Tirol
Nach Gold 2011 durch Rennweg am Katschberg und 2012 durch Gamlitz in der Steiermark war es wieder die Kategorie
"Dorf", die Österreich abermals die Goldmedaille sicherte. Beeindruckt zeigte sich die Jury im Besonderen
vom aktiven Dorf- und Vereinsleben der Tiroler Gemeinde, die malerisch eingebettet in eine atemberaubende (Film-)Kulisse
liegt. Das Engagement der Bevölkerung und die Freude an ihren Projekten schaffte bereits während des
Jury-Besuchs eine besonders herzliche Atmosphäre, der sich kaum jemand entziehen konnte.
Der Jury hatte es besonders das Söller Projekt "Hexenwasser" angetan: Der Naturlehrpfad der Liftgesellschaft
Hochsöll, der von Mai bis Mitte Oktober ein betreutes Kennenlernen vom Erlebnis Wasser ermöglicht, lädt
an 60 feuchtfröhlichen Stationen zum Entdecken, Erleben und Staunen ein - ob im Bienenhaus, beim Kornmahlen,
beim Bauernbrot-Backen oder beim längsten Barfußweg Österreichs.
Dem Motto der Gemeinde - "Söll erfrischt" - entsprechend, sind dem Erlebnisangebot im Hexenwasser
für Groß wie auch Klein keine Grenzen gesetzt und seine Beliebtheit wurde schon zuvor durch den Staatspreis
für Tourismus beziehungsweise den Preis "Tirol Touristica" bestätigt.
Kategorie "Stadt": Kufstein punktet mit einzigartigen nachhaltigen Projekten
Die harmonische Symbiose von historischer und moderner Architektur ist das Markenzeichen Kufsteins - eine Besonderheit,
die von der Jury extra Beachtung erhielt. Die mittelalterliche Festung, als Landmark weithin sichtbar, ist unmittelbarer
Bestandteil der modernen pulsierenden Stadt und bestätigt einmal mehr das gelebte Motto der Stadt: "Kufstein
wachst zamm".
Die Freizeitangebote in der faszinierenden Bergwelt begeistern nicht nur die Einheimischen, sondern die vielen
Gäste, die jährlich nach Kufstein reisen, um die traumhafte Landschaft zu erkunden. Seit Juni 2013 steht
den Kufsteinern ein brandneuer Motorikpark - nach der Idee des Olympioniken Dr. Roland Werthner - im Stadtwald
zur Verfügung, der sich schon jetzt in der Bevölkerung und bei den Touristen höchster Beliebtheit
erfreut.
Weitere Highlights begeisterten die Jury der Entente Florale: etwa Österreichs größtes Biomassewerk,
das alle Herausforderungen einer modernen Großstadt erfüllt, oder auch zahlreiche nachhaltige Projekte
- vor allem im innerstädtischen Verkehr. Das shared-space Konzept sowie der Ausbau von E-Bike-Stationen sind
nur zwei Beispiele, in denen sich Kufstein engagiert, dem steigenden Verkehrsaufkommen nachhaltig zu begegnen.
Jury prüft nach umfangreichem Kriterienkatalog
Im Fokus der Jurybewertung stehen nach wie vor nachhaltige Projekte, die zur Steigerung der Lebensqualität
beitragen, indem beispielsweise die heimische Bevölkerung eingebunden ist und für die Natur sowie deren
Erhalt sensibilisiert wird. Überaus gerne gesehen sind auch Projekte, die einen hohen Stellenwert auf die
Wissensvermittlung legen - im Besonderen für Kinder und Jugendliche.
Neben dem Blumen- und Pflanzenschmuck sowie der Pflege und Qualität von Gärten, Grünflächen
oder Parkanlagen werden von der Jury besonders Stadt- beziehungsweise Dorfsauberkeit, Umweltbewusstsein und Maßnahmen
zur Umsetzung des Umweltgedankens sowie soziale und touristische Einrichtungen, die ebenfalls eine Steigerung der
Lebensqualität bedeuten, bewertet.
Entente Florale: Engagement für mehr Lebensqualität und Attraktivität
Was als Wettkampf zwischen England und Frankreich vor 37 Jahren begann, hat mittlerweile einen bedeutenden Platz
innerhalb der europäischen Bewerbe erlangt. Ziel ist es, die Bewohner der Städte und Gemeinden gemeinsam
mit deren Verwaltungen zu ermutigen, unter anderem ihre Lebensqualität und ihren Umweltschutz laufend zu verbessern,
die nachhaltige florale Verschönerung der Orte anzuregen, zur Stärkung von Handel und Gewerbe durch grüne
und lebenswerte Orte mit hoher Aufenthaltsqualität in den Zentren beizutragen sowie die Attraktivität
der Orte und Städte für Gäste wie auch Touristen zu erhöhen.
Sowohl die Stadt Kufstein als auch die Marktgemeinde Söll haben sich den Herausforderungen des europäischen
Blumenschmuck- und Lebensqualitätswettbewerbs mit professionellster Vorbereitung sowie höchstem Engagement
gestellt - zwei würdige Österreich-Vertreter, die stolz auf ihre Auszeichnungen in Gold und Silber sein
können.
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