… verhilft Europa zu Wirtschaftsaufschwung und dringend benötigten Arbeitsplätzen
Brüssel (ec) - Trotz der Wirtschaftskrise ist Europa nach wie vor eines der beliebtesten Reiseziele.
Die Ankünfte internationaler Touristen in Europa stiegen im ersten Halbjahr 2013 um 5 %, wobei die besten
Ergebnisse in Mittel- und Osteuropa (+9 %) und im südlichen Europa (+6 %) verzeichnet wurden.1 In den ersten
sechs Monaten des Jahres,
Spanien war nach wie vor das beliebteste Urlaubsziel, gefolgt von Italien, Frankreich, Österreich, Deutschland,
Griechenland und dem Vereinigten Königreich, aber auch mittel- und osteuropäische Länder wie Litauen,
die Slowakei und Lettland verzeichneten wesentliche Zuwächse.
Darüber hinaus bietet die Tourismusbranche überall in Europa derzeit Zehntausende Stellen, wodurch sich
die Lage für die mehr als 26 Millionen arbeitslosen Europäerinnen und Europäer etwas entspannen
könnte. Arbeitsplätze im Tourismus sind besonders attraktiv für junge Menschen, bei denen die Arbeitslosenquote
bei 23,5 % – in einigen Regionen sogar bei 50 % – liegt. Obwohl es im Tourismus Stellen gibt, ist es oft schwierig,
für potenzielle Arbeitgeber passende Fachkräfte in Europa zu finden. Zur Förderung von Beschäftigung
und Mobilität in der Branche hat die Europäische Kommission EURES eingerichtet, das erste europaweite
Stellenportal, auf dem derzeit viele Arbeitsplätze im Tourismus angeboten werden. In Kürze wird es möglich
sein, über das Portal gezielt nach für den Tourismus relevanten Qualifikationen zu suchen.
Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für Industrie und Unternehmertum,
erklärte dazu: „Heute begehen wir den Welttourismustag. Ich freue ich mich sehr, bei diesem Anlass erstmals
in dieser Tourismussaison positive Zahlen vermelden zu können. Dies glit umso mehr in einer Zeit, in der die
meisten EU-Mitgliedstaaten mit einer hohen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen
haben. Der Tourismus war für mich immer eine Priorität, weil diese Branche mit nahezu 20 Millionen Beschäftigten
mit anderen zentralen Bereichen wie der Kultur, dem Lebensmittel-, Mode- und Baugewerbe sowie dem Verkehrssektor
verflochten ist. Wir sollten uns weiterhin für einen florierenden Tourismus in Europa einsetzen. Unsere Initiative
zur Vereinfachung der Visabestimmungen soll mehr Touristen aus den Schwellenländern anziehen. Sie ist ein
gutes Beispiel dafür, wie wir durch unsere Zusammenarbeit politische und administrative Hemmnisse abbauen
und das Wirtschaftswachstum ankurbeln können.“
Die Spitzenreiter unter den europäischen Regionen
Bei den Mittelmeerländern stand Spanien 2013 an der Spitze: Das Land verzeichnete mit 34 Millionen Touristen
zwischen Januar und Juli im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 4 % bei den internationalen Ankünften.2
Griechenland meldete mit rund 7 Millionen Touristen innerhalb von sieben Monaten einen Anstieg um 9,2 %. In Malta
(+10 %) und Portugal (+8 %) gab es ebenfalls beträchtliche Zuwächse. Auch in den nordeuropäischen
Ländern wurden gute, wenn auch geringere Zuwächse erzielt (+3 %). Im Vereinigten Königreich stiegen
die Ankünfte nach den letztjährigen Olympischen Sommerspielen in London immerhin um 4 %. Frankreich profitierte
vom Anstieg ausländischer Besucher während der Sommersaison, durch den die abnehmende Zahl der inländischen
Touristen ausgeglichen wurde.
Die Spitzenreiter in Mittel- und Osteuropa waren die Slowakei (+19 %), Lettland (+11 %) und Litauen (+9 %). Vielversprechende
Ergebnisse meldete auch Kroatien. Im Vergleich zu 2012 verzeichnete das neue EU-Mitglied Zuwächse bei den
Ankünften (5,4 %) und bei den Übernachtungen (3,3 %). Allein im August lagen die erfassten Ankünfte
um 10 % über den Zahlen des Vorjahres. Weniger zufriedenstellend sind die Werte für Zypern, wo die Ankünfte
von Januar bis Juli 2013 um 5,8 % zurückgingen.
Neben den Daten der nationalen Tourismus- und Statistikbehörden bestätigen diese neuen Zahlen die Ergebnisse
der Flash-Eurobarometer-Umfrage (Attitudes of Europeans towards Tourism IP/13/200) sowie die Ergebnisse der Winter-
und der Frühjahrssaison, die zu Beginn des Jahres positive Trends im Tourismus zeigten.
Auch europäische Flughäfen verzeichnen Zunahme
Der positive Trend wird auch durch die Schlüsselindikatoren der Luftfahrtindustrie bestätigt: Der Flugverkehr
auf europäischen Strecken nahm 2013 gegenüber dem Vorjahr etwas schneller zu. So landeten in der Sommersaison
nahezu 2 Millionen ausländische Besucher auf Griechenlands wichtigstem Flughafen, was diesem Mittelmeerland,
in dem der Tourismus wesentlich zur Überwindung der Wirtschaftskrise beiträgt, Auftrieb verleiht. Auch
der Flughafen Malta verzeichnete den besten Monat aller Zeiten: Allein im August wurden auf dem internationalen
Flughafen der Insel 500 000 Fluggäste3 abgefertigt.
Die Zukunft: Vereinfachung der Visabestimmungen, um noch mehr Touristen anzuziehen
Die Europäische Kommission bereitet bis Ende dieses Jahres eine Überarbeitung des Visakodex vor, um das
Potenzial Europas im Bereich Tourismus weiter auszubauen. Damit sollen unter gleichzeitiger Gewährleistung
eines angemessenen Sicherheitsniveaus in der EU die Visaverfahren vereinfacht und verbessert werden, insbesondere
für Touristen aus den Schwellenländern wie China und Russland. In den letzten vier Jahren hat sich die
Zahl der russischen und der chinesischen Besucher in der EU verdoppelt und die Touristenströme aus Indien
nehmen ebenfalls rasch zu. Doch vielen potenziellen Reisenden aus Ländern außerhalb der EU werden bei
der Visaverteilung Hindernisse in den Weg gelegt, wenn sie sich zu einem Urlaub in Europa entschließen. Mit
der neuen Initiative sollen schwerfällige Visaverfahren abgeschafft und noch mehr Touristen in die Berge und
Städte, aber auch an die Küsten Europas gelockt werden.
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