Dank Konjunkturbelebung in zweiter Jahreshälfte
 wächst Österreichs Wirtschaft 2013 um 0,5%

 

erstellt am
27. 09. 13
15.00 MEZ

Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom September 2013
Wien (oenb) - Österreichs Wirtschaft hat in den vergangenen Quartalen nahezu stagniert. Seit der Jahresmitte deuten zwar bereits zahlreiche Vorlaufindikatoren auf eine gewisse Belebung der Wachstumsdynamik hin, dennoch dürfte der Konjunkturaufschwung aufgrund des weiterhin schwierigen außenwirtschaftlichen Umfelds nur verhalten ausfallen. Gemäß den Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators wird die österreichische Wirtschaft im dritten Quartal um +0,3% gegenüber dem Vorquartal wachsen. Für das vierte Quartal wird mit einer weiteren Wachstumsbeschleunigung auf +0,5% im Quartalsabstand gerechnet. Das entspricht zwar dem langfristigen Durchschnitt, ist aber für einen Konjunkturaufschwung noch immer recht verhalten. Im Vergleich zur letzten Veröffentlichung des OeNB-Konjunkturindikators wurde die Prognose für das vierte Quartal 2013 um 0,1 Prozentpunkt nach oben revidiert. Die Konjunkturbelebung in der zweiten Jahreshälfte ergibt für das Gesamtjahr 2013 ein Wachstum von 0,5% im Jahresabstand. Die Prognoserisiken bleiben jedoch mehrheitlich nach unten gerichtet. Während die inländischen Konjunkturrisiken als weitgehend ausgeglichen eingeschätzt werden, ist in Europa die Gefahr einer erneuten Verschärfung der Schuldenkrise noch nicht gebannt.

Prognose für das reale BIP in Österreich für das dritte und vierte Quartal 2013
Die Perspektiven für die Weltwirtschaft haben sich in den vergangenen Monaten aufgehellt, sind aber sehr heterogen. Zwar sind die Konjunkturrisiken in einigen großen Schwellenländern zuletzt gestiegen, hingegen haben sich die Wachstumsaussichten für die USA und Japan verbessert. In Europa zeigen Strukturreformen in manchen Krisenländern erste Erfolge und auch die geldpolitischen Maßnahmen der EZB (Ankündigung der Outright Monetary Transactions im Sommer 2012 sowie die Forward Guidance von Anfang Juli 2013, also die jüngsten Aussagen der EZB über ihre künftige geldpolitische Ausrichtung), haben zur Stabilisierung beigetragen.

Bislang hat sich die globale Stimmungsaufhellung jedoch noch nicht in einem stärkeren Exportwachstum der heimischen Unternehmen niedergeschlagen. Nachfragerückgänge in wichtigen Absatzmärkten wie Italien, Tschechien oder Ungarn führten dazu, dass die Ausfuhren im ersten Halbjahr nominell um nur 1,1% gestiegen sind. Dieser Trend hat sich gemäß den Ergebnissen des OeNB-Exportindikators zu Beginn des dritten Quartals 2013 noch fortgesetzt. Steigende Auftragseingänge und die globale Stimmungsaufhellung lassen jedoch ein Anziehen der Exportdynamik im weiteren Jahresverlauf erwarten.

Mit den Wachstumsimpulsen aus dem Export wird auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wieder zunehmen. Die steigende Zuversicht der Einkaufsmanager signalisiert zudem ein Anspringen der Industriekonjunktur. Sinkende Inflationsraten und steigende Reallohneinkommen lassen Spielraum für zusätzliche Konsumausgaben der privaten Haushalte. Insgesamt wird die Inlandsnachfrage in den nächsten Monaten eine zunehmend wichtigere Konjunkturstütze werden.

Auf dem Arbeitsmarkt wird die Konjunkturerholung wie schon in der Vergangenheit erst mit einer Verzögerung zu spüren sein. Zwar weist Österreich mit 4,8% im europäischen Vergleich nach wie vor die niedrigste Arbeitslosenquote auf, die Vorlaufindikatoren (wie die sinkende Zahl offener Stellen) lassen jedoch für den weiteren Jahresverlauf 2013 zunächst noch ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit erwarten. Erst für das Jahr 2014 wird mit einer positiven Trendwende am Arbeitsmarkt gerechnet.

 

 

 

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