Studierendenwohnheim für 310 Studentinnen erfüllt ökologisch höchste Standards
Wien (rk) - In Wiens größtem Stadtentwicklungsgebiet, aspern Die Seestadt Wiens, entsteht bis
zu Beginn des Wintersemesters 2015/2016, ein Wohnheim für über 300 StudentInnen mit einer Wohnnutzfläche
von rd. 7.000 m2. Die Ökologie steht dabei im Vordergrund; das von der Stadt Wien geförderte Wohnheim
wird im Passivhausstandard errichtet. Angestrebt ist jedoch, "Plus-Energie"-Status zu erzielen. Das Heim
wird von der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte WBV-GPA errichtet. Erstmals kooperieren jedoch drei
große Heimträgerorganisationen beim wirtschaftlichen Betrieb: die WBV-GPA, die ÖJAB - Österreichische
Jungarbeiterbewegung sowie die OeAD-WV - Österreichischer Austauschdienst-Wohnraumverwaltung. Wohnbaustadtrat
Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Norbert Scheed, die Aufsichtsratsvorsitzende der WBV-GPA und Obfrau der WGKK,
Ingrid Reischl, sowie VertreterInnen der drei Heimträgerorganisationen nahmen am 27.09. den Spatenstich für
das "GreenHouse" vor.
"Als Wissenschafts- und Universitätsstandort ist sich die Stadt Wien ihrer Verantwortung gegenüber
den Studierenden, die sich für eine Ausbildung in Wien entscheiden, völlig bewusst. Aus diesem Grund
hat sich die Stadt - im Gegensatz zum Wissenschaftsministerium - nicht aus der Heimförderung zurückgezogen.
Neben der Aktion für Studierende bei Wiener Wohnen wendet die Stadt Wien rund ein Drittel der Errichtungskosten
bei Studierendenheimen an Förderungen auf. Beim ,GreenHouse' betragen diese rund 4 Millionen Euro bei Baukosten
von 11,5 Millionen Euro", hielt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig fest.
"Die Donaustadt als einziger Bezirk mit einem Nachhaltigkeitsleitbild erhält mit dem Studierendenwohnheim
'Green House' ein weiteres ökologisches Vorzeigeprojekt ", zeigte sich Bezirksvorsteher Norbert Scheed
erfreut, "mit über 300 Wohnplätzen steht damit jungen Studierenden ein großartiges Angebot
in der Stadt des 21. Jahrhunderts, der Seestadt aspern, zur Verfügung."
"Als Aufsichtsratsvorsitzende der WBV-GPA freue ich mich besonders über dieses Gemeinschaftsprojekt,
das nicht nur durch ökologische Aspekte glänzt. Dieses StudentInnenheim ist ein wichtiger Beitrag für
die Wohnversorgung junger Menschen, die sich für eine Hochschulausbildung in Wien entschieden haben und somit
ein wichtiger Beitrag für die Zukunft Österreichs", unterstrich Ingrid Reischl, Aufsichtsratsvorsitzende
der WBV-GPA.
"Mit dem Projekt ,GreenHouse' realisiert die WBV-GPA gemeinsam mit Ihren beiden Partner, den Heimträgerorganisationen
OeAD und ÖJAB, ein zukunftsweisendes StudentInnenwohnheim, das hinsichtlich des Energieverbrauches effizienter
als der Passivhaus-Standard sein wird. Das StudenInnenwohnheim wird sogar mittels einer Photovoltaikanlage am Dach
erneuerbare Energie in Form von Ökostrom für seine BewohnerInnen produzieren und somit die Energiebilanz
des Gebäudes deutlich verbessern", hob WBV-GPA-Geschäftsführer Michael Gehbauer hervor.
Die WBV-GPA ist Errichter und Bauherr des von der aap.architekten ZT-gmbh geplanten StudentInnenheims, die ÖJAB
fungiert als Heimleiterin, wobei alle Projektpartner (WBV-GPA, ÖJAB und OeAD-WV) in wirtschaftlicher Eigenverantwortung
für die Belegung von jeweils rund 100 Wohnplätzen zuständig sind.
Die Ökologie steht im Vordergrund
Bei der Planung wurde großer Wert auf die Ökologie des Gebäudes gelegt, das StudentInnenwohnheim
wird den Passivhausstandard mit einem geplanten Heizwärmebedarf von weniger als 15 kwh/m2a daher voll erfüllen.
Ehrgeiziges Ziel ist weiters einen "Plus-Energie"-Status zu erreichen, bei dem das Wohnheim sogar einen
Energieüberschuss produzieren sollte, der als "saubere Energie" von anderen genutzt werden könnte.
Die wissenschaftliche Leistung hierfür wurde dem Büro Schöberl & Pöll GmbH übertragen.
Aller guten Dinge sind drei: Das Wohnbauprojekt von 3 Projektpartnern für über 300 Studierende mehrfach
wird aus 3 Gebäuden - "SONNE", "LUFT" und "ERDE" - bestehen. Die Namensgebung
wurde auch architektonisch aufgegriffen und soll klar erkennbar sein: viele helle Glasflächen, Photovoltaikanlagen
sowie extensiv begrünte Dächer.
Sollte das "Plus-Energie"-Haus realisiert werden, würden die Wohneinheiten mit hoch energieeffizienten
Elektrogeräten (Induktionsherde in den Küchen, LED- TV-Geräte und Monitore etc.) ausgestattet werden,
um einen möglichst geringen Energiebedarf zu garantieren. Mittels Vorbereitungen für Strom-Tankstellen
im Garagenbereich möchte das Projekt durch Zukunftsorientierung weiter punkten.
Haus der Begegnung
Das "GreenHouse" soll ein Ort der Begegnung junger Menschen sein, die aus unterschiedlichen Ländern
(AustauschstudentInnen) und Lebenssituationen kommen. Auch junge Menschen mit Behinderung können im GreenHouse
wohnen, da das gesamte Wohnheim barrierefrei gestaltet wird. 220 Wohnplätzen werden als Einzelzimmer, der
Rest in Doppelzimmer-Doubletten und als Einzelzimmer in Drei- und Vier-Personen-Wohngemeinschaften ausgestattet,
zum Teil stockwerksübergreifend - ein Wohnformen-Mix, der ebenfalls unterschiedliche Zielgruppen ansprechen
wird. Familiärer Gemeinschaft soll ein besonderer Stellenwert eingeräumt werden. Die Heimleiterin oder
der Heimleiter wird selbst im Haus wohnen, dort den eigenen Lebensmittelpunkt haben und auch abseits von Bürozeiten
für die Studierenden da sein - für Sorgen und Probleme, aber auch für gemeinsame Aktivitäten.
Die Gemeinschaftseinrichtungen im Haus bieten den Rahmen für Begegnungen: Fitnessräume, Sauna, Musikübungsräume,
Studier- und Freizeiträume und ein großer kommunikations- und begegnungsfördernder Innenhof zwischen
den drei Wohngebäuden sollen hierfür Sorge tragen. Die Universität und das Stadtzentrum werden schnell
und bequem mit der U-Bahn-Linie U2 erreicht.
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