WKÖ Schenner: Nächtigungsplus Dank ausländischer Gäste!
Wien (pwk) - Die Statistik Austria präsentierte, heute, Donnerstag, die aktuellen Zahlen zu den Nächtigungen
des Monats August 2013. Demnach konnte in Summe ein sattes Plus von 3,1 Prozent bei den Nächtigungen auf 18,07
Mio. erzielt werden. Das bedeutet in absoluten Zahlen einen Zuwachs von 542.400 Nächtigungen im Vergleich
zum August 2012. Vor allem ausländische Gäste trugen zu diesem Zuwachs bei (+4,8% auf 13,23 Mio. Übernachtungen),
inländische Gäste hingegen nächtigten weniger oft in Österreich (-1,3%; 4,84 Mio.)
Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass fünf von neun Bundesländern in der Nächtigungsstatistik
positiv bilanzieren. An der Spitze Vorarlberg mit plus 8%, Wien mit plus 7,2% und Salzburg mit 7,1% Zuwachs. Keine
Steigerungen erzielten das Burgenland (-6,2%), Niederösterreich (-3,1%), Oberösterreich (-3%) und Kärnten
mit -0,7%. Gerade in den letztgenannten Bundesländern muss aber der hohe Anteil an Tagestouristen berücksichtigt
werden, womit die Nächtigungsstatistik etwas zu relativieren ist. "Ein in Summe erfreuliches Ergebnis.
Dennoch: Flächendeckender Jubel ist angesichts dieser Zahlen nicht angebracht", betont der Obmann der
Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Hans Schenner.
Bisherige Sommersaison Mai bis August
Für die bisherige Sommersaison 2013 (Mai bis August) wurden laut Statistik Austria 49,54 Mio. Nächtigungen
gemeldet, was einem Zuwachs von 1,5% gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres entspricht. Erfreulich ist
dabei der Zuwachs bei ausländischen Gästenächtigungen (+2,1% auf 34,57 Mio.). Inländische Gästenächtigungen
blieben mit 14,97 Mio. im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum weitgehend unverändert (+0,1%). Die Zahl
der Übernachtungen von Gästen aus dem wichtigsten ausländischen Herkunftsmarkt Deutschland stieg
um 1,9% auf 18,37 Mio. Nächtigungen. Rückgänge verzeichnete hingegen der zweitwichtigste ausländische
Herkunftsmarkt Holland mit 3,17 Mio. Gästenächtigungen (-1,9).
Dass bei inländischen Urlaubern kein höherer Zuwachs erzielt werden konnte, kommentiert Tourismussprecher
Schenner so: "Angesichts des Hochwassers und des schlechten Wetters zu Sommerbeginn im eigenen Land haben
Herr und Frau Österreicher heuer wieder verstärkt ihren Haupt-Sommerurlaub im Ausland gebucht. Die Reiseintensität
hat in Summe aber nach unserer Einschätzung nicht abgenommen. Ich rechne auch heuer damit, dass die Österreicher
wieder an die 6,5 Millionen Urlaube (mit mindestens einer Nächtigung) unternehmen. Das Verhältnis der
Inlandsurlaube (rd. 45%) zu den Auslandsurlauben (rd. 55 %) war in den letzten Jahren sehr stabil", analysiert
Schenner.
"Dass der 'Urlaub in Österreich' trotz schwierigem Sommerstart nicht eingebrochen ist, haben wir insbesondere
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu verdanken. Er hat mit konkreten Maßnahmen nach dem Hochwasser
dafür gesorgt, dass die Tourismuswirtschaft trotz Krise ihren Status als stabiler Wirtschaftsfaktor halten
konnte", betont der Spartenobmann. Die Österreich Werbung (ÖW) hat mit Mitteln des Wirtschaftsministeriums
unter dem Titel "Jetzt.Österreich" eine erfolgreiche Kampagne gefahren, die Österreichische
Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) hat Betriebe in den Hochwassergebieten mit Know-How unterstützt.
Österreichische Tourismuswirtschaft als Beschäftigungsmotor
Gastronomie und Beherbergung haben sich im Sommer 2013 auch wieder als verlässlicher Beschäftigungsmotor
bewährt. Die durchschnittliche Beschäftigung im Hotel- und Gastgewerbe lag in den Monaten Mai bis August
2013 bei 204.288 Beschäftigten. Dies ist ein Plus von 3.311 Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
oder ein Wachstum von 1,6 Prozent.
Heimischer Tourismus hat Wirtschaftskraft
Ein weiterer Beleg für die Wirtschaftskraft ist die von der Statistik Austria Anfang September präsentierte
Halbjahresbilanz der Umsätze im Dienstleistungsgewerbe. So konnten im ersten Halbjahr 2013 die österreichischen
Dienstleistungsunternehmen nach Berechnungen von Statistik Austria im Schnitt ein nominelles Umsatzplus von 1,1%
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielen. Das stärkste Umsatzplus wiesen die "Beherbergung und Gastronomie"
mit 3,1% auf. Ein leichtes Plus von 0,9% bzw. 0,5% konnten die Wirtschaftsbereiche "Verkehr" sowie "Information
und Kommunikation" erwirtschaften, während die freiberuflichen/technischen Dienstleistungen ein schwaches
Minus von 0,2% hinnehmen mussten. Der Handel verzeichnete ein Umsatzminus von 2,9% im Vergleich zum ersten Halbjahr
2012.
Tourismus wesentlicher Standortfaktor
Diese Zahlen beweisen: Tourismus- und Freizeitwirtschaft gehören zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, denn
die Tourismuswirtschaft in Österreich ist krisensicher und ein verlässlicher Arbeitgeber. Die Tourismuswirtschaft
ist und bleibt ein erfolgreicher mittelständischer Wachstumszweig, die Unternehmerinnen und Unternehmer haben
auch in der Wirtschaftskrise an ihre Tüchtigkeit geglaubt, weiter investiert und somit auch die nachgelagerten
Bereiche wie beispielweise Handel, Bau und andere Dienstleister mitgezogen, so Tourismusobmann Hans Schenner.
Mit der Arbeit der Bundesregierung, insbesondere Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Arbeitsminister
Rudolf Hundstorfer, zeigt sich der Sprecher von 90.000 Tourismusbetrieben zufrieden. Von der neuen Bundesregierung
erwartet sich Hans Schenner, dass Tourismus- und Freizeitwirtschaft im Regierungsprogramm die notwendige Beachtung
finden: "Heute spricht man gern von Re-Industrialisierung, aber ohne Tourismus geht es in Österreich
mit der Wirtschaft bergab, das ist Faktum." Dass Industrie und Tourismus gleichermaßen wichtig für
den Wirtschaftsstandort sind, haben Industriellenvereinigung und WK-Tourismussparte Ende August in Alpbach mit
dem "Standortdialog" deutlich aufgezeigt.
Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist die Interessenvertretung
für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit- und Sport, Reisebüros,
Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. Jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz in Österreich
ist direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft abhängig. Die Branche erwirtschaftet eine jährliche
Bruttowertschöpfung von rund 42 Milliarden Euro, das sind mehr als 15 Prozent des BIP.
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