Vertrag von Präsidentin Helga Rabl-Stadler
um drei Jahre verlängert / Sitzung des Festspielkuratoriums
Salzburg (salzburgfestival) - Markus Hinterhäuser wird ab 1. Oktober 2016 Intendant der Salzburger
Festspiele; sein Vertrag läuft fünf Jahre bis zum 30. September 2021. Der Vertrag von Festspielpräsidentin
Dr. Helga Rabl-Stadler wird um drei Jahre (von 1. Oktober 2014 bis 1. Oktober 2017) verlängert. Diese Beschlüsse
fasste das Kuratorium der Salzburger Festspiele am 25.09. unter dem Vorsitz von Sektionschefin Mag. Andrea Ecker
vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur.
Der derzeitige Intendant Alexander Pereira wird bekanntlich nach der Saison 2014 an die Mailänder Scala wechseln.
In den Jahren 2015 und 2016 werden Sven-Eric Bechtolf und Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler gemeinsam an
der Spitze des Festivals stehen und ab 1. Oktober 2014 für die künstlerische Gesamtplanung verantwortlich
sein.
Langfristige Perspektive und doppelte Kompetenz
Das Kuratorium hat sich einstimmig für Markus Hinterhäuser als Bestqualifizierten für die Funktion
des Intendanten der Salzburger Festspiele ab 1. Oktober 2016 ausgesprochen. Entscheidende Gründe dafür
waren, erläuterte Ecker weiter, einerseits die besondere Verbundenheit von Hinterhäuser mit Salzburg,
die eine längerfristige Perspektive gewährleistet, sowie seine doppelte Kompetenz und Autorität
als international renommierter Künstler und erfahrener Kunst- und Kulturmanager mit hoher Innovationskraft.
Zudem habe Hinterhäuser ein überzeugendes künstlerisches Konzept vorgelegt, das eine anspruchsvolle
programmatische Ausrichtung der Festspiele garantiere. „Wir freuen uns, dass er die Bestellung angenommen hat,
er ist eine hervorragende Wahl für Salzburg, und die Festspiele werden so in eine gute Zukunft geführt“,
ist die Kuratoriumsvorsitzende überzeugt.
Für die Festspielpräsidenten-Position gab es zehn Bewerbungen. Die Evaluierung der Bewerbungen habe eindeutig
die bisherige Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler als weitaus Bestqualifizierte bestätigt, so Mag. Ecker.
Schöner und bewegender Moment
„Es ist ein sehr schöner und bewegender Moment für mich“, kommentierte Hinterhäuser seine Berufung:
„Es ist eine große und wichtige Aufgabe für mich, weil ich sehr an den Festspielen hänge und weil
vieles in meinem Leben von Salzburg und den Festspielen beeinflusst wurde.“ Auf die Frage nach der künftigen
Entwicklung antwortete der designierte Intendant, er könne mit Sicherheit sagen, dass es weniger werden wird,
weil das Limit der Machbarkeit nach innen und außen erreicht worden sei. Basis für künftige Entscheidungen
soll eine profunde Analyse über die Ausweitung der Festspiele in den vergangen beiden Jahren sein.
Zu den Schwerpunkten seines Konzeptes für seine Intendanz ab Herbst 2016 führte Hinterhäuser aus,
dass ihm einerseits die profunde Auseinandersetzung mit dem Werk Mozarts wichtig sei. Dabei sei aber auch Mut notwendig,
neue Wege zu beschreiten. Eine Weiterentwicklung und Konzentration der „Ouverture spirituelle“, wobei dieser Programmpunkt
auf die Opern-Eröffnungspremiere hinführen soll, sowie eine stärkere inhaltliche und dramaturgische
Vernetzung des Schauspielsektors sind weitere Punkte. „Meine Handschrift ist in Salzburg bekannt und diese werde
ich nicht grundlegend ändern“, so Hinterhäuser.
Energie und Freude an den Festspielen
Festspielpräsidentin Rabl-Stadler sprach von einer historischen Situation der Festspiele, weil die nächsten
Jahre von drei Intendanten geprägt sein werden. „Es ist eine durchaus fordernde Situation. Aber ich freue
mich darauf, die drei Intendanten dabei zu unterstützen, das zu verwirklichen, was diese für notwendig
halten. Ich habe die Energie dazu sowie Freude an den Festspielen“, so Rabl-Stadler.
Stabiler künstlerischer und qualitativer Weg
„Wir wollen eine langfristige Perspektive und einen stabilen künstlerischen und qualitativen Weg in die Zukunft“,
stellte Kuratoriumsmitglied Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer fest. Beide Seiten – das Kuratorium und der designierte
Intendant – seien an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert. Für ihn, so Haslauer, seien die
Grenzen des Wachstums der Festspiele erreicht. Die Qualität müsse an oberster Stelle stehen, es müsse
ein vernünftiges Maß gefunden werden und die wirtschaftlichen Bedingungen müssten stimmen, skizzierte
der Landeshauptmann den künftigen Weg.
Markus Hinterhäuser wurde 1959 in La Spezia in Italien geboren. Er studierte Klavier an der Hochschule
für Musik in Wien, am Mozarteum in Salzburg sowie in Meisterkursen. Als Pianist trat Markus Hinterhäuser
in den bedeutendsten Konzertsälen und bei den international renommierten Festivals auf. Er errang als Mitbegründer
der Veranstaltungsreihe Zeitfluss, die von 1993 bis 2001 bei den Salzburger Festspielen stattfand, und von 2002
bis 2004 als Künstlerischer Leiter des Projekts Zeit-Zone bei den Wiener Festwochen internationales Renommee
im Kulturmanagement. Ab Oktober 2006 war Hinterhäuser verantwortlich für das Konzertprogramm der Salzburger
Festspiele. Von 1. Oktober 2010 bis 1. Oktober 2011 war er interimistisch deren künstlerischer Leiter. Hinterhäuser
ist bis 1. Juli 2016 Intendant der Wiener Festwochen.
|