Spindelegger besorgt über Einsatz von
 Antipersonenminen in Berg-Karabach

 

erstellt am
25. 09. 13
15.00 MEZ

Wien (bmeia) - "Jüngste Meldungen, wonach im Gebiet Berg-Karabach wieder Antipersonenminen verlegt werden, sind zutiefst besorgniserregend", reagierte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger auf einen diesbezüglichen Bericht der International Campaign to Ban Landmines (ICBL). "Ich fordere die Verantwortlichen dazu auf, die Verlegung dieser durch die Ottawa-Konvention international geächteten Waffen sofort einzustellen und bereits verlegte Minen unverzüglich zu räumen."

Dem Bericht von ICBL zufolge bestätigte ein Vertreter Berg-Karabachs die Verlegung und begründete diese mit dem Erfordernis, das Gebiet vor Angriffen Aserbaidschans zu schützen. Das mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Gebiet erklärte nach der Auflösung der Sowjetunion seine Unabhängigkeit von Aserbaidschan. Eine offene militärische Auseinandersetzung wurde 1994 durch einen Waffenstillstand beendet, jedoch ist der Konflikt bis heute ungelöst. International wird die Unabhängigkeit Berg-Karabachs nicht anerkannt.

"Antipersonenminen verursachen im Gebiet Berg-Karabach bis heute großes menschliches Leid. Noch immer sind die während der Kämpfe in den 1990er Jahren kontaminierten Territorien nicht vollständig geräumt", erinnerte Spindelegger. "Umso unverantwortlicher ist es, nun von neuem Antipersonenminen einzusetzen. Dadurch steht der Erfolg der Räumungsanstrengungen der letzten Jahre auf dem Spiel."

Im Gebiet Berg-Karabach kommt es seit den 1990er Jahren immer wieder zu Unfällen mit Antipersonenminen, bei denen nach Angaben von ICBL bisher 74 Menschen getötet und 260 verletzt wurden. Seit dem Jahr 2000 sind Bemühungen im Gange, die kontaminierten Territorien zu räumen.

 

 

 

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