Land Burgenland und OSG bieten mit neuen Kriseninterventionswohnungen in Neusiedl am See bestmögliche
Unterstützung für Frauen in Notsituationen
Eisenstadt (blms) - Frauen in Krisensituationen werden im Burgenland von den entsprechenden Institutionen
bestens betreut. Nach einem Aufenthalt im Frauen- oder Sozialhaus gestaltet sich der Neustart für viele Betroffene
aber oftmals äußerst schwierig. Um derartige Situationen zu verbessern, gibt es seit 2006 auf Initiative
von Frauenreferentin Landesrätin Verena Dunst in Kooperation mit der Oberwarter gemeinnützigen Bau-,
Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (OSG) landesweit eigene Kriseninterventionswohnungen. Aktuell werden in Neusiedl
am See im Rahmen der Errichtung eines „Generationendorfes“ im ersten Bauabschnitt von insgesamt 27 Wohnungen auch
3 Kriseninterventionswohnungen in einer Größenordnung von etwa 55 m2 errichtet, die in etwa zweieinhalb
Monaten bezugsfertig sind und zur Vermittlung übergeben werden. Für die gänzliche Möblierung
der 3 Kriseninterventionswohnungen – mit Ausnahme der bereits standardmäßig vorhandenen Küche –
zeichnet der KIWANIS Club Neusiedl am See aus seinem Fundus verantwortlich. Die monatlichen Mietkosten belaufen
sich pro Wohnung auf 490 Euro abzüglich der Wohnbeihilfe von 3 Euro pro m2, wobei kein Finanzierungsbeitrag
zu leisten ist.
„Das Burgenland hat eine Vorreiterrolle, was die Qualität als auch die Quantität von frauenspezifischen
Einrichtungen betrifft. So gibt es beispielsweise sieben Frauenberatungsstellen, ein modernes Frauenhaus in Eisenstadt
sowie ein Sozialhaus in Oberwart. Ebenfalls zu erwähnen ist das Gewaltschutzzentrum in Oberwart, das ebenso
eine sehr wichtige Funktion für Frauen in Not- und Gewaltsituationen erfüllt. Umgerechnet auf die Wohnbevölkerung
verfügt es über die meisten Betreuungsplätze für Frauen im Frauen- bzw. Sozialhaus“, betonte
Frauenreferentin Landesrätin Verena Dunst.
Das Frauenhaus ist jene Einrichtung, die misshandelten und bedrohten Frauen und ihren Kindern Schutz, Hilfe und
Wohnmöglichkeit bietet. Frauen und Kinder können im Frauenhaus bleiben, solange es für sie notwendig
ist und können auch jederzeit wiederkommen. Dieses Angebot ist kostenlos für die Frauen, außerdem
werden im Burgenland keine Regressforderungen an die Frauen gestellt. Dunst dazu: „Wir geben uns damit aber noch
lange nicht zufrieden. Unser Ziel ist es nämlich, jeder Frau in einer Not- oder Gewaltsituation die bestmögliche
Unterstützung zukommen zu lassen, die möglich ist. Mit dem Bau von derartigen Kriseninterventionswohnungen
wie hier in Neusiedl am See wird das flächendeckende Angebot erweitert."
Im 62. Jahr ihres Bestehens verwaltet die OSG mittlerweile über 12.300 Wohnungen und Reihenhäuser und
ist in 144 der 171 Gemeinden des Burgenlands aktiv. In Neusiedl am See hat die OSG das Areal der ehemaligen Gemüseverwertungsgesellschaft
gekauft und ein umfassendes Planungskonzept zur Schaffung eines „Generationendorfes“ in Auftrag gegeben. Der Grundgedanke
war und ist, dass auf diesem Areal Wohnraum für alle Altersgruppen geschaffen wird. Das Planungskonzept wird
nun stufenweise umgesetzt. Im 1. Bauabschnitt werden insgesamt 27 Wohnungen - vornehmlich für SeniorInnen
- im Rahmen des betreubaren Wohnens errichtet, die im Frühjahr 2014 fertiggestellt sein sollen. Unter anderem
werden auch 3 Kriseninterventionswohnungen zur Verfügung stehen, die in etwa zweieinhalb Monaten bezugsfertig
sind.
Die Besonderheit an diesen Wohnungen ist, dass das Land Burgenland den notwendigen Finanzierungsbeitrag vorfinanziert.
Diese Wohnungen stehen Frauen in Krisensituationen nach einem Frauen- oder Sozialhausaufenthalt für ein Jahr
zur Verfügung. Im Anschluss wird ihnen die Möglichkeit eröffnet, den Finanzierungsbeitrag innerhalb
dieses Jahres zurück zu zahlen und somit ein unbefristetes Mietverhältnis einzugehen. Sofern sie die
Wohnung nicht übernehmen können oder wollen, wird die Wohnung an eine andere hilfsbedürftige Frau
vergeben. „Mit diesem weiteren attraktiven Angebot an leistbaren Wohnungen konnten wir einen weiteren wichtigen
Schritt zur Verbesserung der Situation von Frauen in Notsituationen erwirken“, so Frauenlandesrätin Dunst
und OSG-Geschäftsführer Dr. Kollar abschließend.
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