Bereicherung für Wissenschaftslandschaft in NÖ
Wien/St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Wissenschaftsminister Dr. Karlheinz Töchterle
und Rektorin Dr. Sonja Hammerschmid eröffneten am 25.09. den neuen Schweinebetrieb Medau am Lehr- und Forschungsgut
der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Der Schweinebetrieb des Lehr- und Forschungsguts der Vetmeduni
Vienna versteht sich als landwirtschaftlicher Musterbetrieb und wurde in nur zwölfmonatiger Bauzeit errichtet.
Er dient in erster Linie als Ausbildungsstätte für angehende Tierärztinnen und Tierärzte, aber
auch Forscher finden dank eines eigenen Forschungsstalles optimale Arbeitsbedingungen vor. So können dort
etwa neue Aufstallungssysteme rund um Geburt, Aufzucht und Mast wissenschaftlich getestet werden. Auf einer Gesamtfläche
von 4.500 Quadratmetern verfügt der Hof Medau über eine Kapazität von 140 Plätzen für
Muttersauen, 720 für die Ferkelaufzucht sowie 600 für Mastschweine.
Für Landeshauptmann Pröll ist das Forschungsgut Medau "eine zusätzliche Bereicherung für
die Wissenschaftslandschaft in Niederösterreich". Seit zwei Jahrzehnten arbeite man intensiv daran, das
Wissenschaftsprofil des Bundeslandes zu schärfen, etwa durch die Errichtung der Wissenschaftsachse von Krems
über Tulln und Klosterneuburg bis Wr. Neustadt. Zusätzlich zu dieser Achse investiere man auch im dezentralen
Bereich, etwa in das Conrad Observatorium, das Wolf Science Center Ernstbrunn, den Wassercluster Lunz oder auch
das Forschungsgut Medau, so Pröll.
Für das Agrarland Niederösterreich mit seinen rund 41.500 landwirtschaftlichen Betrieben, davon 8.000
schweinehaltende Betriebe, bedeute das neue Forschungsgut auch "zusätzliche Kompetenz durch Erkenntnisse
im Bereich der Tierhaltung und Tierernährung", betonte der Landeshauptmann weiters. Denn natürlich
wolle man Forschungsergebnisse auch praxisnah umsetzen, und durch das Forschungsgut Medau profitiere einerseits
die Landwirtschaft durch Erkenntnisse in der Schweinehaltung und andererseits der Konsument, weil "Tiergesundheit
und Tierhygiene auf eine neue Stufe gehoben werden", so Pröll.
"Die Veterinärmedizinische Universität Wien baut mit der Unterstützung des BMWF ihr attraktives
Lehrangebot weiter aus und verbessert die Rahmenbedingungen für Studierende, Lehrende und Forschende. Ich
sehe in dieser neuen Ausbildungs- und Forschungsstätte auch einen wesentlichen Beitrag, unserer Verantwortung
Tieren gegenüber noch besser gerecht zu werden", betonte Wissenschaftsminister Töchterle. Im Blick
auf das Bundesland Niederösterreich stellte der Minister fest: "In den letzten Jahren ist hier unglaublich
viel in Wissenschaft und Forschung investiert worden."
Rektorin Hammerschmid meinte im Zuge der Pressekonferenz: "Als einzige veterinärmedizinische Universität
in Österreich tragen wir die Verantwortung für eine zukunftsorientierte Ausbildung unserer Tierärztinnen
und Tierärzte, aber auch für eine wissenschaftsbasierte Weiterentwicklung des Tierschutzes und der Tierhaltung
in der landwirtschaftlichen Produktion."
"Für uns steht immer die Tiergesundheit im Mittelpunkt, und die steht in engem Zusammenhang mit der Lebensmittelsicherheit",
meinte Dr. Isabel Hennig-Pauka, von der Klinik für Schweine der Vetmeduni Vienna.
Den Praxisbedingungen werde hohe Priorität eingeräumt, informierte Dr. Josef Troxler vom Institut für
Tierhaltung und Tierschutz der Vetmeduni Vienna: "Hier können die Studierenden verschiedene Haltungsformen
kennenlernen."
Die Vetmeduni Vienna betreibt auf ihrem Lehr- und Forschungsgut vier Höfe: Kremesberg, Medau, Haidlhof und
Rehgras. Durchschnittlich 2.000 Nutztiere (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen) werden hier gehalten. Für das
neue Forschungsgut Medau hat das Bundesministerium 4,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, das Land Niederösterreich
stellte 200.000 Euro bereit.
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