"Angemessene Vergütung für UrheberInnen muss garantiert werden"
Wien (rk) - "Die Frage nach dem Urheberrecht bedarf der raschen und fundamentalen Klärung, denn es geht
hier darum, wie das Wirtschaftssystem im digitalen Zeitalter organisiert wird", so Wiens Kulturstadtrat Andreas
Mailath-Pokorny am 24.09. im Rahmen einer Podiumsdiskussion bei den Österreichischen Medientagen. "Wenn
es keine angemessene Vergütung für Inhalte im Netz gibt, fällt langfristig auch der Anreiz für
Kunstschaffende weg, überhaupt noch kreativ zu sein. Es mag Beispiele für bekannte Stars geben, die Inhalte
kostenlos ins Netz stellen, doch jeder Urheber sollte jedenfalls das Recht haben, selbst entscheiden zu dürfen,
wie ein Inhalt verfügbar ist", so Mailath.
Konkret kann sich Mailath-Pokorny vorstellen, die logische Weiterführung der Leerkassettenvergütung auch
auf digitale Speichermedien auszudehnen: "Es braucht eine breite Diskussion zum Thema. Solange es jedoch keine
globalen Möglichkeiten gibt, die großen Content-Lieferanten miteinzubeziehen, ist eine Festplattenabgabe
eine faire und plausible Lösung im Interesse jener Menschen, die von ihrer künstlerischen Tätigkeit
leben", so Mailath.
"Auf internationaler Ebene bedarf es ebenso eines breiten Diskurses über die Medienethik des world wide
web: So wie die globale Wirtschaft und der internationale Finanzmarkt konkrete Spielregeln brauchen, so gilt es
auch im Internet Rahmenbedingungen festzuhalten, an die sich die Player halten sollten. Das betrifft vor allem
Monopolstellungen am Online-Mediensektor als auch die Kontrolle von Daten", so Mailath.
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