Preisträgerin Nina Horaczek, ehrende Anerkennung für Burgenländerin Saskia Jungnikl
Eisenstadt (bmls) - Der „Prof. Claus Gatterer-Preis 2013“ für sozial engagierten Journalismus wurde
am 03.10. im Beisein von Gastgeber Dr. Stefan Ottrubay, Generaldirektor der Esterházy Betriebe, Landeshauptmann
Hans Niessl, Landtagspräsident Gerhard Steier, Dr. Sabina Kasslatter Mur, Landesrätin für Kultur
und Bildung von Südtirol, und Vertretern aus der Medienbranche im Schloss Esterházy in Eisenstadt überreicht.
Den vom Österreichischen Journalisten Club ausgeschriebenen, mit 5.000 Euro dotierten Preis durfte heuer die
Falter-Redakteurin Nina Horaczek für ihre Reportage „In einer geschundenen Stadt“ entgegennehmen; eine ehrende
Anerkennung erhielt die Burgenländerin Saskia Jungnikl vom Standard für ihren Beitrag „Papa hat sich
erschossen“.
Die Wienerin Nina Horaczek berichtet in ihrer Reportage „In einer geschundenen Stadt“ eindrucksvoll über den
tristen Alltag von Menschen in Athen vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise. Zwei Wochen lang hat sie in der
Stadt intensiv recherchiert und beschreibt die Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit von Menschen, die ihren Job
verloren haben und vor dem Nichts stehen. „Sie beherrscht die Kunst der einfühlsamen Reportage“ sagte Juryvorsitzender
Fred Turnheim über die 36-jährige Preisträgerin in seiner Laudatio.
Die 1981 in Güssing geborene Standard-Redakteurin Saskia Jungnikl thematisiert in ihrem Beitrag „Papa hat
sich erschossen“ den Selbstmord ihres Vaters. „Einen Text über Selbstmord zu schreiben, ist das eine, ihn
zu veröffentlichen, etwas ganz anderes“, so Jungnikl. Turnheim nannte „die hohe Risikofreude und Wahrhaftigkeit,
mit der sie an das Tabuthema Selbstmord herangegangen ist“, als Begründung der Jury, Jungnikls Beitrag mit
einer ehrenden Anerkennung auszuzeichnen.
„Sich in die Situation der kleinen Leute hineinzudenken, das war das große Vermögen von Claus Gatterer“,
so Landeshauptmann Hans Niessl in seinem Statement. Das zeichne auch die heurige Preisträgerin in hohem Maße
aus. Vor dem Hintergrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit in vielen europäischen Staaten wünsche er sich,
dass mit der gleichen Sensibilität, die die beiden geehrten Journalistinnen auszeichne, in den Medien vermehrt
auch über soziale Themen berichtet werde.
Seit 1985 wird der nach dem Südtiroler Autor und Journalisten Claus Gatterer benannte Preis als höchste
Auszeichnung für herausragende journalistische Leistungen für den österreichischen und Südtiroler
Journalismus vergeben, die sich sozialen Themen widmen. Der Preis wird jährlich vom Österreichischen
Journalisten Club (ÖJC) vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
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