LH Kaiser informierte über Programmablauf – Motto: „Zukunft gestalten, Vergangenheit verstehen“
Klagenfurt (lpd) - Die Zukunft des Landes, basierend auf dem Verstehen der Vergangenheit, soll bei den offiziellen
Gedenkfeiern des Landes Kärnten am 10. Oktober, dem Tag der Kärntner Volksabstimmung, im Mittelpunkt
stehen. Darüber informierte Landeshauptmann Peter Kaiser am 04.10. in einer Pressekonferenz. Die Feiern finden
wie gewohnt beim Ehrenmal am Soldatenfriedhof Annabichl und im Landhaushof bei der Stätte der Kärntner
Einheit statt. „Es soll eine Feier für alle Kärntnerinnen und Kärntner sein und für alle, die
sich mit Kärnten verbunden fühlen“, betonte Kaiser. Es werde eine neue Form geben, „in der wir uns selbst
wiederfinden sollen“. Dem Landeshauptmann sei es jedoch wichtig gewesen, bei der heurigen Programmgestaltung „nichts
zu zerstören oder großartig zu verändern“. Es wird Darbietungen der Volksschulkinder aus Klagenfurt-St.
Ruprecht und Gedanken zum 10. Oktober von Jugendlichen geben, die Singgemeinschaft Oisternig wird ein Lied auf
Slowenisch intonieren.
„Ziel ist es, dass die Gedenkfeier das Motto ‚Zukunft gestalten, Vergangenheit verstehen‘ widerspiegelt“, erklärte
Kaiser. Man wolle sich damit auseinandersetzen, wohin sich das Land entwickeln solle, was dazu notwendig sei und
in welcher Form, mit welchem Stil man dies umsetzen wolle. „Wir wollen auch das Gemeinsame ohne Heroisierung in
den Mittelpunkt stellen“, so der Landeshauptmann weiters. Man wolle vermitteln, was Abwehrkampf und Volksabstimmung
in ihrer geschichtlichen Dimension bedeuten. Der Schluss daraus solle sein, dass Konflikte friedlich und politisch
gelöst werden sollten. Dies würde nämlich viel mehr positive Kräfte freisetzen, um die Zukunft
zu gestalten.
Mit den offiziellen Landesfeierlichkeiten wird laut Kaiser am 10. Oktober um 9.30 Uhr am Soldatenfriedhof Annabichl
begonnen. Dort wird es wieder eine Ehrenformation des Bundesheeres, eine Ansprache des Landeshauptmannes, die Kranzniederlegung
sowie das Abspielen des Liedes vom guten Kameraden und des Kärntner Heimatliedes geben. Eingebunden wird auch
ein Ensemble der Singgemeinschaft Oisternig sein.
Im Landhaushof soll die Feier um 11.00 Uhr beginnen. Hier werden auch wieder die Militärmusik Kärnten
und Fahnenschwinger beteiligt sein. Die Veranstaltung wird laut Kaiser von ORF-Sprecher Josef Nadrag moderiert,
der dafür die perfekte Stimme sei. Geplant seien eine Begrüßung durch Landtagspräsident Reinhart
Rohr als Hausherr, Grußworte von Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider und die Festansprache
des Landeshauptmannes. In von Nadrag geführten Kurzinterviews sollen auch Slowenenvertreter Marjan Sturm und
Heimatdienst-Vorsitzender Josef Feldner zu Wort kommen. Die Singgemeinschaft Oisternig soll mehrere Lieder singen,
eines davon auf Slowenisch. Auch im Landhaushof wird es wieder die Kranzniederlegung und das Abspielen des Heimatliedes
geben.
Die Zukunftsorientierung und Internationalität Kärntens sollen 70 Kinder der Friedensvolksschule Klagenfurt-St.
Ruprecht unterstreichen. Sie werden das Lied „Frieden ist nicht nur ein Wort“ singen und das Thema „Von Mensch
zu Mensch eine Brücke bauen“ inszenieren. Ihre Gedanken zum 10. Oktober werden Landesschulsprecher Andreas
Kavalirek und Lisa Sandrieser vom slowenischen Gymnasium formulieren, Sandrieser auf Deutsch und Slowenisch. Wünsche
für Kärntens Zukunft werden die Anwesenden auf Kärtchen schreiben können, die dann am Ende
der Veranstaltung an Luftballonen befestigt in den Himmel steigen sollen. Dazu wird die Militärmusik Kärnten
„We are the world“ spielen. „Ich werde auf meine Karte schreiben, dass Kärnten Vorbild für das Zusammenleben
der Volksgruppen in Europa sein soll“, verriet der Landeshauptmann.
Kaiser sagte, dass er alle Regierungsmitglieder, zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens und viele Menschen
persönlich zu den Feierlichkeiten eingeladen habe. Er ging auch auf „Zwischentöne im Vorfeld“ ein und
erteilte einer parteipolitischen Vereinnahmung der Landesfeiern zum 10. Oktober eine klare Absage. Jugendliche
will er nicht durch sanften Druck, sondern durch die Zukunftsorientierung der Feier zur Teilnahme motivieren. Er
erwähnte außerdem, dass die Programmgestaltung im Dialogforum thematisiert wurde und es dazu eine Arbeitsgruppe
mit Beteiligung der Heimatverbände gegeben habe.
Bei der Pressekonferenz waren auch Kärntens Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler und Oberst
Arno Kronhofer, Chef der Öffentlichkeitsarbeit beim Militärkommando Kärnten, anwesend. Kaiser dankte
dem Bundesheer für die würdige Mitgestaltung der Landesfeiern. Dies würde auch Kärntens enge
Verbundenheit zu Österreich dokumentieren.
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