Karlheinz Töchterle: Weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen unabdingbar
Wien (bmwf) - "Unsere Universitäten bringen in vielen Bereichen Spitzenleistungen, davon konnte
ich mich auch bei meinen zahlreichen Uni-Besuchen überzeugen. Umso mehr schmerzt es, wenn mehrere Rankings
dies nicht widerspiegeln (können) und renommierte Universitäten weiter an Plätzen verlieren",
so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle zum nun neu erschienenen "Times Higher
Education Ranking". Die Rankings bringen aus Sicht des Ministers vor allem auch den Aufholprozess von Universitäten
in anderen Ländern - wobei auch die Spitzenuniversitäten der Nachbarländer Schweiz und Deutschland
sowie generell weiterer europäischer Länder Plätze eingebüßt haben - zum Ausdruck: "Weitere
Verbesserungen der Rahmenbedingungen sind unabdingbar", betont Töchterle. "Trotz des teils schmerzlichen
Befundes müssen wir aber auch den Blick auf die Stärken wahren", verwies der Minister auf die verbesserten
Plätze der TU Wien und der Medizinischen Universität Wien. Letztere schaffte den Sprung aus der Gruppe
der Plätze 301 bis 350 in die Gruppe der Plätze 251 bis 275.
"Rankings bestimmen den Universitäts-Diskurs wesentlich mit. Wir müssen sie ernst nehmen, uns aber
genauso ansehen, was sie messen und mit Blick auf die führenden Universitäten genau dort ansetzen",
so der Minister. Dazu zähle gerade auch eine verbesserte Mittelausstattung: "Mit der Hochschulmilliarde
haben wir uns auch in budgetär schwierigen Zeiten um zusätzliche Gelder bemüht und das Budgetplus
bereits bis 2017 fortgeschrieben." Auch die jüngst vorgelegte Studie der European University Association
(EUA) belege das hohe Engagement Österreichs, hat doch Österreich seine Uni-Ausgaben heuer im Europavergleich
zum Vorjahr nach Island am stärksten gesteigert. "Wir dürfen in diesen Anstrengungen nicht locker
lassen und müssen die Mittel für den tertiären Sektor weiter erhöhen - dies bildet sich auch
in dem von mir vorgelegten Vier-Säulen-Modell ab", verwies Töchterle auf eine Steigerung der Mittel
für die Universitäten, den forcierten Ausbau der Fachhochschulen, die massive Stärkung der Grundlagenforschung
sowie eine gezielte Studien- und Nachwuchsförderung. Zur Mittelausstattung gehören aber auch verstärkt
Mittel aus dem privaten Bereich, etwa maßvolle Studienbeiträge. "Wir liegen hier bekanntlich deutlich
unter dem OECD-Schnitt, die österreichischen Privathaushalte leisten OECD-weit den geringsten Beitrag."
Mit Blick auf die im Ranking führenden Universitäten bekräftigt der Minister erneut die Notwendigkeit
von Aufnahmeverfahren in besonders stark nachgefragten Fächern. "Mit der Studienplatzfinanzierung haben
wir genau in diese Richtung begonnen und auch rund 95 zusätzliche Professorenstellen geschaffen. Eine stimmige
Fortsetzung dieses Weges ist notwendig. Nur wenn Universitäten ihre Kapazitäten leben können, ist
eine Verbesserung der Betreuungsverhältnisse und damit der Lehre möglich", so Töchterle. Zur
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit gehören ebenso intensivere Kooperationen der Hochschulen: "Sie
können damit Stärken bündeln und ihre Sichtbarkeit - gerade auch in Rankings - erhöhen",
verweist Töchterle auf entsprechende Initiativen der Hochschulen, den Hochschulplan und die jüngst ausgeschütteten
48 Millionen Euro für Anschubfinanzierungen zu Kooperationen in der Lehre bzw. Forschung/Entwicklung und Erschließung
der Künste.
Als Beleg für heimische Uni-Stärken nannte Töchterle abschließend auch das Einwerben von Preisen
des Europäischen Forschungsrates. In Österreich tätige Nachwuchswissenschaftler/innen und Forscher/innen
haben in den vergangenen Jahren mehr als hundert der begehrten Grants des Europäischen Forschungsrats (European
Research Council, ERC) einwerben können.
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