LH Wallner und LSth. Rüdisser: Auch der Bund ist gefragt, Hürden für eine positive
Entwicklung des Arbeitsmarkts abzubauen
Bregenz (vlk) - "Qualifizierung erhöht die Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz", reagieren
Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser auf die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung.
Neben saisonal bedingten Steigerungen im Tourismus, die weniger Kopfzerbrechen bereiten, gebe es vor allem Herausforderungen
bei den Niedrigqualifizierten in der Sachgüterproduktion. Wallner sieht aber auch eine besondere Verantwortung
auf Seiten des Bundes.
Einmal mehr habe sich das bewahrheitet, was schon lange als die größte Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt
gesehen werde. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit habe besonders jene getroffen, deren Ausbildung über einen
Pflichtschulabschluss nicht hinausgehe. "In der Sachgüterproduktion stehen ungelernte Kräfte derzeit
aufgrund der schwächelnden Konjunktur besonders unter Druck. Positiv zu Gute kommt uns zwar die Nähe
zu Deutschland, aber darauf können und wollen wir uns nicht verlassen. Eine Höherqualifizierung ist der
einzige Weg, sich gegen konjunkturbedingte Eintrübungen auf dem Arbeitsmarkt zu wappnen", betonen Landeshauptmann
und Landesstatthalter. Für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen stellen Land und Arbeitsmarktservice Vorarlberg
in diesem Jahr insgesamt rund 21,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Qualifizierung als Antwort
Obwohl dies für den Betroffenen nur wenig Trost darstelle, so sei man immer noch jenes Bundesland in Österreich,
das den geringsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit aufweise. Im Ländle habe sich gezeigt, dass die Qualifizierungsprogramme
ihre Wirkung entfaltet hätten, sagen Landeshauptmann und Landesstatthalter. So wurden etwa beim letzten Sozialpartner-Treffen
mit der Bildungsteilzeit und dem Fachkräftestipendium zwei neue Maßnahmen vorgestellt, die einen wichtigen
Beitrag zur Verbesserung der individuellen Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisten. Mit dem Bildungszuschuss
gebe es außerdem bereits seit vielen Jahren eine bewährte und stark nachgefragte Qualifizierungsmöglichkeit
– LH Wallner: "Bildung und Qualifikation sind kommunizierende Gefäße. Deshalb versuchen wir schon
möglichst früh in der Bildungslaufbahn entsprechende Defizite und Stärken zu erkennen und zu beheben
bzw. auszubauen."
Appell an den Bund
Landeshauptmann Wallner nahm die neuen Arbeitsmarktdaten auch als Anlass, den Bund erneut auf die Notwendigkeit
einer positiven Standortentwicklung aufmerksam zu machen. "Wir machen unsere Hausaufgaben im Ländle.
Aber auch der Bund muss uns unterstützen, indem er den Unternehmen Hürden aus dem Weg räumt. Gerade
bei den bürokratischen Auflagen muss es endlich eine Entschlackungskur geben. Die Durchforstung der entsprechenden
gesetzlichen Bestimmungen kann jetzt nach der Wahl sehr rasch in Angriff genommen werden. Zudem wäre eine
weitere Erhöhung der Steuerbelastung mit Sicherheit kontraproduktiv und fahrlässig", warnte Wallner.
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