Nach dem Ministerrat

 

erstellt am
01. 10. 13
15.00 MEZ

 Faymann: Ziel ist, eine stabile Regierung für Österreich zu bilden
Bestätigung des "Triple A" aufgrund hoher Wirtschaftskraft und niedrigster Arbeitslosigkeit in der EU
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann hat am 01.10. im Pressefoyer nach dem Ministerrat betont, dass es seine Absicht ist, "eine Regierung, die Stabilität für Österreich gewährleistet, zu bilden. Die Verhandlungsgespräche beginne ich mit dem Chef der zweitstärksten Partei". Das habe er bereits vor der Wahl gesagt und dies werde auch so eingehalten.

Am Vormittag hatte die Regierung beschlossen, bei Bundespräsident Heinz Fischer um die Enthebung zu ersuchen. Diesem Ersuchen sei Fischer nachgekommen und habe die Regierungsmitglieder danach mit der Fortführung der Regierungsgeschäfte bis zum Zustandekommen einer neuen Regierung betraut. Der Bundespräsident werde in den kommenden Tagen Gespräche mit den Parteivorsitzenden führen und Bundeskanzler Faymann im Laufe der nächsten Woche den Auftrag für Verhandlungen erteilen. "Erst dann beginne ich mit den Verhandlungsgesprächen", sagte der Bundeskanzler. Bei diesen Gesprächen seien die Interessen des Landes voranzustellen. Die Stimmung nach der Wahl bezeichnete Faymann als "konstruktiv".

Von Seiten der SPÖ sei beabsichtigt, dass auf parlamentarischer Ebene Klubobmann Josef Cap Gespräche mit anderen Parteien, insbesondere die Zweidrittel-Materie betreffend, führen werde, betonte Faymann.

Auch die Arbeitsmarktsituation wurde im Ministerrat besprochen. Bis zum Frühjahr sei laut Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer eine leichte Verbesserung zu erwarten. "Das ist aber kein Grund zur Entwarnung, schon gar nicht innerhalb der EU", sagte der Kanzler. Weiters sei am Wochenende die Triple A-Bonität Österreichs bestätigt worden. Im Bewertungsbericht seien folgende Gründe angeführt worden: die hohe Wirtschaftskraft pro Kopf, die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, die moderate private Verschuldung und die positive Leistungsbilanz. Das zeige, dass es anerkannt wird, "dass wir Österreich stabil durch schwierige Zeiten geführt haben", sagte Faymann.


 

 Spindelegger: Sprechen mit allen Parteien
Morgen Gespräch mit Bundespräsidenten – Koalitionsvarianten offen – Österreich ab November Vorsitz im Europarat
Wien (övp-pd) - "Was eine mögliche zukünftige Regierungsbeteiligung angeht, bleibe ich bei dem, was ich gesagt habe: Wir werden mit allen Parteien Gespräche führen", sagt ÖVP- Bundesparteiobmann Michael Spindelegger nach dem Ministerrat am 01.10. Spindelegger hat vom Bundesparteivorstand den klaren Auftrag erhalten, mit allen Parteien das Gespräch zu suchen. Dabei will er die für die ÖVP zentralen Themen, wie Wachstum, mehr Arbeitsplätze, die Unterstützung von Familien oder keine neuen Steuern und Schulden diskutieren. Morgen werde er mit Bundespräsident Heinz Fischer zusammentreffen. "Jetzt wollen wir konstruktive Gespräche führen. Denn es ist notwendig, dass Österreich auch in Zukunft gut aufgestellt ist", so Spindelegger, der sich auf keine Koalition festlegen will.

Vizekanzler und Außenminister Michael Spindeleger ging zudem auf die Rolle Österreichs im Europarat ein, dessen Vorsitz Österreich im November für sechs Monate übernehmen wird: "Unter unserem Vorsitz wollen wir vor allem Schwerpunkte im Bereich der Stärkung der Demokratie, der Menschenrechte und der 'Rule of Law', also dem Regieren auf Basis der bestehenden Gesetze, setzen", erklärt Spindelegger. Der Außenminister wird am 14. November im Ministerkomitee des Europarates den Vorsitz ausüben. Im Zuge dieser sechs Monate werde er die Parlamentarier des Europarates unterstützen. "Entscheidend für uns ist, dass wir unsere Prioritäten gemeinsam mit den beiden anderen Vorsitzländern Andorra und Armenien ordentlich bearbeiten", so Spindelegger abschließend.

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